Assad will sich an die Seite Obamas bomben
Lange konnte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien nahezu unbehelligt agieren. Sogar Wirtschaftsbeziehungen zur Regierung wurden vermutet. Warum Assad jetzt handeln will.
Lange hat das Assad-Regime in Damaskus die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geschont. Während zum Beispiel die „moderaten“ Rebellen und die Freie Syrische Armee in der nordsyrischen Millionenmetropole Aleppo gnadenlos bekämpft werden, konnten die Dschihadisten vom IS nahezu unbehelligt von Regierungstruppen das ostsyrische Rakka zu ihrer Hauptstadt ausbauen. Es hieß sogar, die Regierung des Baschar al-Assad kaufe Erdöl vom IS, der als die reichste Terrorgruppe der Welt gilt.
Assad-Regime bombt in Rakka an der Seite Amerikas
Doch jetzt ließ das Assad-Regime massiver als je zuvor Rakka bombardieren. Vom IS veröffentlichte Bilddokumente zeigen zerstörte Zivilgebäude, darunter eine Moschee. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 95 Personen getötet, darunter drei kleine Kinder. Die Organisation sprach von einem Massaker.
Die Stadt Rakka, die vor dem Bürgerkrieg knapp 300000 Einwohner hatte, ist bereits von US-Kampfbombern mit Präzisionswaffen angegriffen worden. Im September hatte US-Präsident Barack Obama die Luftschläge gegen den Islamischen Staat, die zuvor nur im Irak geflogen wurden, auf Syrien ausgeweitet. Eines der ersten Ziele war Rakka. Später griff die Luftwaffe der USA und ihrer Verbündeten stärker in den Kampf um die vom IS attackierte syrisch-türkische Grenzstadt Kobane ein.
USA lehnt Zusammenarbeit mit Assad in Syrien ab
Förmliche Absprachen mit dem Assad-Regime, wie sie dessen Außenminister Walid al-Muallem angeregt hat, haben die USA abgelehnt. Die Regierung in Damaskus wurde nur schriftlich informiert, als die Bombardements auf syrischem Territorium begannen. Jetzt scheint sich Assad ungefragt den Amerikanern als Helfer andienen zu wollen.
Allerdings verurteilte Washington die syrischen Luftangriffe scharf und warf dem Assad-Regime Massaker an der Zivilbevölkerung vor. Anerkennung für seine unerbetene Hilfe wird der Diktator aus Damaskus wohl auch in Zukunft vom Westen nicht erhalten.
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