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Unterhaltung
06.05.2011

Der kleine Zeitkiller für zwischendurch

Dr. Reiner Knizia vor seinen Spielen
Foto: Firma Knizia

Der Illertisser Spieleerfinder Reiner Knizia über den Erfolg der simplen Handy-Games. Die teuren Konsolen geraten mittlerweile auch durch den „Bauernstaat“ Facebook gehörig unter Druck

Illertissen Natürlich hat keiner mehr so richtig Zeit – wie denn auch, zwischen all den Terminen. Und dennoch findet der moderne Mensch noch genügend Muße zum Spielen. Er daddelt sogar ungleich mehr als seine Vorfahren. In den bunten Fantasy-Welten von „World of Warcraft“ ist er als Drachentöter unterwegs, versenkt im Internet Piratenschiffe oder züchtet als braver „FarmVille“-Bauer bei Facebook Kühe, während er nebenher neue Botschaften an seine Freunde tippt. Und in Bus, Bahn und Büro zückt er in den ruhigen Minuten mal eben sein Smartphone und vertreibt sich die Langeweile mit einem dieser bunten, einfachen Geschicklichkeitsspielchen.

Die sind der unterhaltsame Zeitkiller für zwischendurch und ein kräftiger Wachstumsmarkt für Menschen wie Dr. Reiner Knizia. Der gelernte Wirtschaftsmathematiker aus Illertissen gehört zu den wenigen erfolgreichen Erfindern von Spielen weltweit. Rund 600 hat er sich bisher ausgedacht. Jedes Jahr schickt er aus seiner Kreativzentrale in Windsor bei London 40 bis 50 Neuentwicklungen an die Verlage. Bisher schuf er vor allem klassische Brettspiele wie das bekannte und ausgezeichnete „Keltis“, doch jemand wie er, der sich die Welt spielerisch erschließt, gibt seinen Ideen nicht nur auf Holz und Pappe Raum: „So ein moderner Bildschirm wie der Touchscreen von einem Smartphone ist ein tolles Spielbrett“, findet er.

Durch Geräte wie das iPhone, bei denen das Telefonieren fast zur Nebenfunktion gerät, finden die Menschen noch viel leichter zum Spielen, denn sie müssen sich keine teure Konsole zulegen, wenn sie abschalten wollen. „Das Gerät ist ja schon da.“ Und der Spielespaß kostet kaum Geld. Für 59 Cent wird mal eben etwas Neues in das Multimediakästchen geladen – und schon ist das Warten an der Bushaltestelle nicht mehr so öde. „Für wenig Geld bekommen die Nutzer sehr viel Spielwert – und die Sachen sind in Sekunden zu verstehen“, sagt Knizia, „das kann man schnell mal rausholen und sich die Zeit vertreiben.“

Das Angebot an solchen kleinen Programmen ist unübersehbar, denn auch der Gelegenheitstüftler in seinem Kämmerchen kann sich mit einem hübschen Spielprogramm eine kleine Einnahmequelle verschaffen. Allerdings könnte es denen so gehen wie einem einzelnen Bonbon im Schlaraffenland: Angesichts der erschlagenden Fülle bleibt es unbeachtet. Deshalb hat einer wie Knizia einen gewissen Vorsprung. Sein Name hat nach vielen Jahren im Geschäft einen guten Klang, sodass er seine Entwicklungen mittlerweile unter dem Markenzeichen „Reiner Knizias...“ vertreibt – und in den Geschäften und Online-Shops prominent platziert wird.

Wie viele Menschen solche kleinen Handy-Spiele nutzen, lässt sich nicht ermitteln. Anders sieht es da beim zweiten großen Daddel-Trend aus, den Online- und Browsergames. Sie machen den PC- und Konsolen-Produkten ernsthafte Konkurrenz, denn sie lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand entwickeln und können auf jedem Computer ohne teures Programmpaket genutzt werden. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel diese Woche berichtet, sank bei den Konsolen-Games 2010 der Umsatz in Deutschland um 2,1 Prozent. Gleichzeitig schnellte er bei den Online- und Browser-Spielen im vergangenen Jahr um 20,7 Prozent auf 268 Millionen Euro in die Höhe. Nach Angaben des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware verbringen mehr als elf Millionen Menschen regelmäßig ihre Freizeit mit „Battlestar Galactica“, „Seafight“, dem Genreklassiker „Defend Your Castle“ oder einem der aberhundert anderen Spiele.

Wie man es zu einem Gutshof bringt

Sie kosten im Gegensatz zu den kleinen Telefon-Apps zunächst einmal gar nichts, was den Neugierigen den Einstieg besonders leicht macht. Und so loggen sich denn angeblich rund 80 Millionen Menschen jeden Monat bei „FarmVille“ ein, der erfolgreichsten Applikation des sozialen Netzwerks Facebook. Das habe sich zum regelrechten „Bauernstaat“ entwickelt, spottet Die Welt.

Wer viel Mühe und Zeit aufwendet, seine Freunde ständig um Hilfe anschnorrt, kann es zu einem ansehnlichen Gutshof bringen. Doch wer schneller zum Ziel möchte, kauft sich mit echtem Geld Besitztümer dazu, um damit anzugeben. Auch andere Browser-Games bieten solche gebührenpflichtigen Abkürzungen zum virtuellen Wohlstand an – und schaffen bei den Entwicklerfirmen realen Reichtum. „FarmVille“-Erfinder Zynga schaffte 2010 mit seinen 50 Spielen eine halbe Milliarde US-Dollar Umsatz.

Von solchen Summen kann auch ein so erfolgreicher Designer wie Reiner Knizia nur träumen. Er wird zwar auf einer Facebook-Fanseite als „Rock-Star unter den Spiel-Entwicklern“ bezeichnet, doch seine Anwendungen, die in das Netzwerk eingestellt sind, können an die „FarmVille“-Anhängerschaft nicht heranreichen. 100000 Nutzer werden es aber schon sein, schätzt er.

Trotz des Trends zu mehr Solo-Spielvergnügen glaubt Knizia nicht daran, dass klassische Gesellschaftsspiele, bei denen sich eine Gruppe oder eine Familie um den Tisch herum versammelt, aussterben wird: „Die Tendenz zur Vereinzelung ist sicherlich da, aber der Mensch ist auf Gemeinschaft angelegt. Die Gesellschaftsspiele werden bleiben, auch wenn die Menschen vielleicht weniger Zeit dafür haben.“

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