Angela Merkels Rolle bei Southpark
Wie Angela Merkel eine Rolle in der US-Zeichentrickserie "Southpark" spielte...
Zu den gängigsten Klischees über uns Deutsche gehört ja, dass wir alle in Lederhosen herumlaufen und ausschließlich Würstel und Sauerkraut essen. Seit Neuestem sind wir angeblich auch noch das „humorloseste Volk auf Erden“. Jedenfalls, wenn man der erfolgreichen US-Zeichentrickserie „Southpark“ Glauben schenkt. In deren neuesten Episode marschieren Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel ganz humorlos in einer Grundschule ein und nehmen Kinder als Geiseln.
Die Serie läuft seit 1997 im amerikanischen Fernsehen, hat in den USA Kultstatus und auch hierzulande stabile Zuschauerzahlen. In den bisher 15 Staffeln griffen die Southpark-Macher häufig soziale und gesellschaftskritische Themen auf. Dabei schießen sie mit schwarzem Humor ganz bewusst über das Ziel hinaus. Denn die Serie richtet sich in erster Linie an junge Erwachsene.
Durch die Augen der Hauptdarsteller Stan, Kyle, Cartman und Kenny sehen die Zuschauer Abenteuer um die Sekte Scientology, den Niedergang der Wirtschaft durch Wal Mart oder Panikmache des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore zum Klimawandel. Dabei treten immer wieder Prominente als Zeichentrickfiguren auf. Jetzt auch der Bundespräsident und die Kanzlerin. Christian Wulff ist zwar nur daran erkennbar, dass er sich als „German President“ betitelt. Dafür sind die Gesichtszüge von Angela Merkel umso besser getroffen. Auffallend ist, dass im amerikanischen Original ein Mann seine Stimme für die Kanzlerin hergibt.
Zeichentrick-Merkel und -Wulff versuchen in der Folge, mit deutscher Ingenieurskunst den Titel des humorlosesten Volkes auf Erden loszuwerden: Sie stellen den Witze erzählenden Roboter „Funnybot“ vor. Dieser kommt anfangs gut bei den amerikanischen Kindern an, dreht allerdings im Laufe der Episode durch und schießt mit Maschinenpistolen auf sein Publikum.
Die groteske Handlungskurve der Episode zeigt, wie weit es mit dem Bild der langweiligen Deutschen wirklich her ist. Wer sich selbst von dieser Satire überzeugen will, der hat am Sonntag dazu Gelegenheit. Um 22 Uhr strahlt der Spartensender „Comedy Central“ die Folge „Funnybot“ zum ersten Mal in deutscher Sprache aus.
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