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  3. München: Der Bayerische Rundfunk hat Geldsorgen

München
09.03.2016

Der Bayerische Rundfunk hat Geldsorgen

Das Hauptgebäude des Bayerischen Rundfunks in München.
Foto: Felix Hörhager, dpa

Der öffentlich-rechtliche Sender hat massive Finanzprobleme. Das werden auch die Hörer und Zuschauer zu spüren bekommen, denn beim Programm des BR wird eingespart.

Die vergangenen Wochen waren bitter für zahlreiche Hörer des öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunks. Sie mussten erfahren, dass ihre Lieblingsmusik, die Volks- und Blasmusik, ab Pfingsten keinen Platz mehr hat auf Bayern 1. Die Zukunft wird nicht besser. Am Dienstagabend erfuhren Hörer von B5 aktuell, dass der BR am Programm werde sparen müssen. „Für das Publikum heißt das, Sendungen werden öfter wiederholt.“

Sendungen des BR fallen weg, Sendezeiten werden geändert

Die Entrüstung über so etwas ist ohnehin groß, und sie wird wachsen, wenn Radiohörer und Fernsehzuschauer die Einschnitte im Programm bemerken: Wenn Sendungen wegfallen oder Sendezeiten geändert werden. Wenn verstärkt Sendeinhalte anderer dritter Programme der ARD übernommen werden. Das tägliche Horoskop auf Bayern 3 wurde bereits gestrichen, die Reportage-Reihe „Nahaufnahme“ auf Bayern 2 von fünf auf eine Ausgabe pro Woche gekürzt. Zum Jahreswechsel wurden die Hörfunk-Redaktionen „München“ und „Oberbayern“ zusammengelegt.

Besonders groß wird die Aufregung sein, wenn Mediennutzer das Gefühl bekommen, dass „nur noch“ Wiederholungen gesendet werden. „Wie bitte?“, werden sie sich jetzt fragen. „Der mit Gebührenmillionen finanzierte BR setzt auf Wiederholungen?“ Es ist das Aufreger-Thema schlechthin, wo schon der Rundfunkbeitrag als „Zwangsabgabe“ kritisiert wird. Erst kürzlich sorgte eine Studie der Rundfunk-Kommission KEF für Kopfschütteln. Demnach sendeten ARD und ZDF 2014 so viele Wiederholungen wie nie. Im Vergleich zu 2005 habe Das Erste 188 Stunden, das ZDF 145 Stunden und alle Dritten zusammen 904 Stunden weniger frisches Programm gezeigt, berichtete die Bild.

Finanzloch in dreistelliger Millionenhöhe?

Die vergangenen Wochen müssen aber auch bitter gewesen sein für den Intendanten des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm. Denn kaum war der Streit um die Volks- und Blasmusik-Verlagerung vom frei empfangbaren Bayern 1 in die Digitalwelle BR Heimat verklungen, zog neuer Ärger für ihn auf – in Form eines Berichts des Münchner Merkur, der am 4. März mit einem „bisher geheimen Prüfbericht des Obersten Rechnungshofs“ titelte.

Der BR habe ein „Finanzloch in dreistelliger Millionenhöhe“, werde „unzureichend“ gesteuert, und wäre er eine Privatfirma, „würde man hier von einer drohenden Insolvenz sprechen“. Wörter wie Watschn. Am 8. März lag der 116-seitige Bericht des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH) schließlich vor. Inklusive des Gehalts Wilhelms. Der Intendant durfte sich über ein Plus freuen. Verdiente er 2010 noch 308.910 Euro, waren es vier Jahre später 325.380 Euro. Und das bei Jahresfehlbeträgen von mehr als 100 Millionen Euro, die der BR laut ORH zwischen 2010 und 2014 angehäuft hat. Für den Zeitraum 2017 bis 2020 sei ein Fehlbetrag von 328 Millionen Euro zu erwarten.

Summen wie Schläge. Zumal der ORH den Sender aufforderte, den Sparkurs zu verstärken, und sein Bericht weitere Details enthält, die Wilhelm nicht gefallen können:

Die Reichweiten der Hörfunk- und die Marktanteile der Fernsehprogramme des BR waren zwischen 2010 und 2014 leicht rückläufig. „Im bundesweiten Ranking rutschte der BR hinter dem MDR, dem NDR und dem WDR auf den vierten Platz ab.“

Besonders teuer ist die Sportschau am Samstag in der ARD

Der BR hat, so hält der ORH fest, „unter den ARD-Anstalten die höchsten durchschnittlichen Produktionskosten je eigenproduzierter Sendeminute“.

Der ORH sieht „für die Zukunft kaum noch Raum für Steigerungen der Lizenzkosten für Sportrechte“. Dazu muss man wissen: Das TV-Vorabendprogramm (montags bis samstags von 17.50 Uhr bis 20 Uhr) wird von allen ARD-Anstalten gemeinsam finanziert. Besonders teuer ist die samstägliche „Sportschau“ im Ersten mit ihrer Berichterstattung über die Fußball-Bundesliga. Eine Sendeminute kostete in den Jahren 2006 bis 2010 „über 40.000 Euro“. Lizenzen und Produktion der Sendung schlugen dem ORH zufolge jährlich mit einem dreistelligen Millionenbetrag zu Buche – und „61 Prozent der Lizenzkosten trugen die Landesrundfunkanstalten“. Dagegen waren die Serien „Verbotene Liebe“ oder „Marienhof“ mit Minutenkosten von 3500 Euro vergleichsweise preisgünstig.

Durch all das entsteht ein verheerender Eindruck, gegen den Wilhelm anzukämpfen versucht. Etwa, indem er am Donnerstag im Rahmen einer Informationsveranstaltung Mitarbeiter über die Lage unterrichtete. Im „Rundschau-Magazin“ sagte er am Vorabend: „Entgegen der Intonierung dieses Themas in vielen Presseberichten ist überhaupt kein Anlass zur Dramatisierung.“ Sein Sender habe „solide Finanzen“ und mache im Unterschied zu Bund, Ländern und Gemeinden „keinerlei Schulden“, um den laufenden Betrieb zu finanzieren.

BR-Intendant Wilhelm: "Wir sind nicht nur zum Sparen da"

Zugleich ließ Wilhelm keinen Zweifel daran, dass am Programm gespart werden müsse. In den letzten drei Jahren habe man das so schonend wie nur irgendmöglich getan. „Wir sind nicht nur zum Sparen da, sondern wir haben einen wichtigen Programmauftrag.“ Deshalb werde es „sehr, sehr viele intensive Erörterungen geben, wo wir sparen wollen und wo wir es uns im Interesse unseres Publikums gerade nicht leisten können“, betonte er. Der Vorsitzende des BR-Rundfunkrats, Lorenz Wolf, sagte unserer Zeitung: „Der eine mag Dokumentationen, der andere Unterhaltung. Hier einen Ausgleich zu finden, was Einsparungen angeht, wird eine Riesenaufgabe sein.“

Wilhelm, der seit Jahren einen ambitionierten Reform- und Sparkurs vertritt, hat sich über die Kritik des Rechnungshofs jedenfalls geärgert. Der Bericht der Finanzprüfer lässt ihn schlecht aussehen und schwächt seine Position. „Wilhelm ist ersichtlich nicht mehr der ’Sonnenkönig’, als der er im Mai 2010 zum BR-Chef gewählt wurde“, schrieb der Tagesspiegel. In der Tat hat Wilhelm, einst Sprecher des damaligen bayerischen CSU-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, an Rückhalt verloren. Im Rundfunkrat, möglicherweise in der Politik, sicher unter Mitarbeitern.

Im Sender gibt es zwei Gruppen. Eine unterstützt seine Pläne, Redaktionen und Programm zu modernisieren und den BR angesichts des digitalen Wandels zu einem trimedialen Medienhaus umzubauen: Fernsehen, Hörfunk und Online sollen zusammen wachsen. Eine hat Angst um ihre Arbeitsplätze – bis 2025 werden 450 Stellen abgebaut – und empfindet Wilhelm als abgehoben. Dessen zweite Amtszeit endet im Jahr 2021. Bis dahin will er die BR-Reform vorantreiben. Es ist wohl die größte in der Geschichte des Senders. Mit dem Bericht des Rechnungshofs hat Ulrich Wilhelm es nun schwarz auf weiß: Die nächsten Jahre könnten unbefriedigend verlaufen. Für ihn, den BR sowie die Hörer und Zuschauer.

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