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Frankreich
13.01.2015

Charlie Hebdo lebt und provoziert: "Ich habe angefangen zu weinen"

Vor einer Woche ermordeten islamistische Terroristen fünf Karikaturisten von Charlie Hebdo. So sieht die Ausgabe am Mittwoch, eine Woche danach, aus.
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Vor einer Woche ermordeten islamistische Terroristen fünf Karikaturisten von Charlie Hebdo. So sieht die Ausgabe am Mittwoch, eine Woche danach, aus.
Foto: Charlie Hebdo dpa

Auf der Charlie Hebdo-Ausgabe am Mittwoch, eine Woche nach den Anschlägen, prangt eine Mohammed-Karikatur. Die Überlebenden stellten die Zeitung auf einer bewegenden Konferenz vor.

Der Prophet Mohammed hat sich dem Trend angeschlossen. „Je suis Charlie – ich bin Charlie“ prangt auf dem Schild, das er in der neuesten Karikatur hält. So wie es unzählige Menschen in der ganzen Welt seit dem Anschlag auf das französische Satireblatt Charlie Hebdo tun. Zwölf Menschen erschossen die islamistischen Terroristen – einen Polizisten, den Leibwächter von Chefredakteur Charb, ihn und weitere neun Mitarbeiter des Magazins. Doch die Attentäter täuschten sich, als sie verkündeten: „Wir haben Charlie Hebdo getötet!“ Denn Charlie Hebdo wurde schwerst verletzt – aber es lebt.

Karikatur mit Mohammed auf Charlie Hebdo-Ausgabe

Als Beweis dient die „Ausgabe der Überlebenden“, die am Mittwoch erscheint. Und zwar mit der Karikatur von Mohammed auf dem Titelbild. „Alles ist vergeben!“, heißt es dort. Mehrere Zeichnungen im Heft verhöhnen die Islamisten: „Zeichner bei Charlie Hebdo, das sind 25 Jahre Arbeit – Terrorist, das sind 25 Sekunden Arbeit. Terrorist, ein Metier für Feiglinge und Taugenichtse.“ Von Zeichner Luz, der überlebte, weil er am Tattag verschlafen hatte, ist nicht nur die Titelseite, sondern auch eine Karikatur auf der Rückseite: Islamistische Terroristen kommen im Paradies an, einer fragt enttäuscht: „Wo sind die 70 Jungfrauen?“ Die Antwort: „Beim Team von Charlie, du Trottel.“

Die überlebenden Satiriker stellten die Zeitung auf einer bewegenden Pressekonferenz vor: „Ich habe geschrieben, ,Alles ist vergeben‘ und ich habe angefangen zu weinen“, erzählte Zeichner Luz mit Tränen in den Augen über die Entstehung der Karikatur. „Das war die Titelseite.“ Manche beunruhigt die neue Provokation in der ohnehin aufgeheizten Stimmung; noch immer herrscht in Frankreich die höchste Terror-Warnstufe. Die ägyptische Islambehörde verurteilte das Titelbild als „ungerechtfertigte Provokation von 1,5 Milliarden Muslimen weltweit“, die eine neue Welle des Hasses in der westlichen Welt auslösen werde.

Nachrufe gibt es in neuer Charlie Hebdo-Ausgabe nicht

Aber Charlie Hebdo, das in den 22 vergangenen Jahren in jeder einzelnen Ausgabe Priester, Rabbiner und Imame, den Papst oder eben auch den Propheten Mohammed verspottet hat, konnte darauf nicht verzichten, sagt der Anwalt des Magazins, Richard Malka. „Wenn wir jetzt zurückweichen würden, hätte alles keinen Sinn.“ Nachrufe gibt es in dem Heft nicht, aber der spottlustige Geist von denjenigen, die nicht mehr da sind, soll weiterleben. Deshalb sind frühere Zeichnungen von Charb, Cabu, Wolinski, Honoré und Tignous mit im Blatt, Texte der getöteten Elsa Cayat und Bernard Maris und ein nicht korrigierter Artikel im Andenken an Mustapha Ourrad, den früheren Korrekturleser.

Der zeitliche und der moralische Druck waren groß. Doch aus Respekt für ihre getöteten Kollegen hatten die Überlebenden keine Wahl, erklärt die Redakteurin Zineb El Rhazoui. „Unser Schockzustand ist nicht vorbei, aber sie dürfen nicht umsonst gestorben sein.“

Die Gedenkmärsche, die am Sonntag landesweit fast vier Millionen Menschen auf die Straßen brachten, sieht man bei Charlie Hebdo aber gespalten. Während sich Kolumnist Patrick Pelloux bei der Kundgebung in Paris sichtlich bewegt von Präsident François Hollande umarmen ließ, nahmen mehrere Mitglieder der Redaktion nicht daran teil, auch aus Furcht vor politischer Ausschlachtung. Es gab dort „viele Leute, die in dieser Demo nichts zu suchen hatten, wie der Präsident von Gabun, der türkische Premierminister oder der Vertreter Putins“, kritisiert der Journalist Laurent Léger. Charlie Hebdo werde zum Symbol, wobei es sich doch immer als Anti-Symbol verstand, das sich mit keiner Sache gemein macht.

Angesichts der großen Solidarität werde einem zwar warm ums Herz, sagt Zineb El Rhazoui: „Aber es bleibt ein bitterer Geschmack, weil der Preis zu hoch ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die, die tot sind, zu ihren Lebzeiten eine solche Unterstützung erfahren hätten. Und das war überhaupt nicht der Fall.“

Satirezeitung kämpft ums Überleben

Die Zeitung kämpfte ums Überleben: Nach einem Verlust in Höhe von 50000 Euro im Jahr 2013 und doppelt so viel 2014 startete sie im November einen Spendenaufruf und bemühte sich vergeblich um staatliche Subventionen, so wie sie viele französische Medien erhalten.

Nun hingegen hat nicht nur Kulturministerin Fleur Pellerin bei Bedarf bis zu eine Million Euro zugesagt, Charlie Hebdo erhält auch Hilfe unter anderem von zahlreichen französischen Mediengruppen, vom britischen Guardian und von Google. Das finanzielle Überleben scheint vorerst gesichert. Neue Ausgaben sollen auch in den nächsten Wochen erscheinen. Fest steht, dass auch darin alle Politiker und alle Religionen verspottet werden. Und das auf sehr lebendige Art und Weise.

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