Earebel: Zwei Allgäuer wagen sich heute in die "Höhle der Löwen"
Das junge Unternehmen „Earebel“ aus Immenstadt will am Dienstag mit der Kombination von Mütze und Kopfhörer im TV-Sender Vox in der "Höhle der Löwen" überzeugen.
Es ist diese eine Idee, von der Jungunternehmer träumen. Der Geistesblitz, der den Durchbruch bringt – und dem Start-up-Unternehmen eine möglicherweise goldene Zeit beschert. „Nicht die Idee, sondern die Umsetzung macht unser Produkt einzigartig“, sagt dagegen Manuel Reisacher. Der 35-jährige Immenstädter und sein vier Jahre älterer Kollege Didi Hirsch sind Gründer von Earebel.
Als Geschäftsführer designen, produzieren und verkaufen sie Mützen mit integrierten, aber herausnehmbaren Kopfhörern. Am heutigen Dienstag fällt die Entscheidung, ob das Duo mit seinem Projekt den ersten Schritt in ein solches goldenes Zeitalter gehen kann. Denn ab 20.15 Uhr strahlt der Fernsehsender Vox Reisachers und Hirschs Auftritt in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ aus.
Auch in der dritten Staffel dieses Formats haben Jungunternehmer die Gelegenheit, um die Gunst von fünf Investoren zu buhlen. Mit dem Ziel, zumindest einen von ihnen von ihrem Konzept zu überzeugen – und letztlich finanzielle Mittel für Weiterentwicklung und Vertrieb des Produkts zu gewinnen. Für das Earebel-Duo, das bis zur Ausstrahlung freilich nicht bekannt geben darf, ob der Deal zustande kommt, ist der Auftritt der vorläufige Höhepunkt ihres Start-ups.
"Earebel": Die erste Mütze hat die Mutter selbst gestrickt
Vor über drei Jahren kam den beiden gelernten Grafikdesignern erstmals die Idee der akustischen Kopfbedeckung. „Wir sind beide sportbegeistert und haben selbst die Erfahrung gemacht, dass es bisher keine praktische und keine kommode Lösung gibt, beim Sport mit Kopfbedeckung Musik zu hören“, erinnert sich Reisacher.
Tatsächlich gab es die Idee von integrierten Kopfhörern zwar schon lange vor Earebel – allein für die Umsetzung hat sich das Duo Besonderes überlegt. Und familiäre Kompetenz ins Boot geholt. Reisachers Mutter strickte die allererste Mütze. Und die 64-Jährige ist bis heute „die letzte Kontrollinstanz, bevor eine Mütze verpackt wird“, sagt Didi Hirsch. Der Prototyp unterscheidet sich dabei nur in Details vom heutigen Produkt.
„Kleinigkeiten machen den Unterschied zwischen einem Gedanken und einer Idee, die den Durchbruch bringt“, sagt der 39-jährige Hirsch. Heute, 14 Monate nach der Gründung, verkauft Earebel ins Fleece eingearbeitete, herausnehmbare, ja sogar waschbare Kopfhörer. Dies ist der Mehrwert, mit dem sie heute in der Sendung überzeugen wollen: „Dass man die Hörer nicht sieht, sie kaum spürt und jederzeit entfernen kann – das ist einmalig“, sagt Manuel Reisacher.
Die Mützen mit Kopfhörer gibt es ab rund 70 Euro zu kaufen
Drei Produktionslinien bieten die beiden Oberallgäuer, die ihren Laden in Immenstadt führen, inzwischen an: Handmade, Lifestyle und Sport – die Paradedisziplin. Und obwohl die Sportlinie erst seit Februar dieses Jahres auf dem Markt ist, weiß Didi Hirsch um deren Wichtigkeit: „Die Sportmützen sind im wörtlichen Sinn nützlich, erfüllen ihren Zweck. Und da bekommen wir auch das beste Feedback von den Sportlern.“ Als Gesicht einer Werbe-Kampagne diente beispielsweise die siebenfache Telemark-Weltmeisterin Johanna Holzmann aus Oberstdorf. Der holländische Fußball-Erstligist Feyenoord Rotterdam nahm eine Mützenkollektion sogar in seinen Fanshop auf. Bisher gibt es die Mützen ab etwa 70 Euro zu kaufen.
Doch ihr vermeintlich wichtigstes Feedback erhalten die Earebels Dienstag ab 20.15 Uhr. In dem Namen der Marke stecken übrigens die englischen Wörter für Ohr und Rebell. Der Anruf des Fernsehsenders erreichte Hirsch und Reisacher erst fünf Tage vor der Aufzeichnung im Frühling – lange genug, um sich vorzubereiten, aber nicht zu lange, damit das Lampenfieber nicht unerträglich wird. „Man kann schwer simulieren, welche Situation auf einen zukommt: das Studio, das Rampenlicht, die kritischen Fragen“, erinnert sich Didi Hirsch an den Auftritt und fügt an: „Wir sind den Härtefall durchgegangen, aber vor der Kamera kommt es meist anders.“
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