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Hintergrund
08.09.2017

Ein neuer Marsch auf Rom?

So war es im Oktober 1920: Faschistenführer Benito Mussolini im Kreise seiner getreuen „Schwarzhemden“.

Wie italienische Neofaschisten ungehindert Stimmung gegen Ausländer machen

Der „Marsch auf Rom“ im Jahr 1922 markierte die Machtübernahme der Faschisten unter Benito Mussolini in Italien. In diesem Herbst soll es wieder so weit sein. Keine Machtergreifung zwar, aber doch ein klares Zeichen. Die Neofaschisten der Partei Forza Nuova haben zu einem patriotischen Erinnerungsmarsch aufgerufen, am 28.Oktober in Rom.

Man kann die Ankündigung der Veranstaltung als revisionistischen Klamauk abtun. Doch sie ist auch symptomatisch für eine Stimmung in Italien, in der rechtsradikale, rassistische und fremdenfeindliche Anwandlungen mehr und mehr toleriert und von politischen Kräften legitimiert werden.

Die politische Rechte schweigt zu dem Fall, Empörung gibt es abgesehen von den Protesten einiger Linkspolitiker nicht. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi hingegen distanzierte sich vom Demonstrationsaufruf der Postfaschisten. Der Marsch auf Rom könne und dürfe sich nicht wiederholen, schrieb die Bürgermeisterin auf Twitter. Das Innenministerium hat noch nicht über eine Genehmigung entschieden. Ähnlich waren die Reaktionen auf ein Plakat, mit dem Aktivisten von Forza Nuova vor Tagen Wände in der Hauptstadt tapezierten. Das Plakat ist ein Remake aus der Endzeit des italienischen Faschismus 1944 und zeigt einen schwarzen Soldaten, der sich auf eine weiße Frau stürzt. Der zugehörige Text dazu: „Verteidige sie vor den neuen Invasoren! Sie könnte deine Mutter, deine Frau, deine Schwester, deine Tochter sein.“ Die Invasoren von heute seien die Flüchtlinge, so die Botschaft.

Die Plakat-Aktion kam nicht zufällig. Seit zwei Wochen wird in Italien über zwei brutale Fälle von Gruppenvergewaltigung in Rimini diskutiert. Als dringend tatverdächtig wurden ein 20-Jähriger aus dem Kongo und drei Minderjährige – ein Nigerianer sowie zwei Marokkaner – verhaftet. Ausländerkriminalität in Italien ist ein nicht zu unterschätzendes Problem. In der Bevölkerung gibt es wachsende Vorbehalte gegen unkontrollierte Einwanderung, die von der Regierung bekämpft wird. Auffällig ist aber auch, wie Extremisten diese Vorfälle politisch auszunutzen versuchen.

„Ich kann es kaum erwarten, aufzuräumen“, sagte nun Matteo Salvini, Chef der rechten Lega Nord. „Die Italiener sind es leid, Kriminelle aus der ganzen Welt aufzunehmen.“ Salvini war es auch, der im Juli einem Strandanlagen-Betreiber in Chioggia bei Venedig einen Besuch abstattete, der seine Anlage im Mussolini-Stil und mit faschistischen Parolen bewarb und deshalb schließen musste. Salvini versicherte ihm seine Solidarität, nicht zuletzt im Hinblick auf Wählerstimmen aus dem ultrarechten Spektrum.

Denn rechtsradikale Gruppen sind in Italien im Aufwind. Bei den Kommunalwahlen im Juni in der toskanischen Stadt Lucca erreichte die neofaschistische Partei Casa Pound knapp acht Prozent der Stimmen. Auch in Kleinstädten wie Bozen oder Todi erzielte die Gruppe gute Ergebnisse. „Die Faschisten sind zurück“, hielt vor kurzem das Nachrichtenmagazin L’Espresso fest. Das ist auch der systemkritischen und nach herkömmlichen politischen Kriterien kaum zuordenbaren 5-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo nicht entgangen. Grillo hieß schon vor Jahren Aktivisten von Casa Pound bei den „5 Sternen“ willkommen. Zuletzt äußerten sich auch Spitzenpolitiker der Bewegung ähnlich.

Politisch instrumentalisiert wurde zuletzt auch der Tod einer Vierjährigen in Brescia. Das Mädchen starb vor Tagen an Malaria. Bislang ist die Ursache der Ansteckung nicht geklärt, einige rechtsorientierte italienische Medien haben die Schuldigen aber bereits ausgemacht: „Das ist die Malaria der Immigranten“ schrieb die Tageszeitung Il Tempo am Mittwoch auf ihrer ersten Seite. „Nach dem Elend bringen sie auch die Malaria“, titelte am selben Tag die Zeitung Libero.

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