"Agent! Kriecher!" Erdogan wettert gegen CNN-Reporter
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mag kritische Journalisten nicht sonderlich gern. Das erlebte jetzt auch der Nachrichtensender CNN.
Recep Tayyip Erdogan rechtfertigte die vorübergehende Festnahme eines CNN-Reporters bei den Protesten zum Jahrestag der Gezi-Unruhen am vergangenen Wochenende. Es habe sich um einen "Agenten" und "Kriecher" gehandelt, der auf frischer Tat ertappt worden sei, sagte Erdogan am Dienstag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede vor der Parlamentsfraktion seiner Partei AKP in Ankara. CNN habe im vergangenen Jahr acht Stunden lang pausenlos über die Gezi-Unruhen berichtet, "um mein Land aufzumischen".
Der CNN-Reporter Ivan Watson war am Samstag auf dem Istanbuler Taksim-Platz während einer Live-Sendung von türkischen Polizisten vorübergehend festgenommen worden. CNN gehört zu einer Reihe von ausländischen Medien, die von Erdogan und seinen Anhängern beschuldigt werden, hetzerische und falsche Berichte über die Türkei zu verbreiten.
Erdogan-Berater drohte deutschen Medien
Ein Berater Erdogans hatte am Montag auch deutschen Medien gedroht. Diese würden "erfahren, dass sich niemand herausnehmen darf, den türkischen Staat, die Regierung, den Ministerpräsidenten so schamlos zu attackieren", schrieb Berater Yigit Bulut in der regierungsfreundlichen Zeitung "Star". Die türkische Regierung hatte sich in jüngster Zeit vor allem über "Bild" und "Spiegel" geärgert. afp
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