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Meinung
27.01.2015

Antisemitismus: Wenn "Jude" zum Schimpfwort wird

Frankfurt: Bei Demonstrationen gegen den Gaza-Krieg brennen israelische Fahnen. Antisemitische Ansichten sind in Deutschland über alle Altersgruppen und Schichten hinweg verteilt.
Foto: Boris Roessler (dpa)

Der Antisemitismus in Deutschland hat viele Gesichter. Er zeigt sich in der Musik, auf Pausenhöfen und im Internet. Das bleibt nicht ohne Folgen.

Das Lied ist schon ein paar Jahre alt, aber das macht es nicht besser. „Du nennst mich Terrorist, ich nenn’ dich Hurensohn“, textet der Rapper „Haftbefehl“ darin, der sonst Aykut Anhan heißt. „Ich geb’ George Bush ‘n Kopfschuss –und verfluche das Judentum.“

15 bis 20 Prozent der Deutschen mit antisemitischen Ansichten

Es sind Zeilen wie diese, die das Wort „Jude“ auf Deutschlands Pausenhöfen zu einem gebräuchlichen Schimpfwort gemacht haben. Aber es sind keineswegs nur Neonazis oder junge Männer mit muslimischem Hintergrund wie Anhan, die gegen Juden pöbeln und Israel auch noch für den Terror verantwortlich machen, mit dem die palästinensische Hamas das Land überzieht. Zwischen 15 und 20 Prozent der Deutschen haben nach verschiedenen Studien antisemitische Ansichten – über alle Altersgruppen und soziale Schichten hinweg. Ein alarmierender Wert!

So berührend die Reden von Politikern und Überlebenden zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz sind: Sie blenden einen Teil der deutschen Wirklichkeit aus. Ein Land, in dem Synagogen, jüdische Schulen und Gemeindehäuser noch immer von der Polizei geschützt werden müssen, in dessen Hauptstadt ein Rabbiner auf der Straße zusammengeschlagen wird und in dem Eltern ihren Söhnen die Kippa abnehmen, wenn sie aus dem Haus gehen, kann nicht so tun, als sei Antisemitismus nur das Problem einiger weniger. Besonders augenfällig wurde das bei den Protesten gegen den Gaza-Krieg, als tausende Demonstranten skandierten: „Jude, Jude, feiges Schwein, komm’ heraus und kämpf’ allein.“

Der Staat Israel und die Menschen dort

Das Argument, man könne Israels Politik kritisieren, ohne gleich ein Judenfeind zu sein, sticht in solchen Fällen nicht mehr. Zum einen sind die Grenzen ohnehin fließend, zum anderen hat sich im Internet, aber auch in tausenden von Hassmails an die israelische Botschaft eine Kultur des Zorns etabliert, die schon lange nicht mehr zwischen dem Staat Israel und den Menschen, die in diesem Staat leben, unterscheidet. Parolen wie „Hitler, wo bist du?“ oder „Kindermörder, Kindermörder“ sind hier die Regel und nicht die Ausnahme.

Vor allem bei jungen Deutschen bleibt das nicht ohne Folgen: Mehr als die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen denkt heute schlecht über Israel, das Land der Opfer, während umgekehrt zwei von drei Israelis nach einer neuen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung vom Land der Täter ein ausgesprochen positives Bild haben. Paradoxer geht es kaum.

Zentralrat: Juden als "Seismografen" der Gesellschaft

In diesem Jahr jährt sich die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel zum 50. Mal – mitten in einer Phase wachsender Entfremdung, die vor allem die deutsche Politik beunruhigen muss. Das diffuse Unbehagen, das den mehr als 100000 Juden hier Tag für Tag begegnet, die Vorurteile und die verbale Gewalt, lassen sich zwar nicht mit der Situation in Frankreich oder Ungarn vergleichen, wo der Antisemitismus immer bedrohlichere Züge annimmt und tausende von Familien nach Israel auswandern. Die Sätze des Vorsitzenden des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, nach den Morden von Paris sollten allerdings auch den Deutschen eine Warnung sein, dem Antisemitismus entschiedener entgegenzutreten: „Juden sind Seismografen einer Gesellschaft. Wenn sie sich gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen, müssen die Alarmglocken läuten – bei der nicht-jüdischen Gesellschaft.“

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