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Interview
06.10.2016

Eine Mutter erzählt: "Wie mein Sohn zum Terroristen wurde"

Die Bombe im Rucksack: Der 16-jährige Yusuf und ein Komplize wurden kurz vor ihrem Attentat von einer Überwachungskamera gefilmt. Bei der Explosion wurden drei Menschen verletzt.
Foto: Polizei/dpa-Archiv

Vor einem halben Jahr beging ein 16-jähriger Deutschtürke in Essen einen verheerenden Anschlag. Seine Mutter erzählt, wie sie gegen die Radikalisierung ihres Sohnes gekämpft hat.

Frau Yaman, Ihr 16-jähriger Sohn ist des versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt, weil er vergangenen April in Essen einen islamistischen Bombenanschlag begangen hat, bei dem drei Menschen teils schwer verletzt wurden. Sie haben sich zuvor als Mutter jahrelang an verschiedenste Stellen gewandt und um Hilfe gesucht, um die Radikalisierung Ihres Sohns zu stoppen. Fühlen Sie rückblickend im Stich gelassen?

Neriman Yaman: Ich habe bei wirklich sehr vielen Stellen Rat gesucht. Aber es wurde mir immer gesagt: Wir können nur etwas tun, wenn Ihr Sohn zustimmt und mitmachen möchte. Das fand ich schon damals nicht in Ordnung. Wenn ich als Erziehungsberechtigter sage, mein Sohn braucht dringend Hilfe, dann kann man doch nicht sagen, das geht nur, wenn er das möchte. Ich fühle nicht direkt im Stich gelassen, weil mir klar war, es liegt an den Gesetzen, die von den Leuten am Schreibtisch eingehalten werden müssen. Die meisten haben ja mit mir mitgelitten und mitgefühlt. Enttäuscht war ich eher von den Moscheen, wo ich zuerst um Hilfe gebeten habe.

Sie beschreiben Ihre verzweifelten Versuche eindrucksvoll in Ihrem Buch „Mein Sohn, der Salafist“, das am heutigen Donnerstag erscheint. Bei wie vielen Moscheen haben sie um Hilfe gesucht?

Yaman: Ich war in mindestens 15 Moscheen persönlich vor Ort und habe noch mal so viele im Umkreis von vierzig Kilometer abtelefoniert. Ich habe gesagt, mein Sohn ist nicht mehr in unserer muslimischen Welt zuhause. Er radikalisiert sich und wird dabei von Tag zu Tag schlimmer. Er antwortet mir schon mit Koranversen und lernt Arabisch. Was soll ich machen, wer kann mir helfen?

Was hat man Ihnen dort gesagt?

Yaman: Man hat mir immer wieder gesagt, das ist nur eine pubertäre Phase. Yusuf war ja damals auch erst 14/15 Jahre alt. Ich sollte geduldig sein, nicht die Kommunikation abbrechen und ihm unsere Liebe zeigen. Ich habe geantwortet, dass mache ich ja sowieso schon. Das ist keine Hilfe. Ich habe mich zigmal mit Imamen gestritten. Wo soll ich mir Hilfe holen? Soll ich zur katholischen Kirche gehen, zur Synagoge? Das hat mich so enttäuscht. Man hat mir nicht mal jemand anderen empfohlen, wo ich hingehen kann.

Woran lag das Ihrer Meinung nach?

Yaman: Mir wurde immer wieder gesagt, die Gemeinden müssten sich um so viele Jugendliche kümmern, da könne man sich nicht mit einem einzelnen Problemfall beschäftigen. Dafür fehle fehlten die Kapazitäten. Ich glaube, dass sich da niemand beim Thema Salafismus die Finger schmutzig machen wollte. Aber die Moscheen sind auch definitiv überfordert mit dem Problem. Da muss sich von ganz oben her etwas ändern. Da kann man nicht nur einen Imam reinsetzen, es braucht auch Pädagogen für die Eltern.

Yusufs Mutter Neriman Yaman kämpfte monatelang gegen die Radikalisierung ihres Sohnes und sucht Hilfe bei Moscheen, Psychologen und Behörden. Ihr Kampf war vergeblich. Jetzt erzählt sie ihre Geschichte.
Foto: Ina Fassbender, dpa

Wie begannen die Probleme mit Ihrem Sohn?

Yaman: Mein Sohn war immer ein sehr auffälliges Kind: Seit seinem Kindergartenalter besuche ich schon Kinderpsychologen und danach Schulpsychologen. Mit zwölf wurde bei ihm die Aufmerksamkeitsdefizit-Krankheit ADHS festgestellt. Mit 14 begann er dann, sich Schritt für Schritt in den Islam und den Salafismus hineinzusteigern.

Wie begann die islamistische Radikalisierung bei ihrem Sohn?

Yaman: Er begann sich im Internet, Videos von dem Salafisten-Prediger Pierre Vogel anzuschauen. Ich habe dabei damals keine Gefahr gesehen. Das war neu, dass man auf Deutsch eine Islam-Predigt hören konnte. Das kannten wir gar nicht, in den Moscheen wurde immer auf Türkisch gepredigt, das können unsere Kinder nicht so gut. Aber richtig begonnen hat die Radikalisierung erst später mit der Koranverteilungsaktion „Lies!“.

Wie haben Sie sich damals als Mutter verhalten?

Yaman: Das hatte anfangs auf mich einen harmlosen Eindruck gemacht und mich ein bisschen an die Zeugen Jehovas erinnert. Aber dann habe ich festgestellt, dass er dadurch immer neue Freude dazu gewann, die ich nicht kannte. Und er hat immer abgewehrt, wenn ich etwas über seine Freunde wissen wollte. Nachdem er bei der „Lies!“-Aktion mitgemacht hat, besuchte er deutsch-arabische Moscheen. Er wollte in islamischer Kleidung in die Schule gehen. Das habe ich ihm verboten. Und in der Schule gab es massive Probleme.

Ihr Sohn hat einer jüdischen Mitschülerin gedroht, ihr das „Genick zu brechen“, als im Unterricht das Thema Israel Streit ausgelöst hat…

Yaman: Das war ein schlimmer Vorfall. Yusuf wurde angezeigt und zu einer Jugendarreststrafe verurteilt. Aber der Schulleiter hat mir damals ein Aussteiger-Programm für Salafisten empfohlen. Dafür war ich dem Lehrer unendlich dankbar. Weil das endlich genau das war, wonach ich so lange gesucht und überall gefragt habe. Das war das „Wegweiser“- Programm in Bochum. Ich habe sofort einen Termin vereinbart. Das war im November 2014.

---Trennung _Yusuf erzählte am Telefon vom Anschlag_ Trennung---

Wie lief dieses „Aussteigerprogramm“?

Yaman: Zuerst kam eine Sozialarbeiterin zu uns nach Hause: Sie hat Yusuf erst mal unheimlich provoziert, um seine radikale Einstellung herauszulocken. Dann kamen zwei junge Männer, die sich als „Wegweiser“ nach einer Art Großer-Bruder-Prinzip um Yussuf kümmerten. Das hat auch sehr gut funktioniert.

Aber warum ist es dann gescheitert?

Yaman: Ich meine, das lag an dem Freundeskreis, den sich Yusuf im Internet zusammengesucht hat. Bis er die drei anderen Jugendlichen kennengelernte hatte, funktionierte es. Dann aber verschlechterte sich die Beziehung zu den beiden Wegweisern. Und er hat sich mir gegenüber immer mehr verschlossen. Drei Tage vor Weihnachten, kam frühmorgens die Polizei in unsere Wohnung und durchsuchte sein Zimmer, weil es in der Schule hieß, Yusuf habe Waffen. Aber das stimmte nicht.

Hielten Sie Ihren Sohn für gefährlich?

Yaman: Nein, überhaupt nicht. Niemals. Glauben Sie mir, ich wäre zur Polizei gegangen. Aber ich hatte nie die Angst, dass er einen Anschlag begeht. Meine Angst war es, dass er nach Syrien oder Arabien will.

Wie haben Sie von dem Anschlag erfahren?

Yaman: Yusuf rief mich zwei Tage später in sein Kinderzimmer. Er sagte: „Mama, ich habe ganz, ganz großen Mist gebaut.“ Er hat mir auf seinem Handy eine Online-Nachrichtenseite gezeigt: „Bombenanschlag auf Sikh-Tempel in Essen - drei Menschen verletzt.“ Dann sagte er: „Das haben wir gemacht.“ Ich konnte es nicht glauben, ich war schockiert. Ich kann die Gefühle gar nicht beschreiben. Für unsere Familie ist eine Welt zusammengebrochen.

Wie ging es für Sie weiter?

Yaman: Wir haben dann zusammen mit meinen Mann, meinen Eltern und Verwandten am Abend stundenlang geredet. Aber es war für alle klar, dass Yusuf sich stellen muss. Wir haben ihn später alle zusammen zur Polizei gebracht. Seitdem kann ich dreimal im Monat für jeweils 45 Minuten in der Untersuchungshaft besuchen. Im Dezember ist der Prozess. Ich habe sehr große Hoffnung, dass er sich jetzt verändert. Er sagt immer wieder: „Ich habe einen Fehler gemacht.“

Hat sich für Sie durch das Ganze Ihre Einstellung zur Religion verändert?

Yaman: Nein überhaupt nicht. Ich gehöre zu denen, die sagen, so etwas hat nichts mit Islam zu tun. Das sind Hassprediger, die Menschen so beeinflussen. Man muss solche You-Tube-Kanäle verbieten und gegen Hassprediger schärfer vorgehen. Dieser Irrsinn wird ja nicht nur im Internet verbreitet, sondern auch in arabischen Moscheen. Mein größter Wunsch wäre es, dass man diesen Terror nicht mit dem Islam zusammenbringt. Sehen Sie: Ich bin in Deutschland geboren, und ich bin eine überzeugte Muslima. Ich trage schon immer gerne Kopftuch, weil das für mich dazugehört. Aber jetzt spüre ich, wie die Stimmung immer schlechter wird, und ich schon fast Angst habe, mit Kopftuch auf die Straße zu gehen.

Zur Person Die 37-jährige Neriman Yaman ist gebürtige Gelsenkirchnerin. Nach dem Gymnasium arbeitete sie im elterlichen Lebensmittelhandel. Ihr Buch „Mein Sohn der Salafist - Wie sich mein Kind radikalisierte und ich es nicht verhindern konnte“ erscheint heute im Münchner mvg-Verlag (256 Seiten, 19,99 Euro) Kommenden Mittwoch erzählt sie ihre Geschichte in „Stern TV.“

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Die Diskussion ist geschlossen.

06.10.2016

test...........................

06.10.2016

Tatsache ist, der Islam hat sich von Anfang an, fast nur durch Gewalt verbreitet. Die Überfallenen Völker hatten 3 Möglichkeiten; Freikaufen, zum Islam übertreten, oder sterben. So verbreitete sich der Islam.

06.10.2016

oh das ist auch eine Metode viel geld zu verdihnen !!!