Erneut brennen Autos in Berlin
In Berlin brennen jede Nacht Autos, so auch in der Nacht auf Samstag: Unbekannte zündeten erneut Autos an. Das Thema erreicht jetzt den Wahlkampf
Brennende Autos in Berlin und kein Ende: Die Serie von Brandanschlägen auf Autos in Berlin hat sich in der Nacht auf den heutigen Samstag fortgesetzt. Unbekannte Täter zündeten gegen 02.45 Uhr in Berlin-Altglienicke ein Auto an, gegen 03.00 Uhr stand ein Wagen in Friedrichshain in Flammen - beide Pkw brannten komplett aus. Dies teilte die Berliner Feuerwehr am Morgen des heutigen Samstags mit. Um 01.00 Uhr hatte bereits ein Wagen in Hohenschönhausen Feuer gefangen, der Brand konnte aber vor dem Eintreffen der Feuerwehr von der bereits vor Ort eingetroffenen Polizei gelöscht werden.
Brandanschläge von Berlin werden Wahlkampfthema
Somit sind seit der Nacht zum Dienstag durch Brandstiftungen und übergreifende Flammen in der Hauptstadt etwa 70 Fahrzeuge ganz oder teilweise beschädigt worden. Über die Tatmotive gibt es bei der Polizei unterschiedliche Einschätzungen: Neben politischen Anschlägen handle es sich wohl auch um Versicherungsbetrug und Nachahmungstaten.
Wieder brennende Autos in Berlin
Buchstäblich über Nacht hat eine Serie von Brandanschlägen den bis dahin eher drögen Berliner Wahlkampf angefeuert. Auch diese Woche brannten wieder Autos in den Berliner Stadtteilen – obwohl die Polizei inzwischen zusätzliche Beamte auf Streife schickt und sogar einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera im Einsatz hat. Dass Innensenator Ehrhart Körting (SPD) publikumswirksam beteuert, er parke seinen Wagen weiterhin vor dem Haus, hat bislang kaum zur Beruhigung beigetragen. Im Gegenteil. In den vergangenen zehn Jahren, rechnet Herausforderer Henkel Bürgermeister Klaus Wowereit vor, habe die rot-rote Koalition 4000 Stellen im Polizeidienst abgebaut. „Das kann auf Dauer nicht gut gehen.“
Autos brennen in Berliner Stadtteilen
Gut vier Wochen vor der Wahl drohen die Brandstifter, die die Polizei vor allem in der linksextremen Szene vermutet, zum beherrschenden Thema des Wahlkampfes zu werden. Die Charlottenburger CDU hat die von der Polizei ausgelobte Belohnung von 5000 Euro aus der Parteikasse auf 7000 Euro aufgestockt – und auch Wowereits Appell an alle Berliner, noch wachsamer zu sein, ist für Henkel nur ein Ausdruck politischer Hilflosigkeit. Für die Sicherheit der Bürger, findet er, sei zuallererst der Staat zuständig. Dem allerdings ist es in Berlin bislang nicht einmal gelungen, einen Nachfolger für den bereits in den Ruhestand gegangenen Polizeipräsidenten Dieter Glietsch zu finden.
Wenn Autos brennen, darf Berlin nicht wegsehen
Der hatte die Porschefahrer der Stadt schon vor drei Jahren davor gewarnt, ihre Autos abends in Kreuzberg am Straßenrand zu parken – zu gefährlich! Heute allerdings fackeln die Brandstifter keineswegs nur Modelle der automobilen Oberklasse ab, sondern auch Mittelklasseautos oder Kleinwagen, selbst ein Mofa brannte bereits. Insgesamt zählte die Polizei alleine im laufenden Jahr mehr als 140 solcher Fälle. AZ
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