"Apokalypse Trump": So reagieren Presse und Netz auf die Nominierung
Die Presse zeigt sich wegen der Nominierung Donald Trumps zum Präsidentschaftskandidaten besorgt und kritisiert vor allem seine Rede. Auch die Aufruhr im Netz ist groß.
Nun ist es offiziell: Der Immobilienmilliardär Donald Trump ist Präsidentschaftskandidat bei den US-Wahlen 2016. In der Nacht zum Freitag nahm er unter riesigem Jubel die Nominierung der Republikaner an (hier gibt es einen ausführlichen Bericht). Die Pressestimmen zu seiner Rede:
"Seinem Vortrag fehlen Seele, Schwung, Inspiration. Man merkt: Ein anderer hat seine Slogans ("Making America Great Again") in Sätze gekleidet, die ihm selbst fremd sind. Drei Ziele muss er erreichen: vereinen, umarmen, beruhigen. Alle drei verfehlt er." Spiegel Online
"Die republikanische Partei hat es nicht vermocht, dem Ballon Trump die Luft zu entziehen. Es ist noch nicht einmal heiße Luft, sondern die kalte Luft des Opportunismus. Jetzt bleibt nur das amerikanische Wahlvolk: Es könnte im Herbst daran erinnern, dass Luftballons gut sind für eine Party, nicht aber für eine Partei, und noch weniger für die Präsidentschaft." Süddeutsche Zeitung
"Die Nacht von Donald Trump ist die Nacht eines besiegten Amerikas. Es ist die Erzählung einer ruinierten Nation, die nur er retten kann: Apokalypse Trump. Es ist angeblich ein Volk, das von Dummen geführt wird, zum Gespött der ganzen Welt. Und Trump hat aus dieser Angst Amerikas, eine Herde Verlierer zu sein, die "Donaldeske Katharsis" gemacht." Italienische Zeitung La Repubblica
Pressestimmen zu Trumps Nominierung: "Amerika würde sein Gesicht verlieren"
"Setzen sich Vernunft, Augenmaß, Fortschrittsgeist und Wissen um die Welt durch, kann das Ergebnis nur dies sein: Donald Trump darf nicht der 45. Präsident der Vereinigten Staaten werden. Amerika würde sein Gesicht verlieren. Und die Welt käme ins Wanken." WAZ.de
"Es bleibt dem Gewissen der republikanischen Wähler überlassen, ob Trump der US-Präsident sein soll, den sie und die Welt verdienen." El País
"Wer Donald Trump in Cleveland zuhörte, musste den Eindruck gewinnen, in der Welt herrsche nur Chaos und man könne jederzeit und überall Opfer einer Gewalttat werden. Wie gut, dass es einen Retter gibt: Donald Trump. (...) Ob dieser etwas herunter geregelte Donald Trump neue Wählerschichten ansprechen kann, ist jedoch zweifelhaft, so lange seine Botschaft so düster ist und er sich als einzigen Heilsbringer für Amerika präsentiert." FAZ Online
"Der Demagoge Trump, er hat alle Register gezogen. Nur hat er sich mit der inhaltsleersten Rede, die seit langem auf einem amerikanischen Wahlkonvent gehalten wurde, vermutlich auch ein Eigentor geschossen." taz.de
"Am Ende entscheiden in den USA nicht die Eliten, ob Trump am 8. November eine Chance hat, sondern die Millionen von Schwarzen, Lateinamerikanern, Muslimen und Frauen." Französische Regionalzeitung Ouest-France
Reaktionen im Netz: Hilary Clinton twittert gegen Trump
Die voraussichtliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton, hat sich auf Twitter ebenfalls zu Trumps rund 75-minütiger Rede geäußert: Seinen Satz "Ich bin mit euch" versah sie mit einem Anmerkungssternchen: "*Nicht inbegriffen: Frauen, Afro-Amerikaner, LGBT-Leute, Muslime, Latinos, Einwanderer..." Es wird erwartet, dass Clinton in der kommenden Woche auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert wird. Auf ihrem spanischen Twitter-Profil konterte sie: "Ja, wir werden eine Mauer bauen - zwischen dich und die Präsidentschaft, Donald Trump."
Mit Humor und Bestürzung wird im Netz auf Donald Trumps Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner reagiert:
Die Diskussion ist geschlossen.
Trump... "Apokalypse Trump"
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Der Erfolgreiche Unternehmer "D.Trump", ist der ideale Präsident ... für die Vereinigten Staaten von Amerika, um den "US-Karren" aus dem Dreck zu ziehen.
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Der wird den "Sozis" in den Hintern treten .... und den "Sozialromantiker", die Augen öffnen.
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Ohne Fleis kein Preis !