Demo in Berlin: Mehr als 50.000 Menschen erwartet
Zu der Großdemonstration gegen das geplante TTIP-Abkommen werden am Samstag 50.000 Menschen in Berlin erwartet. Es soll die bisher größte Demo gegen das Freihandelsabkommen werden.
In Berlin ist am Samstag die nach Angaben der Veranstalter bislang größte Demonstration gegen die geplanten Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada angemeldet. "Wir gehen davon aus, dass deutlich mehr als 50.000 Menschen kommen werden", sagte am Mittwoch Uwe Hiksch, der Anmelder der Demonstration "TTIP und Ceta stoppen!" Seinen Angaben zufolge werden allein zwischen 30.000 und 40.000 Teilnehmer mit fünf Sonderzügen sowie mehr als 600 Bussen in die Hauptstadt kommen.
Bunte Demonstration mit "Tango gegen TTIP"
Zu der Demonstration in Berlin ruft ein breites Bündnis auf. Die Kundgebung wird unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Deutschen Kulturrat, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und Umweltorganisationen wie dem BUND, WWF und Greenpeace organisiert. Grüne und die Linke unterstützen den Demonstrationsaufruf.
Die unterschiedlichen Bündnisteilnehmer eint die Sorge vor dem Abbau von Umwelt-, Sozial- und Verbraucherstandards sowie Skepsis angesichts der Intransparenz der Verhandlungen. Hiksch kündigte eine "bunte Demonstration" an, die von 20 Demonstrationswagen und "fröhlichen Aktionen" begleitet werden soll. Entlang der Demonstrationsstrecke zwischen Hauptbahnhof und Siegessäule beteiligen sich zum Beispiel hundert Paare an der Aktion "Tango tanzen gegen TTIP".
TTIP-Gegner: Europäisches Bündnis fordert Anerkennung
Das Bündnis setzt auch auf eine Europäische Bürgerinitiative (EBI), welche die Europäische Kommission und das EU-Parlament zwingen will, sich mit dem Protest zu befassen. Binnen eines Jahres seien rund 3,2 Millionen Unterschriften zusammengekommen, sagte Florian Süß von der globalisierungskritischen Gruppierung Attac. Dabei sei in 23 EU-Ländern die Mindestbeteiligung für die Anerkennung einer EBI erreicht worden.
Bislang ist die Initiative der TTIP-Gegner von der EU-Kommission nicht anerkannt worden, wogegen die Aktivisten beim Europäischen Gerichtshof geklagt haben. Eine Entscheidung des EuGH steht bislang noch aus. AFP
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