Desertierter Bundeswehrsoldat kämpft offenbar in der Ostukraine
Ein fahnenflüchtiger Bundeswehrsoldat soll sich in der Ostukraine den prorussischen Separatisten angeschlosen haben. Der Fallschirmjäger soll auch bereits an Gefechten teilgenommen haben.
Ein fahnenflüchtiger Bundeswehrsoldat hat sich einem Zeitungsbericht zufolge offenbar den prorussischen Separatisten in der Ostukraine angeschlossen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrer Donnerstagsausgabe unter Berufung auf eine interne Meldung zu dem Vorgang, dass der Fallschirmjäger kürzlich zunächst für zwei Wochen krank geschrieben gewesen und anschließend "nicht zum Dienst erschienen" sei. Seitdem fehle auch seine Gefechtsausrüstung, hieß es.
Ermittlungen zum Verbleib des Hauptgefreiten, der zu den Fallschirmjägern in Seedorf in Niedersachsen gehören soll, hätten ergeben, "dass er sich wahrscheinlich in die Ukraine abgesetzt hat, um dort die prorussischen Separatisten zu unterstützen". Ein Zeuge, der mit dem Soldaten in Kontakt gestanden haben will, gab an, dass der Flüchtige bereits an Gefechten in der Ukraine teilgenommen habe.
Bundeswehr schweigt zu fahnenflüchtigem Falschirmjäger
Militärkreisen zufolge trat der aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion stammende Deutsche vor zwei Jahren in die Bundeswehr ein und verpflichtete sich für vier Jahre. Demnach nahm er bei der Fahnenflucht keine Schusswaffe der Bundeswehr mit. Kontaktversuche seien bislang erfolglos geblieben. Die Bundeswehr äußerte sich nicht zu dem Vorgang und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
In der Ostukraine kämpfen die Separatisten gegen ukrainische Soldaten. Mutmaßlich werden sie dabei von Russland unterstützt. Eine kürzlich zwischen den Konfliktparteien vereinbarte Waffenruhe wird immer wieder gebrochen. afp
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