„Ganz oder gar nicht“: Heinz Buschkowsky geht früher als geplant
Heinz Buschkowsky geht in Rente. Er hört damit früher auf als geplant. Ein Arztbesuch brachte Heinz Buschkowsky dazu.
Nur wenige Wochen nach dem Rückzug des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit geht in Berlin schon wieder eine Ära zu Ende. Der Bürgermeister des Problembezirks Neukölln, Heinz Buschkowsky, lässt sich aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzen. Bekannt wurde der streitbare Sozialdemokrat vor allem als scharfer Kritiker multikultureller Entwürfe und mit Büchern, die Titel wie „Die andere Gesellschaft“ oder „Neukölln ist überall“ tragen.
Heinz Buschkowsky und seine zugespitzten Thesen
In der SPD eckte der 66-Jährige mit derart zugespitzten Thesen regelmäßig an – für ihn selbst jedoch, sagt Heinz Buschkowsky, seien Grenzverletzungen ein zulässiges Mittel der Politik. „Integration ist kein Naturgesetz, das sich von allein vollzieht“, befand er nach einer Reise nach Rotterdam im Herbst 2004, einer Stadt, deren Probleme ähnlich gelagert sind wie die in Neukölln mit seinen mehr als 300.000 Einwohnern aus 160 Ländern. Seitdem galt der Sohn eines Schlossers und einer Sekretärin als politischer Hardliner, der im Zweifel auf Sanktionen setzt und nicht auf Verständnis – auch wenn die Wirklichkeit, wie so oft, auch in Neukölln bei Weitem nicht so kalt und herzlos war, wie es Heinz Buschkowsky gelegentlich unterstellt wurde.
Seine Entscheidung, ein Jahr früher als geplant aufzuhören, begründete Heinz Buschkowsky in der Bild-Zeitung mit einem Arztbesuch vor wenigen Tagen: „Der Januar ist bei vielen Menschen der Zeitpunkt für einen Kontrollcheck. Mein Ergebnis in diesem Jahr war, dass ich von der 80-Stunden-Woche runterschalten muss. Aber das geht in meinem Job nicht. Da geht nur ganz oder gar nicht.“
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