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Fernsehen
26.02.2014

Gefangen in Schloss Bellevue

Ein beklemmender Film rekonstruiert die letzten 68 Tage von Christian Wulff im Amt des Bundespräsidenten

Berlin Es fängt völlig harmlos an. Und es endet für Christian Wulff in einer persönlichen Katastrophe. Innerhalb weniger Wochen gerät zwischen Dezember 2011 und Februar 2012 seine Welt aus den Fugen, am Ende verliert er sein Amt als Bundespräsident, sein Ansehen – und auch seine Ehefrau. Sein Leben liegt in Trümmern.

Dass es so enden würde, ahnt Wulff nicht, als Anfang Dezember eher beiläufig sein enger Vertrauter und langjähriger Sprecher Olaf Glaeseker ihn darüber informiert, dass die Bild-Zeitung wissen wolle, wer ihm den Privatkredit in Höhe von 500000 Euro zum Erwerb seines Hauses in Großburgwedel gewährt habe. Wulff reagiert unwirsch und ungehalten: „Das geht doch niemanden etwas an.“ Und: „Ich habe nicht den Eindruck, dazu auskunftspflichtig zu sein.“ Auch seine Ehefrau Bettina schüttelt den Kopf. „Das interessiert doch keinen.“ Gleichwohl stimmt Wulff dem Vorschlag Glaesekers zu, Bild Einblick in den Darlehensvertrag zu gewähren, allerdings unter der Auflage, dass der Name der Kreditgeber geheim bleibt. „O.k., Du machst das.“

Mit diesem fiktiven Dialog, der so oder so ähnlich wahrscheinlich stattgefunden hat, begann der eindrucksvolle Fernsehfilm „Der Rücktritt“ über die Affäre Wulff von Produzent Nico Hofmann und Regisseur Thomas Schadt, halb Dokumentation mit echten Fernsehbildern von damals, halb erfundenes und dramaturgisch verdichtetes Drama, das die 68 Tage zwischen dem 6. Dezember 2011 und dem Rücktritt Wulffs am 17. Februar 2012 chronologisch rekonstruierte. Zur besten Sendezeit verfolgten allerdings nur gerade einmal 2,78 Millionen Bundesbürger, und somit lediglich 8,8 Prozent der Zuschauer, das beklemmende Kammerspiel über Wulffs letzte Tage in Schloss Bellevue im Privatsender Sat 1.

Es ist eine groteske, geradezu bizarre Situation, die der Film nachzeichnet. Die Kluft zwischen dem Schein und dem Sein könnte größer kaum sein. Während Wulff nach außen seinen Pflichten als Staatsoberhaupt nachkommt, ausländische Präsidenten empfängt, die traditionelle Weihnachtsansprache aufzeichnet oder Sternsinger empfängt, als wäre nichts geschehen, brechen unter seinen Füßen die Grundlagen seiner politischen Existenz weg. Der Präsident, seine Frau und seine engsten Mitarbeiter werden zu Eingeschlossenen im Schloss Bellevue und verstehen die Welt außerhalb ihres geschützten Raumes nicht mehr. Immer kleiner wird der Platz, der noch bleibt, immer bedrückender die Lage. Wulff klammert sich an das Amt des Staatsoberhauptes und erwartet Respekt, während in den TV-Talkshows und in der Öffentlichkeit längst über seinen Verbleib im Amt diskutiert und seinen Rücktritt spekuliert wird.

Zu den Stärken des Films gehören die Schauspieler, bis in die Nebenrollen sind alle damals beteiligten Personen glänzend besetzt. Kai Wiesinger verkörpert den blassen, mit der Situation überforderten, die Dynamik der Ereignisse unterschätzenden und zunehmend resignierenden Bundespräsidenten, der sich als Opfer einer „Verschwörung“ sieht und damit nicht nur im Ansehen der Bevölkerung, sondern auch seiner Frau schrumpft. Anja Kling zeigt Bettina Wulff als Kämpferin, die sich einen starken Mann wünscht und es doch mit einem Verlierer zu tun hat und sich hinter der Staatsräson versteckt („Als Bundespräsident handelt man nicht hemdsärmelig“).

Genau zwei Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Amt kann Wulff am heutigen Donnerstag in seinem Prozess vor dem Landgericht Hannover mit einem Freispruch rechnen. War sein Rücktritt deswegen vermeidbar? Der Film lässt die Frage offen – und legt doch eine Spur. Vielleicht hätte der Präsident die Affäre überstanden, wäre er gleich zu Beginn in die Offensive gegangen und hätte alle Karten auf den Tisch gelegt. Olaf Glaeseker wollte dies. Doch Wulff lehnte es mit Blick auf die Würde des Amtes ab. Spätestens mit dem Anruf auf die Mailbox von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann am 12. Dezember 2011, in der von „Krieg“ die Rede war, stand er auf verlorenem Posten. Und als am 16. Februar kurz vor 20 Uhr bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft Hannover ein Ermittlungsverfahren einleitet, war der Rücktritt unvermeidlich.

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