Drogenland Bayern?
Fast ein Viertel der rund 1000 Drogentoten in Deutschland des vergangenen Jahres stammt aus dem Freistaat. Ausgerechnet Bayern!
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml hat eine große Aufgabe vor sich. Fast ein Viertel der rund 1000 Drogentoten in Deutschland des vergangenen Jahres stammt aus dem Freistaat. Ausgerechnet Bayern! Diese Nummer-eins-Platzierung im Bundesländervergleich ist alles andere als ein Ruhmesblatt für die Drogenpolitik im Sauberland von Laptop und Lederhose.
Dass dies „besonders bedenklich“ ist, wie Huml äußerte, versteht sich von selbst. Die daraus abgeleitete Forderung, „intensiv auf Prävention und Suchthilfe zu setzen“, wirft die Frage auf, warum das nicht bereits in der Vergangenheit geschehen ist. Insbesondere die wachsende Beliebtheit der simpel herzustellenden Synthetikdroge „Crystal Meth“ kann in Bayern nicht überraschen. Der Landespolitik ist seit Jahren bekannt, dass in Tschechien entlang der bayerischen Grenze das Zeug in hunderten Drogenlaboren produziert wird.
Offenbar ist es dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann bislang nicht in ausreichendem Maße gelungen, seinen tschechischen Amtskollegen dazu zu bewegen, den Verfolgungsdruck zu erhöhen. Das aber muss ein wichtiges Anliegen Bayerns sein.
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