G8-Gipfel 2013: G8-Proteste in London: Fast 60 Demonstranten festgenommen

Bei Protesten gegen den G-8-Gipfel in Nordirland kam es am Dienstag in London zu einer Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten. Fast 60 Kapitalismus-Gegner wurden nach Polizeiangaben festgenommen. Rund 1200 Sicherheitskräfte waren im  Einsatz, über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

G8-Gegner festgenommen: Hinweise auf Waffen

Im Herzen der britischen Hauptstadt nahmen Demonstranten eine  verwaiste Polizeiwache in Beschlag. "Und wenn wir den G-8 zermalmen? ", stand auf einem ihrer Plakate. Auf Fernsehbildern war zu sehen,  wie Bereitschaftspolizisten einen jungen Mann auf dem Dach des  Gebäudes im Stadtteil Soho überwältigten.

Es habe Hinweise gegeben,  dass die Gruppe Waffen habe und Krawalle anzetteln wolle, sagte ein  Polizeisprecher. Mehr als einhundert Sicherheitskräfte umzingelten  das Gebäude und drangen schließlich in das Innere vor, um mehrere  Menschen abzuführen.

Festnahmen wegen "gewalttätigem Verhalten"

Eine Sprecherin des Innenministeriums rechtfertigte den Einsatz von Scotland Yard. Friedliche Demonstrationen seien ein "entscheidender Teil einer demokratischen Gesellschaft, vorausgesetzt, sie laufen innerhalb des gesetzlichen Rahmens ab", sagte sie. Bei  "gewalttätigen oder bedrohlichem" Verhalten habe aber die Polizei die Befugnis zu handeln.

Bei einer weiteren Hausbesetzung im Stadtteil Norton Folgate wurden  drei Demonstranten wegen Sachbeschädigung festgenommen. Dort hatten  sich etwa 20 Demonstranten versammelt. An einem  "Antikapitalistischen Karneval", den die Gruppe StopG8 organisiert  hatte, nahmen etwa 150 Menschen teil. Auch bei ihrem Zug durch die Innenstadt gab es Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften,  wie ein AFP-Reporter berichtete.

G8-Gipfel nächste Woche in Nordirland

Der Gipfel der acht wichtigsten Industriestaaten findet am kommenden Montag und Dienstag in Lough Erne in Nordirland statt. 3. 500 Polizisten werden dabei eingesetzt. Der Luftraum über einem  Teil der britischen Provinz wird während des Gipfels für Zivilflugzeuge abgeriegelt, Drohnen sollen den Tagungsort aus der Luft überwachen. (AZ/afp)