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  3. Medientage München: Frage des Vertrauens: Warum Medien so wichtig für die Demokratie sind

Medientage München
20.10.2017

Frage des Vertrauens: Warum Medien so wichtig für die Demokratie sind

Pegida-Anhänger halten bei einer Demonstration ein Schild mit der Aufschrift „Wahrheit statt Lügenpresse!“ hoch.
2 Bilder
Pegida-Anhänger halten bei einer Demonstration ein Schild mit der Aufschrift „Wahrheit statt Lügenpresse!“ hoch.
Foto: Daniel Naupold/dpa

Berichten Medien die Wahrheit? Mancher zweifelt daran und glaubt eher dubiosen Quellen im Internet. Das kann zur Gefahr werden, meint der Medienforscher Bernhard Pörksen

Herr Pörksen, vertrauen Sie deutschen Medien?

Bernhard Pörksen: Nicht generell, das wäre naiv. Aber ebenso unsinnig wäre es, wie gegenwärtig in Mode, pauschal über den Niedergang, die Korruptheit und die Skandalversessenheit des Journalismus zu klagen. Auch das schiene mir falsch und überzogen.

Spätestens mit dem Erstarken von Pegida vor zwei Jahren oder durch die scharfe Medienkritik an der Berichterstattung über die Kölner Silvesternacht wurde deutlich, dass ein Teil der Menschen hierzulande klassischen, seriösen Medien keinen Glauben mehr schenkt. Ist das letztlich eine Gefahr für die Demokratie?

Pörksen: Im Letzten ja, auch wenn man sofort hinzufügen muss: Konkrete, präzise, auch scharf formulierte Medienkritik muss sein, sie hat ihr gutes Recht. Pauschale Medienkritik ist jedoch gefährlich. Denn eine Demokratie lebt vom Vertrauen in ihre Informationsmedien. Sie setzen Themen von allgemeiner Relevanz und liefern so die Grundlage für das große öffentliche Gespräch, die Debatte. Ohne diese Verständigungsorientierung kann eine Demokratie nicht funktionieren.

Oft informieren sich diese Menschen ja bei höchst dubiosen Internetquellen – ein Sammelsurium aus Verschwörungstheorien und Rechtspopulismus...

Pörksen: Das ist das Echokammer-Problem der digitalen Zeit. Man kann sich heute problemlos in seine eigene Wirklichkeitsblase hinein googeln. Irgendwann entsteht dann eine Dynamik der Selbstverstärkung – und der Eindruck: Wir sind viele! Und unsere Weltsicht wird ja gar nicht in den klassischen Medien repräsentiert. Das heißt: Unter den aktuellen Kommunikationsbedingungen wird die gefühlte Repräsentationskrise zur alltäglichen Erfahrung.

Viele Journalisten machen die Erfahrung, dass Menschen, die etwa Verschwörungstheorien anhängen, nicht mehr für Argumente oder einen sachlichen Dialog erreichbar sind. Was tun?

Pörksen: Den hart gesottenen Verschwörungstheoretiker kann man kaum erreichen, weil er jedes Argument zum Beweis umzudeuten vermag. Frei nach dem Motto: Eben weil es keine Hinweise auf eine Verschwörung gibt, ist das der beste Beweis dafür, mit welcher Raffinesse die Verschwörer alle Spuren verwischen. Dieser zirkulären Logik beizukommen, ist kaum möglich. Und doch: Demokratie lebt von einem nie endenden Versuch des Gesprächs, sie handelt vom Dialog als Daueraufgabe. Mit den Hardlinern wird man vielleicht nicht reden können. Aber mit allen anderen muss man streiten und debattieren.

Welchen Anteil haben seriöse Medien selbst daran, dass Ihre Berichterstattung teils überaus kritisch gesehen wird?

Pörksen: Zum einen gibt es konkrete Anlässe, die Kritik verdienen: wirkliche Fehler, das Interesse am Hype, Grenzüberschreitungen im Falle von Anschlägen und Attentaten. Hier braucht es Transparenz im Umgang mit eigenen Fehlern; das ist das beste Mittel gegen Misstrauen. Zum anderen erleben wir gerade eine Übergangsphase der Medienevolution, die das Verhältnis von Medien und Publikum fundamental neu ordnet. Hier müssen alle Beteiligten dialogfähiger werden, meine ich.

Es braucht Augenhöhe?

Pörksen: Es braucht einen neuen, weniger asymmetrischen Pakt zwischen dem Journalismus und dem Publikum, ja.

Vor zwei Jahren wurde Journalisten vorgeworfen, sie würden „das Volk erziehen“ wollen. Meinen Sie, dass diese Diskussion zu Ende ist? Und wenn ja: Welches Fazit ziehen Sie aus dieser Diskussion?

Medienkritische Debatte hat sich an der Flüchtlingskrise entzündet

Pörksen: Diese Debatte, die sich an der Flüchtlingskrise entzündet hat, wird weitergehen. Meine persönliche Zwischenbilanz lautet: Journalisten haben jedes Recht zur eigenen Meinung, aber in diesen aufgeregten Zeiten müssen Kommentar und Bericht besonders klar getrennt werden. Und die Pauschalverdächtigungen der Medienkritiker, die zum Beispiel von „Staatsfunk“ oder „Willkommensrundfunk“ sprechen, sind Polarisierungsmittel. Sie befördern ein schlagwortgesteuertes Denken, das der Debatte nicht guttut.

In den vergangenen Wochen ist es vor allem um diese Frage gegangen: Wurde der „Rechtsruck“ herbeigetalkt?

Pörksen: Die Talkshow als verkappte Wahlsendung? Das ist mir viel zu einfach gedacht. Medien verstärken Stimmungen, aber erzeugen sie nicht. Vielmehr gilt: Rechtspopulisten sind die Profiteure einer veränderten Medienwelt. Sie sind bestens im Netz organisiert, haben längst ihre eigenen Plattformen und Selbstbestätigungsmilieus. Die Behauptung, das Fernsehen habe sie erst groß gemacht, ist medialer Aberglaube, der das größere Bild nicht sieht.

Und doch stellt sich die Frage: Wie sollten Medien mit der AfD umgehen?

Pörksen: Selbstkritisch, nüchtern, sachorientiert. Im Grunde genommen geht es um guten Journalismus am konkreten Fall.

Auch beim Branchentreff „Medientage München“, der am Dienstag beginnt, wird es um das Thema Vertrauen gehen – und diese Annahme: Sowohl für klassische als auch für neue digitale Medienangebote wird der Begriff Vertrauen immer wichtiger. Sehen Sie das ebenfalls so?

Pörksen: Unbedingt. Vertrauen ist die Basis der Kritik- und Kontrollfunktion des Journalismus in einer Demokratie. Bedeutsame Enthüllungen würden wirkungslos verpuffen, wenn man den Medienmachern pauschal nicht mehr glaubt, ihnen nicht mehr vertraut.

Pörksen: Vertrauen erhalten und zurückgewinnen ist „Zweitjob“ jedes Journalisten

Was bedeutet das für die Medienbranche?

Pörksen: Es bedeutet, dass der Versuch, das Vertrauen des Publikums zu erhalten oder wieder zu gewinnen, zum gesellschaftspolitisch notwendigen Zweitjob jedes Journalisten wird: durch einen transparenten Umgang mit eigenen Fehlern, die Aufklärung über die eigene Arbeitsweise und durch die richtige Mischung aus Gesprächs- und Konfrontationsbereitschaft, die jeder differenzierte Dialog braucht.

Was könnte das nächste große Medienthema sein, das von einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden wird?

Pörksen: Meine Prophezeiung lautet ganz unironisch: Medienbildung ist das Thema des nächsten Jahrzehnts. Wie kann der Einzelne mit dem großartigen Geschenk eigener Medienmacht umgehen? Und wie kann er die diffuse Beeinflussung durch Digital-Monopolisten besser verstehen? Darum wird es gehen.

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