Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen sinkt
In der deutschen Bevölkerung schwindet die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen. Das zeigt der aktuelle Deutschlandtrend der ARD.
Die Menschen in Deutschland tun sich zunehmend schwer mit der wachsenden Zahl der Flüchtlinge. Zwar spricht sich in dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-"Deutschlandtrend" mit 57 Prozent immer noch die Mehrheit der Deutschen dafür aus, die Aufnahmezahlen von Flüchtlingen beizubehalten oder zu steigern. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die sich für eine Begrenzung des Zuzugs aussprechen, der Erhebung zufolge im letzten halben Jahr deutlich gewachsen.
Rund ein Drittel (34 Prozent) der Befragten ist demnach der Meinung, dass Deutschland genauso viele Flüchtlinge aufnehmen soll wie bisher. Das sind neun Punkte weniger als bei der Befragung im Januar. Für die Aufnahme von mehr Flüchtlingen sprachen sich 23 Prozent aus - das sind sieben Punkte weniger als zu Jahresbeginn. Während im Januar noch 21 Prozent der Befragten angaben, dass Deutschland weniger Flüchtlinge aufnehmen solle, sind nun 38 Prozent dieser Meinung.
Die große Mehrheit der Deutschen akzeptiert die Flucht vor Bürgerkrieg und Krieg (93 Prozent), politische oder religiöse Verfolgung (80 Prozent), Hunger- oder Naturkatastrophen im Heimatland (78 Prozent) und die Zugehörigkeit zu einer verfolgten Volksgruppe (74 Prozent) als Grund für eine Flucht und Aufnahme in Deutschland.
Aber nur 28 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll, die geflohen sind, weil sie in ihrem Heimatland keine Arbeit und kein Auskommen haben. Das sind elf Punkte weniger als im Mai. Hier ist die Ablehnung mit 69 Prozent deutlich größer.
Für die Erhebung wurden von Montag bis Dienstag 1004 Wahlberechtigte befragt. dpa/AZ
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