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Sigmar Gabriel
16.09.2014

Gabriel sorgt mit unbeherrschtem Auftritt für Unruhe in der SPD

Seit Jahren versucht Parteichef Sigmar Gabriel, das Image eines unbeherrschten Politikers loszuwerden. Dann kommt ihm eine Wahl dazwischen und schon sind die alten Klischees wieder da

Auf einmal ist es wieder da. Das Bild vom spontanen, emotionalen, unberechenbaren und manchmal auch unbeherrschten Bauchpolitiker, der sich nicht immer im Griff hat und dem hin und wieder die Gäule durchgehen. Dabei hat SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel in den letzten Jahren alles getan, um diesen Ruf loszuwerden und sein Image zu verbessern. Er arbeitete hart an sich, hielt sich in den ersten Monaten nach der Regierungsbildung bewusst in der Öffentlichkeit zurück und konzentrierte sich auf seine Arbeit als Wirtschafts- und Energieminister. Sigmar Gabriel wollte anders wahrgenommen werden: Seriös, überlegt, sachorientiert und ausgleichend.

Doch am Sonntagabend brach die Fassade auf – und hinter dem neuen Sigmar Gabriel kam wieder der alte zum Vorschein. Sichtlich geschockt vom Debakel der Thüringer SPD, die von 18,5 auf 12,4 Prozent abstürzte und nur knapp vor der AfD landete, redete der SPD-Chef auf der Wahlparty seiner Partei im Willy-Brandt-Haus nicht lange um den heißen Brei herum. Er sagte, was er dachte. Und das kam einer öffentlichen Watsch’n für die Genossen im Freistaat gleich. Unter dem Eindruck der ersten Prognosen, dass es keine Mehrheit für ein rot-rot-grünes Bündnis im Erfurter Landtag gebe, forderte er den Landesverband direkt und unmissverständlich auf, sich neu aufzustellen. Das Ergebnis müsse „Konsequenzen“ haben. Es sei eine „Zäsur“, nötig sei ein „Neuanfang“, tobte er.

Jeder wusste, wer damit gemeint war, auch wenn Gabriel keine Namen nannte: der erfolglose Landesvorsitzende Christoph Matschie und die gescheiterte Spitzenkandidatin Heike Taubert. Berichte, er habe noch am Wahlabend den Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein angerufen und aufgefordert, den Parteivorsitz zu übernehmen, wies der SPD-Chef allerdings als „Blödsinn“ zurück.

In der SPD sorgt der Auftritt Gabriels, der offenbar mit niemandem abgesprochen war, für Unruhe. „Normalerweise regelt man so etwas intern, nicht öffentlich vor laufenden Fernsehkameras“, sagt ein führender Sozialdemokrat unserer Zeitung. „Und erst recht nicht wenige Minuten nach Schließung der Wahllokale.“ Es sei üblich, dass man den Landesverbänden Zeit gebe, ein Wahlergebnis zu analysieren und dann die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. „Das hat kein Parteichef von oben par ordre du mufti zu befehlen.“

Auch in der Sitzung des SPD-Präsidiums am Montag, bei der Gabriel zunächst fehlte, weil sein Zug Verspätung hatte, wurde Gabriels spontaner Gefühlsausbruch kritisiert. So sagte der Wahlsieger von Brandenburg, Dietmar Woidke, Gabriels Verhalten sei unsolidarisch, so könne man das nicht machen. Ähnlich äußerte sich auch Christoph Matschie, der am Montagabend bei einer Sitzung der Führungsgremien seiner Partei in Erfurt seinen Rücktritt als Landeschef erklärte – und den Weg für Andreas Bausewein frei machte.

Damit hat Sigmar Gabriel sein Ziel erreicht – es gibt einen personellen Neuanfang in Thüringen. Und der ist aus Sicht des SPD-Chefs auch dringend erforderlich. Denn seit seiner Wahl zum Vorsitzenden der ältesten deutschen Partei 2009 treibt ihn der Ehrgeiz an, die SPD – wie einst unter Willy Brandt und unter Gerhard Schröder – wieder zur stärksten politischen Kraft im Land zu machen. Aus diesem Grund führte er die Genossen auch im vergangenen Herbst behutsam, aber konsequent in die Große Koalition mit der Union, setzte sich mit seinem Kurs in einem Mitgliederentscheid durch und unternahm seit Dezember alles, die SPD als verlässlichen Koalitionspartner erscheinen zu lassen.

Es gelang, die Partei zu befrieden und die Flügelkämpfe zu beenden. Nicht zuletzt versuchte Gabriel, sich die Kanzlerin zum Vorbild zu nehmen und deren unaufgeregten und nüchternen Stil zu übernehmen – wohl kalkulierend, dass die Wähler keinen Raufbold und Krawallmacher zum Kanzler wollen. Dies gelang ihm bislang auch ganz gut – bis zum Sonntag, als ihm mal wieder der Kragen platzte…

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