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  3. Wahl in Frankreich: François Fillon - der Triumph eines Stillen

Wahl in Frankreich
28.11.2016

François Fillon - der Triumph eines Stillen

Vor drei Wochen hätten selbst politische Experten es kaum gewagt, auf ihn zu wetten: Jetzt hat François Fillon gute Chancen, der nächste Präsident Frankreichs zu werden.
Foto: Thomas Samson (dpa)

François Fillon könnte bei den Wahlen nächstes Jahr Präsident in Frankreich werden. Sein Land will er mit einem „liberalen Schock“ reformieren.

Nach seiner siegreichen Schlacht trägt François Fillon ein paar blutige Kratzer an der Nase. „Es ist nicht Alain Juppé, der mich verletzt hat“, versichert der sonst so ernste Politiker mit einem Anflug von Humor. „Sondern die Fotografen.“ Allzu grob rangen diese um Bilder vom frisch gekrönten Kandidaten der Republikaner für die französischen Präsidentschaftswahlen im nächsten Frühjahr. Es ist ein Überraschungs-Coup, die heimische Presse schreibt gar von einem „stillen Putsch“: Noch vor drei Wochen hätte kaum jemand auf den Triumph des 62-jährigen Konservativen gewettet.

Bereits beim ersten Durchgang vor einer Woche hatte er Ex-Premierminister Juppé und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy weit hinter sich gelassen. In der Stichwahl am Sonntag gegen den 71-jährigen Juppé setzte er sich deutlich mit 66,5 Prozent durch. Trotz des überwältigenden Vertrauensbeweises blieb sich der nüchtern-introvertierte Fillon in seiner ersten Reaktion treu. „Es ist meine Pflicht, die Unbeweglichkeit und die Demagogie zu besiegen“, sagte er schlicht.

Menschen feiern François Fillon

In einen Siegesrausch gerieten derweil andere, draußen vor seiner Pariser Wahlkampfzentrale, aber auch im westfranzösischen Städtchen Sablé-sur-Sarthe. Dort war Fillon lange Bürgermeister. Manche feierten ihn, als sei er schon am Ziel. „François, President! François, President…“, skandierten die Menschen – und keiner dachte dabei an den aktuellen Präsidenten Hollande, der doch demselben Vornamen trägt.

François Fillon und François Hollande kommen aus gegensätzlichen politischen Lagern. Doch gibt es Parallelen. Beide wurden lange unterschätzt, standen im Schatten charismatischerer Kollegen. Zeitweise verschwanden sie in der Versenkung, wo sie beharrlich an ihrem Netzwerk arbeiteten – bis sie zum richtigen Zeitpunkt auf die Bildfläche zurückkehrten. Auch Hollande galt noch ein Jahr vor seiner Wahl 2012 als aussichtsloser „Monsieur drei Prozent“. Doch dann profitierte er vom frühzeitigen Ausscheiden des ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn wegen eines Sex-Skandals. Und ihm nutzte der Hass vieler Menschen auf Sarkozy – ebenso wie jetzt auch Fillon.

Nicht zuletzt prägen beide Männer die französische Politik seit Jahrzehnten: Hollande als langjähriger Abgeordneter und Sozialisten-Chef, Fillon ebenfalls als Parlamentarier, Minister verschiedener Ressorts und zuletzt als Regierungschef unter Sarkozy von 2007 bis 2012. Seine Beliebtheitswerte übertrafen stets jene des hyperaktiven und überheblich auftretenden Präsidenten – und doch konnte Fillon im Anschluss kein Kapital daraus schlagen. Er ließ sich in einer offensichtlich getürkten Kampfabstimmung vom einem Sarkozy-Vertrauten um den Parteivorsitz bringen und tauchte ab – ohne aufzugeben.

Fillon will einen "liberalen Schock" für Frankreich

Drei Jahre lang habe er in einer „Tour de France“ im ganzen Land den Menschen den Puls gefühlt, sagt Fillon heute. Um sie von ihrem Frust zu befreien und Frankreichs Wirtschaft endlich wieder aufzurichten, schlägt er einen „liberalen Schock“ vor, der in seiner Radikalität erstaunt: Die öffentlichen Ausgaben will er um 110 Milliarden Euro senken, eine halbe Million Beamtenstellen einsparen, das Renteneintrittsalter bis 2022 von 62 auf 65 anheben und die 35-Stunden-Woche abschaffen. Dieses Reform-Programm kombiniert der „französische Thatcher“ mit autoritärem und seriösem Auftreten und einer wertkonservativen Haltung.

Die Chancen stehen zwar gut, im Mai 2017 gegen einen starken, aber nicht mehrheitsfähigen Front National und eine zersplitterte Linke bei der Präsidenten-Wahl zu siegen. Aber Fillon braucht die ganze Partei hinter sich, um gegen die Angriffe der Gegner gewappnet zu sein.

Der Front National nannte ihn schon mal den „Kandidaten der zügellosen Globalisierung“. Für die extreme Rechte ist er ein schwieriger Gegner, da er sich ebenso auf die Forderung nach einem autoritären Staat stützt und ein souveränes Frankreich im Rahmen eines „Europas der Nationen“ will. Selbst die Sympathie für Russland teilt Fillon mit Marine Le Pen. Ihre Kritik konzentriert sich daher auf den drohenden „sozialen Kahlschlag“.

Die Sozialisten schlossen sich an, indem sie Fillons „ultraliberales“ Programm und eine „zutiefst archaische Gesellschaftssicht“ kritisierte. Zugleich sind sie aber mit sich selbst beschäftigt, seit Premierminister Manuel Valls angedeutet hat, angesichts der großen Verunsicherung der Linken gegebenenfalls zu einer eigenen Kandidatur bereit zu sein. Das setzt Präsident Hollande unter Druck, der bis zum 15. Dezember erklären muss, ob er bei den Vorwahlen seiner Partei Ende Januar antritt. Aus seinem Umfeld heißt es, er gebe nicht auf. Laut Umfragen scheint er zwar chancenlos. Doch Demoskopen können sich täuschen – siehe den Erfolg von Fillon.

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