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Geburtstag
01.03.2015

Ex-DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière wird 75

Lothar de Maiziere freut sich 1990 während des Wahlabends über den überwältigenden Sieg der konservativen Allianz für Deutschland (Archivbild vom 18.03.1990).
2 Bilder
Lothar de Maiziere freut sich 1990 während des Wahlabends über den überwältigenden Sieg der konservativen Allianz für Deutschland (Archivbild vom 18.03.1990).
Foto: Thomas Wattenberg, dpa/Archiv

Lothar de Maizière, der letzte DDR-Ministerpräsident, führte die Ostdeutschen in die Einheit. Nun feiert er seinen 75. Geburtstag

Lothar de Maizière macht sich rar. Er sei verreist, heißt es in seinem Berliner Anwaltsbüro. Der erste frei gewählte und zugleich letzte DDR-Ministerpräsident wird am 2. März 75 Jahre alt. Der Mann, der die Ostdeutschen vor 25 Jahren in die Einheit führte, hat sich bis heute nicht zur Ruhe gesetzt. De Maizière arbeitet weiter als Anwalt. Sein Beruf mache ihm Freude. Und so lange das so sei, werde er nicht aufhören, ließ er ausrichten. 

Eitel wirkte der Jurist, Kurzzeit-Politiker und Hobby-Musiker nie, dafür stets sachlich und gut informiert. "Ich war kein Politiker", erklärte de Maizière 2010, als er sein Erinnerungsbuch "Ich will, dass meine Kinder nicht mehr lügen müssen" vorlegte. 

Blitzartig landete das langjährige Mitglied der Ost-CDU nach dem Mauerfall in der Weltpolitik. Die Wahlen zur Volkskammer im März 1990 gewann überraschend die Allianz für Deutschland mit der Ost-CDU an der Spitze, de Maizière wurde DDR-Ministerpräsident. Stellvertretende Pressesprecherin wurde die heutige Kanzlerin Angela Merkel (CDU). 

Lothar de Maizière trank mit Margaret Thatcher Tee

Der Ostdeutsche verhandelte mit Michail Gorbatschow und erklärte dem sowjetischen Staatsmann, er komme nicht zum Befehlsempfang. Er trank mit der britischen Regierungschefin Margaret Thatcher Tee und war zu Besuch im Weißen Haus in Washington. Er war überzeugt, dass es keine Alternative zur deutschen Einheit gab. 

Nach der Volkskammerwahl vom März 1990 hatte de Maizière eine große Koalition gebildet. Markus Meckel, der damals Außenminister wurde, sieht seinen früheren Chef bis heute kritisch. Sie hätten viel gestritten. De Maizière habe ständig auf seiner Weisungsbefugnis und Richtlinienkompetenz beharrt, erinnert sich der 62-jährige SPD-Mann. Die ersten Papiere für den Einigungsvertrag habe er durch Indiskretion aus dem Bonner Kanzleramt bekommen - und nicht von seinem CDU-Regierungspartner.    

Der Aufstieg de Maizières setzte sich nach der Einheit zunächst fort.

Stasi-Vorwürfe gegen Lothar de Maizière

Beim ersten gesamtdeutschen CDU-Parteitag wurde er zum Stellvertreter von Parteichef Helmut Kohl gewählt, Kohl berief ihn als Bundesminister für besondere Aufgaben ins Kabinett. Doch dann wurden Stasi-Vorwürfe laut. De Maizière wies die Vorwürfe zurück, bat aber um seine Entlassung als Minister. 

Nach Querelen mit der Bundes-CDU legte er im Herbst 1991 schließlich alle Ämter und auch sein Bundestagsmandat nieder. Er habe den Ausstieg nie bereut, notierte der Anwalt in seinem Buch. "Im Gegenteil, dieser Schritt gab mir ein Gefühl von innerer Freiheit." Sein ambivalentes Verhältnis zu Helmut Kohl beschrieb de Maizière so: Der habe sich angemaßt, für die DDR zu sprechen und ihn nicht einmal zu informieren. 

Eine Spitzeltätigkeit für die Stasi hat de Maizière stets bestritten. Er habe zwar als Anwalt mit der DDR-Staatssicherheit zu tun gehabt, um Ausreisen für inhaftierte Oppositionelle zu erreichen, schrieb er. "Inoffizieller Mitarbeiter war ich nie, auch wenn die Stasi mich möglicherweise unter dem Decknamen "Czernie" geführt haben sollte." Sarkastisch meinte de Maizière: Wäre er IM gewesen, hätte er wenigstens dafür gesorgt, dass der Name des Pianisten Carl Czerny (1791-1857) richtig geschrieben worden wäre - nämlich mit y.

De Maizière wandte sich auch gegen Versuche, aus seiner Freundschaft zu Gregor Gysi eine Spitzeltätigkeit abzuleiten. Beide waren in der DDR Anwalts-Kollegen. Gysi, heute Linksfraktionschef im Bundestag,  ließ nun auf Anfrage mitteilen, sein früherer Kollege sei eine in jeder Hinsicht besondere Persönlichkeit. "Lothar de Maizière war und bleibt eigenständig, lässt sich nicht vereinnahmen und ist in Freundschaften treu." 

Zuletzt war de Maizière vorgeworfen worden, als Chef des "Peterburger Dialogs" auf deutscher Seite zu russlandfreundlich zu agieren. Er hatte dem Westen schon vor Monaten empfohlen, in der Ukraine-Krise auf Russland zuzugehen. Als sein Nachfolger an der Spitze des deutsch-russischen Gesprächskreises ist nun der frühere Kanzleramtsminister und heutige Bahnlobbyist Ronald Pofalla im Gespräch. 

Thomas de Maizière ist sein Cousin

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist der Cousin des Ostdeutschen. Die Kontakte seien während der Teilung nie abgerissen. "Er war die familiäre Schaltstelle im Westen, ich im Osten", berichtete Lothar de Maizière.  

Der Anwalt schätzt bis heute den Zugewinn an Freiheit. Die Menschen seien aber nun auch frei, jede Dummheit zu sagen. "Das kann auch wehtun", hatte er der "Berliner Zeitung" gesagt. Und in einem Interview der "Rheinischen Post" meinte de Maizière einmal: "Ich kriege die DDR nicht mehr aus dem Anzug geschüttelt, und das will ich auch nicht." Von Jutta Schütz, dpa

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