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Hintergrund
15.04.2017

Die Angst vor der „April-Krise“

Nordkorea droht mit neuen Atomtests, die USA schicken einen Flugzeugträger – und in Südkorea machen sich die Menschen Sorgen. Ein Krieg wäre schlimm für alle Seiten

Wer in der südkoreanischen Zehn-Millionen-Metropole Seoul eine Schutzeinrichtung sucht, wird meist schnell fündig. Die U-Bahn-Stationen sind so tief in die Erde gebaut, dass sie der Bevölkerung im Fall eines Kriegs mit dem kommunistischen Nordkorea fürs Erste als Zufluchtsort dienen sollen. In Südkorea mag sich heute niemand einen zweiten Korea-Krieg vorstellen – der Bruderkrieg von 1950 bis 1953 hat drei Millionen Menschen das Leben gekostet. Doch die Furcht vor einer Eskalation auf der Halbinsel nimmt zu. Die Führung im Norden strebt trotz internationaler Ächtung den Bau von Atomwaffen mit großer Reichweite an – womöglich bis in die USA. Zuletzt gab es mehrere Raketentests, ein neuer, sechster Atomwaffentest könnte bald bevorstehen.

Die Sorge in Südkorea ist nun, dass ein unvorhergesehener Zwischenfall rasch außer Kontrolle geraten oder ein gezielter Angriff der USA auf nordkoreanische Militäreinrichtungen verheerende Vergeltungsschläge provozieren würde. Die kommunistische Führung in Pjöngjang selbst, die den USA eine feindselige Politik unterstellt, droht immer wieder mit Erstschlägen.

Eine Serie von Ereignissen hat in Südkorea zuletzt Gerüchte über eine akute „April-Krise“ nach sich gezogen. Dazu gehörte auch die Entsendung eines Verbands von amerikanischen Kriegsschiffen um den Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ in Richtung der koreanischen Halbinsel. US-Präsident Donald Trump hat mehrmals mit einem Alleingang gedroht – das heißt, notfalls auch ohne China.

Südkoreas Regierung versucht, den Gerüchten um eine Sicherheitskrise entgegenzutreten. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mahnte, „übertriebene Einschätzungen der Lage“ nicht zu glauben. Auch geht Seoul davon aus, dass die USA ohne eine „enge Kooperation“ keinen Militärschlag gegen Nordkorea starten würden. Auch gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die USA ihre Landsleute in Südkorea, deren Zahl auf mehr als 200000 geschätzt wird, zurückrufen.

Einig sind sich Beobachter, dass ein Militärschlag gegen Nordkorea extreme Risiken birgt und einen Krieg mit verheerenden Folgen auslösen könnte. „Ein rauchendes Trümmerfeld mit Millionen von Leichen“ erwartet der Nordkorea-Experte Rüdiger Frank vom Ostasieninstitut der Universität Wien am Ende. „Es dürfte Millionen von Toten geben“, warnte auch ein Diplomat, der schon in den ersten Stunden mit zehntausenden Opfern rechnet.

Seoul, das nur 50 Kilometer von der Grenze entfernt liegt, ist in Reichweite der nordkoreanischen Artillerie und Kurzstreckenraketen. Südkorea schätzt, dass der Norden mehr als 13000 Artillerie-Geschütze hat, meist entlang der vier Kilometer breiten demilitarisierten Zone (DMZ). Selbst wenn Südkorea mithilfe der im Land stationierten US-Truppen die Artillerie ausschalten könnte, wären große Verluste unvermeidlich.

Nordkoreas Regierung weiß, dass sie mit einem Angriff ihr Überleben aufs Spiel setzt. Doch ein Krieg würde auch das wirtschaftsstarke Südkorea um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurückwerfen. „Trotz fehlender Ressourcen und veralteter Ausrüstung könnte Nordkorea durch sein großes, nach vorne positioniertes Militär mit kurzer oder keiner Warnung einen Angriff starten“, hieß es in einem Bericht des Pentagons. „Das Militär verfügt über die Fähigkeit, Südkorea bedeutenden Schaden zuzufügen, besonders in der Region von der DMZ bis Seoul.“

Daneben können Nordkoreas geschätzte 1000 Scud- und Rodong-Raketen fast jedes Ziel in Südkorea treffen. Seoul schätzt, dass nordkoreanische Musudan-Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite zwischen 2500 und 4000 Kilometern zudem nicht nur Ziele in Südkorea oder Japan treffen, sondern auch den US-Militärstützpunkt auf Guam im Westpazifik erreichen können.

China fürchtet die unkalkulierbaren Risiken eines amerikanischen Militärschlages, der auch das große Nachbarland schwer treffen könnte – besonders bei einer nuklearen Eskalation. Einige Beobachter gehen davon aus, dass Chinas Streitkräfte auf eine Intervention vorbereitet sein dürften, um unter Umständen möglichst rasch Kontrolle über die nordkoreanischen Atomwaffen gewinnen zu können. „Ein Land hat immer Krisenpläne“, sagt der Nordkorea-Experte und Professor Jin Qiangyi von der Yanbian Universität in der Provinz Jilin.

Aber er warnt auch: „Niemand ist darauf vorbereitet, einschließlich Nordkorea. Auch die USA sind nicht bereit dafür.“ Die Situation eskaliere gerade. „Wenn Nordkorea jetzt einen Atomversuch oder einen Raketentest unternimmt, wird die Lage sehr ernst. Wenn sie sich zurückhalten, kann die Krise vorbeiziehen.“ Dirk Godder und Andreas Landwehr, dpa

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