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  3. Terrorismus: Die neue Angst der Juden in Europa

Terrorismus
16.02.2015

Die neue Angst der Juden in Europa

Trauer in Kopenhagen: Vor der Synagoge hatte ein islamistischer Terrorist einen jüdischen Wachmann erschossen.
Foto: Odd Andersen, afp

Antisemitismus und islamistische Anschläge schaffen eine Bedrohungslage. Viele fragen sich, was sie tun sollen: nach Israel auswandern oder standhalten?

Nach den Anschlägen von Kopenhagen stellen sich Juden in ganz Europa besorgt die Frage, ob sie sich hier noch sicher fühlen können. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jedenfalls wirbt für eine Ausreise nach Israel – wie er es bereits nach den Anschlägen von Paris vor rund fünf Wochen getan hatte: „Israel erwartet euch mit offenen Armen“, sagte er am Sonntag. Die islamistischen Attentäter hatten jeweils gezielt Orte jüdischen Lebens aufgesucht und dort gemordet: In Frankreich wurden vier Kunden eines koscheren Supermarktes erschossen, in Kopenhagen ein Wachmann vor der Synagoge. Im Mai 2014 waren vor dem Jüdischen Museum in Brüssel vier Personen getötet worden.

Doch nach Israel auszuwandern ist unter europäischen Juden nicht die bevorzugte Reaktion auf Antisemitismus und islamistischen Terror: „Wir haben keine Angst“, betont der dänische Chefrabbiner Jair Melchior gestern im israelischen Rundfunk. „Wir lassen uns nicht von Terroristen dazu zwingen, unser tägliches Leben zu ändern, in Angst zu leben und an andere Orte zu fliehen.“

Der Terror gegen Islamkritiker ist in Europa angekommen

Auch in Deutschland wird über den Aufruf Netanjahus diskutiert. Die Besorgnis ist groß. „Der Terror gegen islamkritische Journalisten und jüdische Einrichtungen ist endgültig mitten in Europa angekommen“, stellt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Würzburger Arzt Josef Schuster, fest. Er appelliert an die Sicherheitsbehörden, wachsam zu bleiben und die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische Einrichtungen nochmals kritisch zu überprüfen. „Unter dieser Voraussetzung ist jüdisches Leben auch in Deutschland weiterhin möglich“, erklärt Schuster.

Diese Sicherheit will Bundeskanzlerin Angela Merkel den jüdischen Mitbürgern bieten. Sie verspricht, Bund, Länder und alle Verantwortlichen würden alles tun, um die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Bürger zu gewährleisten. „Wir sind froh und auch dankbar, dass es wieder jüdisches Leben in Deutschland gibt“, sagt Merkel.

Judentum: Den Glauben offen auszuleben ändert die Situation

Doch die Skepsis in der jüdischen Gemeinde ist groß. In einer nicht-repräsentativen Online-Befragung der Europäischen Agentur für Menschenrechte von 2012 äußerten 47 Prozent der deutschen Juden die Befürchtung, innerhalb der kommenden zwölf Monate aufgrund der Zugehörigkeit zum Judentum verbal beleidigt oder belästigt zu werden. 34 Prozent befürchteten sogar einen körperlichen Angriff.

Ein älterer Mann erläutert die für Juden oft bittere Realität: „Solange man die Kippa nicht öffentlich trägt und Feste usw. privat feiert, scheint es keine Probleme zu geben“, fasst er seine Erfahrungen zusammen. Sobald Juden aber ihren „Glauben offen ausleben möchten, ändert sich die Situation dramatisch“.

Die stärksten Befürchtungen äußerten in der Umfrage indes Juden aus Frankreich. Dort lebt mit 500000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Europas – doch dort hat der Antisemitismus Tradition und Teile der arabisch-islamischen Bevölkerungsgruppe werden durch Hassprediger radikalisiert. Dies führt zu massiven Angriffen auf Juden. 2012 erschoss ein Islamist vor einer jüdischen Schule in Toulouse einen Lehrer und drei Kinder. 2014 hat sich die Zahl antisemitischer Attacken sogar mehr als verdoppelt.

Das Attentat in Kopenhagen, die Verwüstung eines jüdischen Friedhofs im Elsass

Ein Überfall wurde bekannt als „der Horror von Créteil“: In dem Pariser Vorort drangen mehrere Täter in die Wohnung eines jungen jüdischen Paares ein, raubten es aus, fesselten den Mann und vergewaltigten die Frau. Am vergangenen Wochenende, zeitgleich mit den Attentaten von Kopenhagen, verwüsteten Unbekannte auf dem Friedhof im elsässischen Sarre-Union (Saarunion) hunderte jüdische Gräber.

Zwei Terroranschläge haben die dänische Hauptstadt Kopenhagen erschüttert. Drei Menschen wurden getötet - unter ihnen der mutmaßliche Attentäter.
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Anschläge auf Kulturcafé und Synagoge in Kopenhagen
Foto: dpa/afp

Mehr als 6000 französische Juden emigrierten 2014 nach Israel und setzten sich damit an die Spitze der dortigen Einwandererstatistik. Netanjahu, der sich zurzeit im Wahlkampf befindet, will mehr als 40 Millionen Euro in ein Aufnahmeprogramm investieren. Frankreichs Präsident Hollande und Premier Valls fordern die Juden dagegen zum Bleiben auf.

Auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sieht im Exodus keine Lösung, weder für die Juden noch für Europa. Der islamistische Terror „bedroht die europäischen Demokratien als Ganzes – wer in Europa Juden angreift, greift die gesamte europäische Gesellschaft und ihre freiheitlichen Werte an“. (mit dpa)

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