Augsburger Zoo: Darum droht den Hyänenbabys Lebensgefahr
Ende Juli sind in Augsburg zwei Streifenhyänen zur Welt gekommen. Doch der Zoo hat Angst um das Leben der Jungtiere - und reagiert nun mit einer Vorsichtsmaßnahme darauf.
In der Gesellschaft haben Hyänen einen schlechten Ruf. Und das nicht erst seit dem Kinderfilm „König der Löwen“, in dem das Löwenbaby Simba mehrmals vor den fies und gefährlich dargestellten Raubtieren gerettet werden muss.
Für Dr. Barbara Jantschke, Direktorin des Zoos Augsburg, ist ein anderer Grund schuld: „Aasfresser haben allgemein einen schlechten Ruf, dasselbe Problem haben auch Geier.“ In einem Punkt hat der Film allerdings recht: Hyänen essen Babytiere. Auch der Körperbau und das Aussehen ist nach Jantschke nicht unbedingt förderlich für die Wahrnehmung der Tiere.
Doch ein glücklicher Umstand kann dazu beitragen, dass sich in Augsburg das Bild der Raubtiere ändert. Denn Ende Juli sind zwei Hyänenbabys zur Welt gekommen. Besser gesagt Streifenhyänen.
Es ist eine seltene Geburt
Sie sind klein, tapsig und flauschig. Damit haben die beiden Tiere alles, um bei den jüngeren Zoobesuchern ein „oh wie süß“-Erlebnis zu wecken. Keine Spur also von dem schlechten Image der ausgewachsenen Exemplare.
Doch die Geburt ist nicht nur für den Augsburger Zoo etwas Besonderes: „In den vergangenen zwölf Monaten gab es nur hier und in einem Zoo in Indien Nachwuchs bei Streifenhyänen“, sagt Jantschke. Daher wird besonders behutsam mit dem Zuwachs im Zoo umgegangen.
Streifenhyänen sind Einzelgänger
„Im Moment hat keiner etwas im Gehege zu suchen“, sagt Jantschke mit Blick darauf, dass die Tiere möglichst ungestört aufwachsen können. Daher weiß auch noch niemand, ob die beiden Hyänenbabys männlich oder weiblich sind. „Da haben wir es nicht eilig das herauszufinden.“
Bis feststeht, um welches Geschlecht es sich bei den beiden Tieren handelt, könne bis zu einem Jahr vergehen. Doch ob der Nachwuchs überhaupt so lange in Augsburg bleibt, ist fraglich. Denn die Streifenhyänen sind im Gegensatz zu Tüpfelhyänen Einzelgänger und ziehen es vor alleine zu sein. Nur während der Paarungszeit suchen sie sich einen Partner. „Ansonsten können sie sehr aggressiv aufeinander reagieren“, sagt die Direktorin.
Das männliche Tier hat die Mutter verletzt
Dabei spiele es keine Rolle, in welcher Beziehung die Tiere zueinander stehen. So könne es jederzeit vorkommen, dass das Muttertier Loni aggressiv auf den eigenen Nachwuchs reagiert und ihn tötet. Bei ihren ersten beiden Geburten etwa hatte Hyänen-Weibchen Loni seine Kinder in der ersten Woche aufgefressen. „So etwas ist normal, das kann immer wieder vorkommen“, sagt Janschke.
Wie aggressiv Hyänen sein können, zeigt sich auch daran, dass Männchen Aden kurz nach der Geburt der beiden Baby-Hyänen Weibchen Loni am Auge verletzt hat. Um die Überlebenschancen für die Jungtiere möglichst groß zu halten und die Tiere zu schützen, soll Aden in den kommenden Wochen an einen anderen Zoo abgegeben werden.
Die Diskussion ist geschlossen.