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Nachruf
27.08.2018

Der letzte Aufrechte

Kaum zu trennen: Wo John McCain öffentlich auftrat, war die US-amerikanische Flagge nicht weit. So auch bei diesem Auftritt im Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2008 in Tampa, Florida.

Nach dem Tod des Vietnam-Helden John McCain gibt es bei den Republikanern kein moralisches Gegengewicht zu Trump mehr

Wenige Stunden, nachdem seine Familie den Abbruch der Chemotherapie bekannt gegeben hatte, stellte jemand das Video ins Internet. Es zeigt den damaligen Präsidentschaftskandidaten bei einer Kundgebung in Minnesota. „Ich kann Obama nicht trauen“, meldet sich eine republikanische Anhängerin zu Wort: „Ich habe über ihn gelesen und er ist nicht… hm…. Er ist ein Araber.“ Da ergreift John McCain beherzt das Mikrofon, schüttelt den Kopf und sagt: „Nein, meine Dame. Er ist ein ehrenwerter Familienmann und ein Bürger, mit dem ich in zentralen Fragen nicht übereinstimme. Darum geht es in der Kampagne. Er ist kein Araber.“

Zehn Jahre liegt die Szene nun zurück. Doch innerhalb kürzester Zeit wurde der 30-sekündige Clip am Freitag hunderttausende Mal geteilt. Als der 81-jährige Senator am Samstagnachmittag auf seiner Ranch in Arizona dem aggressiven Tumor erlag, der seit einem Jahr in seinem Kopf wütete, war er nicht nur im Netz längst zum Idol und Helden geworden. „Ein Löwe ist von uns gegangen“, klagte die republikanische Senatorin Susan Collins. So empfinden es sehr viele Menschen in den USA.

Kriegsveteran, Folteropfer der Vietcong, zweimaliger Präsidentschaftskandidat – die bemerkenswerte Lebensgeschichte des konservativen Admiralssohnes gibt genug her, um ihn zu einer Legende zu machen. Doch wirklich verständlich ist das bedrückende kollektive Verlustgefühl, das nun die Amerikaner befällt, nur aus dem scharfen Kontrast eines Menschen, der von Charakter, Prinzipien und Selbstdisziplin geprägt war, mit dem derzeitigen Amtsinhaber im Weißen Haus, der den in Gefangenschaft gefolterten Marinepiloten nicht als Kriegshelden bezeichnen wollte. „Ich mag Leute, die nicht gefangen werden, okay?“, sagte Donald Trump.

Es ist noch gar nicht so lange her, da galt McCain als rechter Hardliner. Im vermeintlichen Dienst der Demokratie hat er stets eine interventionistische Politik der USA unterstützt. Bis zuletzt hat er den Irakkrieg verteidigt. Mit der Berufung von Sarah Palin zu seiner Stellvertreterin, die er im Nachhinein als Fehler bezeichnete, hat McCain die Republikaner für Rechtspopulisten geöffnet. Doch als Vertreter des traditionellen Parteiflügels stand er für demokratische Werte, freien Handel und liberale Einwanderungsgesetze, die Trump offen bekämpft.

Seine Autobiografie, die McCain im Frühjahr schon sterbenskrank veröffentlichte, macht den Kontrast überdeutlich: „Er scheint nicht interessiert am moralischen Charakter von Führern und ihren Regierungen“, schrieb der Senator da über den aktuellen Präsidenten: „Der Anschein von Härte scheint ihm mehr als Werte zu bedeuten. Schmeicheln sichert seine Freundschaft, Kritik seine Feindschaft.“ Als Trump in seiner Amtseinführungsrede die Presse als „Feind des Volkes“ diffamierte, kommentierte McCain: „So fangen Diktaturen an“.

Eingefleischte Trump-Fans begannen sich im Internet über den Kriegsveteranen, der nach schweren Misshandlungen seine Arme nicht mehr bis zum Kopf heben kann, zu verhöhnen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses kommentierte McCains Kritik an der durch Foltervorwürfe belasteten neuen CIA-Chefin Gina Haspel mit den Worten „Das ist egal. Der stirbt sowieso.“

Nur eine Beileidsbekundung für die Familie, der er seiner Gebete versicherte, brachte Trump per Twitter heraus. Hingegen erklärte der ehemalige Präsident George W. Bush: „John McCain war ein Mann von tiefer Überzeugung und ein Patriot höchsten Ranges“. Und Ex-Präsident Barack Obama betonte, er habe trotz vieler Unterschiede gemeinsame Ideale mit McCain gehabt. Mit McCains Tod verlieren die Republikaner den prominentesten Kritiker des Präsidenten.

Der Leichnam von John McCain soll nun im Washingtoner Kapitol aufgebahrt werden – eine Ehre, die nur wenigen Senatoren zuteilwird. Die offizielle Trauerfeier soll in der National Cathedral stattfinden, bevor McCain in Annapolis beigesetzt wird. Der Vietnam-Veteran hat seinen eigenen Abschied genau geplant. Die Trauerreden sollen die Ex-Präsidenten Bush und Obama halten, denen er in den Präsidentschaftswahlkämpfen 2000 und 2008 unterlag. Der amtierende Präsident Trump hingegen, hatte der Todkranke erklärt, sei an seinem Grab nicht erwünscht.

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