Deutschland fordert obersten US-Geheimdienstler zur Ausreise auf
Die Bundesregierung zieht Konsequenzen aus der NSA-Affäre. Sie hat den obersten Geheimdienstler der USA aufgefordert, das Land zu verlassen. Gleichzeitig beschwichtigt sie jedoch auch.
Deutschland hat den obersten Geheimdienstler der US-Nachrichtendienste an der amerikanischen Botschaft in Berlin zur Ausreise aufgefordert. Dies bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag in Berlin. "Der Repräsentant der US-Nachrichtendienste an der Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika wurde aufgefordert, Deutschland zu verlassen." Von der US-Botschaft war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Trotz Aufforderung zur Ausreise: Weiter enge Zusammenarbeit mit USA
Seibert begründet diesen diplomatischen Akt, der im allgemeinen Verständnis einer Ausweisung gleichkommt, mit den beiden neuen Spionagefällen sowie der Affäre um die Aktivitäten des US-Nachrichtendienstes NSA, die bereits ein Jahr dauert. All diese Vorgänge nehme die Bundesregierung "sehr ernst". Zugleich betonte der Regierungssprecher das deutsche Interesse an einer weiterhin engen Zusammenarbeit mit den USA.
NSA-Affäre: Vertrauen und Offenheit für Zusammenarbeit notwendig
"Es bleibt für Deutschland unerlässlich, im Interesse der Sicherheit seiner Bürger und seiner Einsatzkräfte im Ausland eng und vertrauensvoll mit westlichen Partnern, insbesondere mit den USA, zusammenzuarbeiten", hieß es in einer schriftlichen Mitteilung. "Dazu sind aber gegenseitiges Vertrauen und Offenheit notwendig. Die Bundesregierung ist dazu weiter bereit und erwartet das auch von ihren engsten Partnern." dpa
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