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Nachruf
14.03.2017

Er war Brandts Blitzableiter

Eng verbunden – politisch und persönlich: Horst Ehmke und Willy Brandt beim SPD-Bundesparteitag 1986 in Nürnberg.
Foto: imago

Der SPD-Politiker und Autor Horst Ehmke stirbt mit 90 Jahren

Für seine unbändige Energie war er bei Freund und Feind fast schon berüchtigt, für seine Intelligenz wurde er bewundert: Der SPD-Politiker und Buchautor Horst Ehmke ist tot. Im Gedächtnis wird sein Einsatz für die Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt bleiben, mit dem ihn ein enges Vertrauensverhältnis verband. „Ich war Brandts Blitzableiter!“, sagte Ehmke einmal. Doch das ist untertrieben. Immer wieder argwöhnten Parteifreunde, dass Ehmke Ambitionen auf das Kanzleramt hege.

1927 wird Horst Ehmke in Danzig geboren. Seine Wiege steht keineswegs in einer Arbeiterstube, sondern in einem Patrizierhaus. Die Schule fällt dem Arztsohn leicht, in der Hitlerjugend lernt er Segelfliegen – was ihn wohl geradewegs in die Luftwaffe geführt hätte, wäre der Krieg nicht 1945 zu Ende gewesen. Kurz vor der Kapitulation wird der 18-jährige Gefreite verwundet, aber nach einer Krankheit Ende 1945 aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen. Später wird bekannt, dass Ehmkes Namen in den Mitgliederlisten der NSDAP steht. Doch bis zuletzt bestreitet Ehmke, in die Partei eingetreten zu sein.

Nach dem Krieg studiert er Jura – zeitweise an der renommierten Princeton-Universität in den USA. Danach legt Ehmke eine rasante Karriere als Staatsrechtler hin. Die Brillanz, mit der Ehmke von 1963 bis 1966 das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und damit die Pressefreiheit vor dem Bundesverfassungsgericht verteidigt, lässt aufhorchen. Im Jahr 1967 – also in Zeiten der Großen Koalition zwischen Union und SPD – wird er Staatssekretär im Justizministerium, das er bereits zwei Jahre später übernimmt. Die Ochsentour durch die Parteigremien bleibt ihm so erspart. Das allerdings nehmen ihm viele Parteifreunde nachhaltig übel.

Befindlichkeiten, die zunächst in der SPD-Euphorie nach dem Machtwechsel von 1969 untergehen. Die SPD regierte nun mit der FDP. Jetzt bricht Ehmkes große Zeit an: Kanzler Brandt – „Horst ist unser Spezialist für alles“ – ernennt ihn zum Leiter des Kanzleramts. Mit unbändiger Energie modernisiert er die Regierungszentrale und hilft, die neue Ostpolitik durchzusetzen. Doch nicht wenige Genossen sind der Omnipräsenz des bürgerlichen Quereinsteigers bald überdrüssig. In dieser Zeit wird auch das legendäre Zitat vom „flotten Hotte“ kolportiert, der seinem Fahrer auf die Frage „Wohin soll’s denn gehen?“ mit „Egal wohin, ich werde überall gebraucht“ geantwortet haben soll. Nach dem rauschenden Wahlsieg von 1972 sorgt Helmut Schmidt dafür, dass Ehmke zum Postminister degradiert wird. Mit dem Rücktritt Brandts 1974 endet auch Ehmkes Laufbahn in der „großen“ Politik. Rückhalt in dieser schwierigen Lebensphase gibt ihm seine zweite Ehefrau Maria. Die drei Kinder des Politikers stammen aus erster Ehe.

Ehmke bleibt in der SPD, für die er bis 1994 im Bundestag sitzt, ein wichtiger Mann. Dann die überraschende Volte: Mitte der 90er Jahre reüssiert er als Autor. Seine Polit-Krimis – versehen mit einem Schuss Erotik – werden zu Bestsellern.

Horst Ehmke ist am Sonntag in einer Bonner Klinik gestorben. Er wurde 90 Jahre alt.

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