Verkehr: Zu viele Unfälle: Polizei schreibt emotionalen Brief an alle Biker

Wenn die Temperaturen steigen und die Tage wieder länger werden, beginnt für viele Biker die Motorradsaison. Doch weil Motorradfahrer immer wieder bei schlimmen Unfällen tödlich verunglücken oder andere Verkehrsteilnehmer durch ihr Fahrverhalten gefährden, richtet sich die Polizei in Aalen in Baden-Württemberg zu Saisonbeginn direkt an die Biker und appelliert an ihre Vernunft.

Offener Brief soll Motorradfahrer an Gefahren erinnern

Mit einem emotionalen und persönlichen Brief will die Polizei in Aalen Motorradfahrern ins Gewissen reden und auf die Gefahren der Straße aufmerksam machen. "Manchmal stellen wir fest, dass wir Sie mehr schützen wollen, als Sie selbst beschützt werden möchten", schreibt Polizeisprecher Bernhard Kohn darin und erklärt die Beziehung zwischen Polizei und Bikern als eine langwährende und tief verbundene Freundschaft.

"Wir waren nämlich schon dabei, wenn Motorradfreunde von Ihnen zerbrochen und verrenkt auf der Straße lagen. Viele solche wirklich schrecklichen Bilder begleiten uns Tag für Tag und gehen uns auch über den Dienst hinaus nicht mehr aus den Köpfen."

Weiter möchte die Polizei auf die Folgen von Unfällen für ihre Familien oder Familien von Opfern aufmerksam machen und spricht die Motorradfahrer direkt an: "Ersparen Sie uns, dass Sie sich auf der Straße verletzen, dass Sie dort sterben oder anderen den Tod bringen. Ersparen Sie das Ihrer Frau, Ihren Kindern, Ihren Eltern, ersparen Sie sich das selbst und den anderen. Passen Sie auf sich auf und fahren Sie rücksichtsvoll, Sie würden uns damit eine große Freude machen."

In Bayern sinkt Zahl verunglückter Motorradfahrer

"Ich habe versucht, den persönlichen Weg zu gehen, weil es auch viele persönliche Begegnungen auf der Straße gibt" sagte Kohn am Mittwoch über den Hintergrund des offenen Briefes. "Mir geht der Tod auf der Straße nahe." Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer in Bayern sank zuletzt laut der bayrischen Verkehrsunfallstatistik 2014 um knapp 12,4 Prozent auf 127. dpa, AZ