Zermatt nur per Helikopter erreichbar: 9000 Urlauber sind eingeschneit
"Schneesicher - 365 Tage im Jahr". Der Werbespruch Zermatts bekommt zunehmend einen zwiespältigen Beigeschmack. Erneut ist der Ort wegen Lawinengefahr kaum mehr zu erreichen.
Zermatt ist zurzeit weder auf dem Strassenweg noch mit der Bahn erreichbar. Der Wintersportort in der Schweiz ist nach ergiebigen Schneefällen zum zweiten Mal binnen zwei Wochen weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Aktuelle Informationen zu der Situation in Zermatt finden Sie hier im Liveticker des Skigebiets.
Zermatt: 9000 Gäste sind von der Straßensperre betroffen
Der Zugverkehr sei wegen der Lawinengefahr eingestellt worden, sagte ein Sprecher der Matterhorn Gotthard Bahn am Sonntag. Bis wann die Sperre der Bahnlinie und auch der Zufahrtsstraße dauern werde, sei noch unklar. "Es sind neue Schneefälle angekündigt." Die einzige Möglichkeit, den Ort zu verlassen, bestand zwischenzeitlich per Helikopter. Betroffen von der Sperre sind nach Angaben des Tourismusbüros unter anderem die 9000 Gäste im Ort.
Helikopterflüge aus Zermatt mussten wieder eingestellt werden
Seit Sonntagmittag hatte Air Zermatt Shuttle-Flüge zwischen Zermatt und dem sechs Kilometer entfernten Täsch eingerichtet. Laut Gemeinde waren die Tickets für Sonntag für den Abflug in Zermatt schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Fotos zeigten lange Warteschlangen am Startplatz. Nach kurzer Zeit mussten diese Flüge wegen des schlechten Wetters aber eingestellt werden. Anreisende Gäste wurden gebeten, deutlich vor Zermatt eine Unterkunft zu suchen.
Bei der jüngsten Sperre von Straße und Bahn in der zweiten Januarwoche hatte Air Zermatt nach eigenen Angaben 2200 Gäste, Einheimische und Angestellte von oder nach Zermatt geflogen. Außerdem wurden 67 Tonnen Güter transportiert.
Lawinengefahr in Zermatt: Fast alle Bergbahnen sind geschlossen
Laut Website der Gemeinde wurden am Sonntag fast alle Bergbahnen wegen der Lawinengefahr geschlossen. Von den 360 Pistenkilometern seien nur 14 Kilometer befahrbar, hieß es. Im Tal liegen fast zwei Meter Schnee. Auf den Bergen rund um den bekannten Skiort türmen sich die Schneemassen auf mindestens drei Meter Höhe.
Die Behörden hatten nach erneuten ergiebigen Schneefällen in Teilen der Schweiz die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Es wird damit gerechnet, dass im Wallis sogar die höchste Gefahrenstufe erreicht wird. Es wäre das erste Mal seit 1999.
Zermatt liegt am Fuß des weltberühmten Matterhorns auf gut 1600 Metern Höhe. In der Skisaison 2016/17 verzeichnete das Gebiet 1,16 Millionen Übernachtungen - zumeist von Gästen aus der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und den USA. Das 5500-Einwohner-Dorf hat etwa 13.500 Betten in Hotels und Ferienwohnungen. (dpa)
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