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Konflikte
25.10.2014

Die neue Dimension des Terrors: Was ist der IS?

Mit schweren Luftschlägen versuchen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten dem IS beizukommen. Dieses Bild entstand nahe Kobane.
Foto: Sedat Suna (dpa)

Für die Öffentlichkeit tauchte der IS aus dem Nichts auf. Seitdem sind schockierende Berichte über die grausame Terrormiliz allgegenwärtig. Acht Fragen und Antworten zum IS.

Wo kommt der Islamische Staat (IS) her?

Der IS hat seine Wurzeln im Irak. Dort beteiligten sich lose mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene islamistische Milizen am Kampf gegen die US-Besatzungstruppen, die den Irak nach dem Sturz von Saddam Hussein im Jahr 2003 kontrollierten. Von einer homogenen Struktur konnte jedoch lange Zeit nicht die Rede sein. Das änderte sich – zunächst kaum von der Weltöffentlichkeit registriert – ab 2012, als die Kämpfer unter der Bezeichnung Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) in den syrischen Bürgerkrieg eingriffen. Die spektakulären Erfolge der gut bewaffneten Milizen führten dazu, dass sich ihnen immer mehr junge Islamisten aus aller Welt, aber auch erfahrene Soldaten aus der irakischen Armee anschlossen. Heute kämpfen – je nach Schätzung – zwischen 35000 und 70000 Männer für den IS.

Was sind die Ziele des IS?

Als es dem IS im Juni 2014 gelang, die nordirakische Millionenstadt Mossul einzunehmen, wurde er schlagartig weltweit als neue Bedrohung wahrgenommen. IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi nutzte die Gelegenheit, um per Video-Botschaft ein Islamisches Kalifat für Irak und Syrien auszurufen. Der Name ist Programm: Unter Missachtung der „kolonialistischen“ Landesgrenzen soll in den eroberten Gebieten ein „Staat“ geschaffen werden, in dem eine radikal-fundamentalistische Islam-Auslegung Maßstab allen Handelns ist. Wer sich nicht fügt, ist im wahrsten Sinne des Wortes vogelfrei und kann jederzeit getötet, vergewaltigt oder vertrieben werden. So geschah es mit Christen, Jesiden, aber auch mit schiitischen Muslimen oder aus der Sicht des IS nicht rechtgläubigen Sunniten.

Wie sind die Erfolge zu erklären?

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Basis der Erfolge im Irak war der dort seit Jahren tobende Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten. Sunnitische Muslime, die sich seit dem Sturz von Saddam Hussein von der schiitisch dominierten Regierung in Bagdad zunehmend an den Rand gedrängt fühlen, waren für die IS-Parolen empfänglich. Hinzu kommt, dass die staatliche Autorität in vielen Regionen sowohl in Syrien als auch im Irak schwach oder gar ganz verschwunden ist. Lange Zeit verfolgte der IS die Taktik, dort zuzuschlagen, wo mit wenig Widerstand zu rechnen ist. Auf diese Weise gelang es ihm, entlang großer Verkehrswege weite Gebiete zu kontrollieren. Dort, wo sich ernst zu nehmender Widerstand formierte – wie im Kampf um Erbil im Nordirak oder um den Mossul-Damm – zogen sich die Dschihadisten zurück. In der Schlacht um Kobane ist dies erstmals anders. Der IS wirft alles in die Waagschale, um die Kurdenstadt an der türkischen Grenze einzunehmen. Daher hat der Kampf um die Enklave einen solch großen symbolischen Wert.

Wie kommen die Kämpfer an Geld und Waffen?

Schockiert musste die Welt seit dem Sommer 2014 mit ansehen, wie die äußerst mobilen und gut bewaffneten IS-Milizen die irakische Armee scheinbar mühelos ein ums andere Mal in die Flucht schlugen. Einen Grundstock an Kriegsgerät finanzierte der IS mit den Geldern reicher, sunnitischer Gönner, die größtenteils in den reichen arabischen Golfstaaten vermutet werden. Systematisch machten die Milizen des IS sich später daran, die Einnahmequellen in den von ihnen eroberten Gebieten auszubeuten. Sie verkauften auf dem Schwarzmarkt große Mengen Erdöl und Gas aus Raffinerien, die sie kontrollieren. In Mossul räumten sie die staatlichen Banken aus. Hinzu kommen Erlöse aus Geiselnahmen und Erpressungen. Außerdem fielen große Waffenarsenale – von Kleinwaffen bis in zu Panzern und wahrscheinlich auch Giftgas – in ihre Hände.

Ist die Taktik der Anti-IS-Koalition erfolgversprechend?

Das ist heftig umstritten. Als sicher gilt, dass gezielte Luftangriffe der Allianz auf IS-Stellungen militärische Erfolge der Terrorgruppe deutlich erschweren. Luftschläge auf Ölraffinerien dürften zudem die Finanzkraft des IS schwächen. Die Frage ist, ob das reicht. Viele Politiker und Militärexperten, insbesondere in den USA, fordern die Entsendung von Bodentruppen. Doch bisher sind die Mitglieder der Koalition dazu nicht bereit. Alternativ dazu sollen die irakische Armee sowie kurdische Kämpfer mit Waffen und Ausbildern in die Lage versetzt werden, die IS-Fanatiker zu stoppen und zurückzudrängen. Außerdem gibt es die Hoffnung, dass Volksgruppen und große Familienclans sich zusammenschließen, um den IS abzuwehren. Zuletzt gab es erste Anzeichen, dass lange für undenkbar gehaltene Bündnisse gegen die Bedrohung entstehen könnten. Ob diese Rechnung tatsächlich aufgeht, ist völlig offen, denn vielerorts lähmt die panische Angst vor den Milizen jeden Willen zum Widerstand.

Die Türkei könnte im Kampf gegen IS eine Schlüsselrolle spielen. Warum zögert die Regierung?

Erst kamen Berichte ans Licht, nachdem verwundete IS-Kämpfer in der Türkei behandelt wurden. Dann gab es Streit um die Weigerung von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Waffen und kurdische Kämpfer nach Kobane durchzulassen. Zuletzt hieß es, er wolle nordirakische Peschmerga-Milizen passieren lassen. Doch das Vertrauen der USA und der EU-Länder in die Türkei ist schwer erschüttert. Erdogan begründet seine Zurückhaltung damit, dass die kurdischen Volksschutzeinheiten in Syrien (YPG) und die türkisch-kurdische PKK ebenfalls terroristische Ziele verfolgen wie der IS. Traditionell fürchtet Ankara kaum etwas mehr, als einen eigenständigen kurdischen Staat in seiner Nachbarschaft. Eine weitere Schreckensvision ist für Erdogan, dass die Türkei im Osten und Süden von schiitisch beherrschten Staaten umgeben sein könnte. Hinzu kommt die Angst vor Vergeltung des IS, die mit gezielten Anschlägen den Massentourismus am Mittelmeer um Erliegen bringen könnte.

Wie viele Deutsche haben sich dem IS angeschlossen?

Konkrete Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden besagen, dass zwischen 450 und 500 Islamisten von Deutschland aus in den Irak und nach Syrien gereist sind, um den IS zu unterstützen. Laut dieser Quelle sind mehr als 150 von ihnen wieder zurückgekehrt. Keiner weiß jedoch, wie hoch die Dunkelziffer ist. Sicherheitsexperten warnen vor dem hohen Gefahrenpotenzial durch fanatisierte Rückkehrer. Der EU-Koordinator für den Kampf gegen den Terror, Gilles de Kerchove, geht davon aus, dass etwa 3000 Männer aus EU-Staaten für den IS kämpfen. Für die Rekrutierung von Milizen in westlichen Staaten, aber auch in Nordafrika spielt die IS-Propaganda im Internet eine große Rolle. In professionellen Videoclips stilisieren sich die Milizen als furchtlose und unbesiegbare Kämpfer.

Wie versucht sich Deutschland, vor Anschlägen zu schützen?

Der IS hat via Internet mehrfach mit Anschlägen gegen Länder gedroht, die sich an der Koalition gegen seine Truppen beteiligen. Sicherheitsexperten nehmen dies sehr ernst. Große Gefahr könnte von Einzeltätern ausgehen, die entschlossen sind, auf eigene Faust ein blutiges Signal für die Sache des IS zu setzen. Einiges spricht dafür, dass Kanada genau dieses Szenario in den letzten Tagen gleich zweimal erleben musste. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) setzt darauf, die Islamisten von der Ausreise nach Syrien oder in den Irak abzuhalten und Rückkehrer zu bestrafen. Es soll möglich sein, Pässe von Sympathisanten präventiv einzuziehen. Dafür wäre eine Gesetzesänderung notwendig: Bisher kann nur der Reisepass, nicht aber der Personalausweis, mit dem man problemlos in die Türkei gelangt, eingezogen werden. Juristen sind sich jedoch nicht einig, ob dieser Weg tatsächlich praktikabel ist.

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