Helmut Schmidt scherzt wieder und findet Rauchverbot nicht lustig
Helmut Schmidt ist erfolgreich an einem Blutgerinnsels operiert worden. Doch bei einer Klinikregel muss dem Altkanzler das Lachen vergangen sein.
Altkanzler Helmut Schmidt ist erfolgreich in einer Hamburger Klinik operiert worden. In zwei Tagen kann er das Krankenhaus wieder verlassen, so die Asklepios-Klinik in Hamburg. Mit einem Katheter-Eingriff sei der Gefäßverschluss am rechten Bein beseitigt worden. Alles sei erfolgreich verlaufen, sagte Professor Karl-Heinz Kuck.
Die Narkose sei rein medikamentös erfolgt, teilte die Klinik weiter mit. Bereits nach 15 Minuten war der Altkanzler demnach wieder ansprechbar. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte Kuck. "Ihm geht es insgesamt gut", sagte Schmidts Arzt, Professor Heiner Greten. Am Morgen habe er sogar mit ihm gescherzt, sagte Greten. Allerdings muss dem starken Raucher bei einer Klinikregel wohl das Lachen vergangen sein: "Es wird nicht geraucht auf der Intensivstation", betonte Greten. Der 96 Jahre alte SPD-Politiker und Mitherausgeber der "Zeit" war am Dienstag auf die Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg-St. Georg gebracht worden.
Helmut Schmidt: "Ich bin nie wirklich ganz gesund gewesen"
"Zeit Online" brachte einen Zusammenschnitt aus einem Interview vom November 2014 mit Helmut Schmidt. Darin sagte der Altkanzler: "Ich bin nie wirklich ganz gesund gewesen." Das habe er als Politiker in Kauf genommen. Er sei wahrscheinlich an die hundertmal besinnungslos vorgefunden geworden. "Meistens nur wenige Sekunden, manchmal aber auch Minuten. Das haben wir mit Erfolg verheimlicht."
Nach mehreren Schwächeanfällen hatte Schmidt 1981 seinen ersten Herzschrittmacher bekommen, so "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Zur jahrzehntelangen Berichterstattung über seine Gesundheit und sein starkes Rauchen sagte Schmidt: "Eines der wichtigsten Dinge, die ich im Laufe des Lebens gelernt habe, (ist,) dass man die innere Gelassenheit bewahren muss." AZ/dpa
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