Frauenquote: Firmen, Sanktionen, Ausnahmen: So soll die Frauenquote aussehen

Die große Koalition hat ihren Streit um eine Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft beigelegt. Die Spitzen der Koalitionsparteien CDU, SPD und CSU einigten sich am Dienstagabend auf eine gemeinsame Gesetzesvorlage. Wie die Frauenquote aussehen soll und welche Firmen betroffen sind

Ab wann soll die Frauenquote gelten?

Nach dem Treffen der Partei- und Fraktionschefs der großen Koalition hieß es, die Frauenquote soll von 2016 an gelten. Die Vorlage soll am 11. Dezember vom Kabinett verabschiedet werden.

Wie genau soll die Frauenquote aussehen?

De Frauenquote soll sicherstellen, dass ein Drittel der Aufsichtsratsposten in den größten Unternehmen in Deutschland von Frauen besetzt sein soll.

Für welche Firmen soll die Frauenquote gelten?

Die Frauenquote gilt erst einmal für die rund 100 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD zudem vereinbart, dass 3500 Firmen, die entweder börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind, sich ab dem kommenden Jahr "Zielvorgaben" zur Geschlechtergerechtigkeit setzen sollen

Gibt es Ausnahmen von der Frauenquote?

Offenbar nicht. Die Union habe sich mit ihrer Forderung nach Ausnahmen für bestimmte Branchen nicht durchsetzen können, hieß es nach dem Treffen am Dienstagabend.

Was passiert, wenn sich ein Unternehmen nicht an die Frauenquote hält?

Bei Unternehmen, die sich nicht an die Frauenquote halten, soll die "Sanktion des leeren Stuhls" aus dem Gesetzentwurf von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) greifen. Das heißt: Sollten die Firmen die Posten nicht ausreichend mit Frauen besetzen, bleiben die Stühle leer.

Wie reagiert die Wirtschaft auf die Frauenquote?

Aus der deutschen Wirtschaft gab es am Dienstagmorgen zunächst keine Reaktionen. drs, afp, dpa