Bamf prüft Herkunft von Asylbewerbern mit einer Sprachsoftware
Das Bamf setzt seit Ende September eine Sprachsoftware zur Erkennung arabischer Dialekte ein. So soll die Herkunft von Asylbewerbern ohne Papiere besser überprüft werden können.
Eine Software, die arabische Dialekte erkennt, soll künftig helfen, die Herkunft von Asylbewerbern ohne Papiere zu prüfen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat eine entsprechende Sprachsoftware getestet. Der Leiter der IT-Abteilung des Bamf, Markus Richter, sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die monatelangen Tests seien erfolgreich verlaufen.
Die Sprachsoftware werde seit September bundesweit eingesetzt. Sie erkenne mit hoher Wahrscheinlichkeit, welcher Region eine Sprachprobe zugeordnet werden müsse. Dabei erkenne die Software die vier wichtigsten arabischen Dialekte. Die rund 30 weiteren Dialekte kämen in der täglichen Arbeit der Behörde weniger oft vor.
Bamf entwickelt Sprachsoftware zur Erkennung arabischer Dialekte
Die Software hat das Bamf laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit einem Partner selbst entwickelt. Sie soll allerdings nur erste Hinweise geben, ob ein Flüchtling tatsächlich den Dialekt der Region spricht, aus der er seinen Angaben zufolge stammt. Ein ausgebildeter Linguist kann dann in Verdachtsfällen hinzugezogen werden.
Dieser prüft den Verdacht dann - wie bisher üblich, wenn es Hinweise auf Ungereimtheiten gibt - in einer analogen Sprachanalyse. Das ist laut dem Bericht im vergangenen Jahr rund 1400 Mal vorgekommen.
Zahl der Geflüchteten insgesamt gesunken
Insgesamt geht die Zahl der Geflüchteten stark zurück. So hat das Bamf in den ersten acht Monaten dieses Jahres 134.935 Erstanträge auf Asyl entgegengenommen. Im Vergleichszeitraum 2016 waren es 564.506. Bayern zählte weniger als 10.000 neue Asylsuchende in den ersten fünf Monaten 2017. Im Vorjahr waren es noch fast 15 mal so viele.
Doch wie viele Geflüchtete leben derzeit in Augsburg und der Region? Zum Zeitpunkt einer Anfrage unserer Zeitung Anfang September lebten in der Stadt Augsburg 1881 Personen in 39 Sammelunterkünften. Darunter waren etwa 550, die noch im laufenden Verfahren sind.
Im Landkreis Augsburg waren es 855 Asylbewerber im laufenden Verfahren und insgesamt 1551 Menschen. Im Landkreis Aichach-Friedberg sind es 635 Personen im laufenden Verfahren und 1057 insgesamt. In den Asyl-Unterkünften in der Region lebten also 4489 Menschen.
In allen befragten Kommunen stammt die überwiegende Mehrheit der Bewerber aus Syrien und Afghanistan. Im Landkreis Aichach-Friedberg sind es zum Beispiel 423 Menschen aus Afghanistan und 406 Syrer. Mit weitem Abstand folgen Menschen aus Nigeria (179) und Eritrea (143). AFP/AZ
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