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  3. Orkan: Zehn Jahre nach "Kyrill": Viele Waldbauern haben ihre Lektion gelernt

Orkan
18.01.2017

Zehn Jahre nach "Kyrill": Viele Waldbauern haben ihre Lektion gelernt

Vor zehn Jahren hat Orkan "Kyrill" Millionen Bäume in Deutschland einfach umgeknickt.
Foto: Oliver Berg, dpa (Archiv)

Vor zehn Jahren hat Orkan "Kyrill" Millionen Bäume in Deutschland einfach umgeknickt. Viele Waldbauern haben ihre Lektion gelernt und setzen nun stärker auf Mischwälder.

Revierförster Gerhard Lobe steht in einem Waldstück im Siegerland neben kleinen Lärchen. Vor zehn Jahren wäre er hier umgeben gewesen von Fichten, Fichten und nochmals Fichten. Dann kam Orkan "Kyrill", wütete in Europa vor allem in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 mit Geschwindigkeiten bis 232 km/h. 47 Menschen starben, viele Wälder wurden verwüstet. Für die Waldbesitzer vor allem im Sauerland und Siegerland war es eine Katastrophe - doch für den Wald könnte "Kyrill" langfristig sogar viel Gutes gebracht haben.

Nordrhein-Westfalen war damals die am stärksten betroffene Region. Aus der Luft sahen viele Wälder so aus, als hätten Riesen Mikadostäbchen geworfen. Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten, die Wälder monatelang nicht begehbar. Sechs Menschen starben allein in NRW, die Schäden summierten sich auf mehrere Milliarden Euro.

"Über Nacht wurde damals die Arbeit von Generationen zunichte gemacht", erinnert sich Guido Schwichtenberg von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldeigentümer (AGDW). Doch "Kyrill" war für die Waldbesitzer auch eine Initialzündung: Viele machten sich Gedanken, wie sie sich auf den Klimawandel mit höheren Temperaturen und extremeren Wetterereignissen einstellen konnten. Für den Wald sei "Kyrill" letztlich sogar ein Glücksfall gewesen, findet Diethard Altrogge, Regionalforstamtsleiter in Siegen-Wittgenstein.

Denn in den vergangenen zehn Jahren hat der Wald an vielen Stellen zwischen dem Ostthüringer Schiefergebirge und dem Sauerland ein neues Gesicht bekommen. Teilweise haben die Besitzer gezielt wiederaufgeforstet, teilweise haben sie auch der Natur ihren Lauf gelassen. Fast überall gibt es heute mehr Baumarten und mehr Mischwälder mit Bäumen, die tiefe Wurzeln schlagen - und dadurch nicht so leicht umknicken wie Fichten.

Im thüringischen Staatsforst sind aus reinen Nadelholzbeständen Mischwälder mit 20 Prozent Laubbäumen geworden, sagt Horst Sproßmann von Thüringen Forst: "Baumarten wie Eiche, Buche oder Weißtanne können trocken-heißen Sommern und Orkanen besser widerstehen." In NRW standen auf den von "Kyrill" zerstörten Flächen früher zu sieben Prozent Laubbäume. Zehn Jahre danach sind es laut Michael Blaschke vom Landesbetrieb Wald und Holz 47 Prozent.

Ob die Entwicklung in die richtige Richtung geht, werde man wohl erst in 100 Jahren beurteilen können, meint Blaschke. Schließlich wisse niemand genau, wie stark sich die Erde erwärmt, welche Schädlinge den Wäldern drohen und welches Holz dann nachgefragt wird. "Das einzige, was wir machen können, ist, uns breiter aufstellen. Irgendwas überlebt."

Wirtschaftlich ist der Abschied von der Fichte für die Waldbauern nicht unproblematisch. Zwar suchen Sägewerke nach Vermarktungsmöglichkeiten von Laubholz. Geld aber verdienen sie derzeit mit Nadelholz. "De Facto benötigt die Wirtschaft rund 80-90 Prozent Nadelholz", sagt Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Säge- und Holzindustrie.

"Die Wirtschaftlichkeit eines Forstbetriebs hängt vom Nadelholzanteil ab", bestätigt Waldeigentümer-Vertreter Schwichtenberg. Das ist ein Grund, warum einige Waldbauern weiter auf die Fichte setzen.

"Wir können bei der Umstellung nur beraten. Aber wenn der Waldbesitzer nein sagt, bleibt es bei guten Ideen", sagt Revierförster Gerhard Lobe. Bei ihm in Wilnsdorf hätten aber alle mitgezogen. Hier, wo vor zehn Jahren in der Orkan-Nacht fast alle Fichten umgestürzt waren, geht Lobe nun an jungen Weißtannen und Douglasien vorbei und stellt stolz den Messstab an eine Lärche: "Das sind schon über sieben Meter." dpa

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