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„Ich bleibe eine Tochter des Lichts“
25.01.2016

Gefoltert und vergewaltigt: Junge Shirin schreibt über das Grauen des IS

Viele Mädchen sind als Sexsklavinnen von der Terrormiliz IS verschleppt worden. Shirin spricht in ihrem Buch "Ich bleibe eine Tochter des Lichts" über ihre Flucht.
Foto: Europaverlag

Mit 17 Jahren wurde Shirin im Irak vom IS gefangen genommen und als Sexsklavin missbraucht. Über ihr Martyrium und ihre Flucht erzählt sie in einem Buch.

Shirin war ein Mädchen mit Träumen. Sie machte gerade ihr Abitur im Nordirak. Später wollte sie Jura studieren. Doch innerhalb eines Tages bricht ihre Welt zusammen. Ihr Dorf wird vom Islamischen Staat (IS) überfallen. Shirin gelingt die Flucht aus den Fängen der Terrormiliz. Über ihr Schicksal erzählt sie in ihrem Buch „Ich bleibe eine Tochter des Lichts“. Um ihre Verwandten im Irak nicht in Gefahr zu bringen, schreibt sie unter einem Pseudonym.

„Am 3. August 2014, um 6.50 Uhr, war mit einem Schlag alle Normalität für uns nur noch Erinnerung“, schreibt Shirin. Der IS nimmt innerhalb kürzester Zeit ihr Dorf im nordirakischen Sindschar-Gebiet ein. Damals geht ihre Familie noch von einem glimpflichen Ende aus. Unter den Kämpfern der Terrormiliz sind ihnen gut bekannte arabische Ärzte, Lehrer und Nachbarn. „Wenn unsere Freunde dabei sind, kann uns ja gar nichts passieren“, beruhigt die Mutter ihre Kinder.

Ein fataler Trugschluss. Shirin wird zusammen mit jesidischen Frauen und Kindern entführt. Ihren älteren Bruder muss sie zurücklassen. Bis heute weiß sie nicht, ob er noch am Leben ist. In Anwesenheit ihrer Mutter fühlt sich die damals 17-Jährige noch sicher, doch schon bald wird die Familie getrennt.

Ein irakisches Mädchen schreibt über ihre Flucht vor dem IS

Shirin wird als „Geschenk“ an einen IS-Kämpfer weitergegeben, den sie heiraten muss. Als er sie in der Hochzeitsnacht sexuell missbrauchen will, kann das Mädchen sich erfolgreich wehren. Der Mann macht ihr jedoch solche Angst, dass sie versucht, sich mit einem Schal umzubringen. „In diesem Augenblick trat er ins Zimmer, riss mir den Schal weg und haute so lange auf mich ein, bis ich am Boden liegen blieb“, erzählt Shirin.

Sie gehört zu der religiösen Minderheit der Jesiden, die der Sonne entgegen gewandt beten und dabei in helles Licht getaucht werden. In den Augen der IS-Kämpfer jedoch sind Jesiden nichts anderes als „ungläubige Teufelsanbeter“.

Fortan lässt der Mann Shirin in Ruhe und beschließt, sie als seine Dienerin zu halten. Das Mädchen bezeichnet ihn in ihrem Buch als einen der „netten“ IS-Kämpfer. Manchmal durfte sie sogar ihre Mutter und ihre kleinen Geschwister besuchen, die vom IS gefangen gehalten wurden.

Kurze Zeit später wird Shirin an einen anderen Mann weiterverkauft, den sie heiraten muss. Sie lebt mit mehreren Mädchen in einem Haus. Sie alle dienen dem IS als Sexsklavinnen. Der Wille des starken und tapferen Mädchens wird durch die Grausamkeiten des IS gebrochen. Schläge, Folter, Vergewaltigen unter Drogeneinfluss, Hunger und Durst gehören zum Alltag. Mehrmals wird die 17-Jährige an andere Männer weiterverkauft. Von einem 60-Jährigen wird die Schülerin schwanger. Das Ungeborene treibt sie selbst ab.

Der IS hält Tausende Frauen und Kinder als Geiseln gefangen

Shirin ist kein Einzelfall: Nach Angaben der kurdischen Regierung sind bisher mehr als 7000 Frauen und Kinder in IS-Geiselhaft geraten. Nur knapp 500 konnten bislang fliehen oder wurden freigekauft. Der Psychologe Jan Kizilhan, der Shirin heute betreut, weiß, wie unmenschlich der IS mit Andersdenkenden umgeht: „Mit Achtjährigen fangen sie an. Sie werden vergewaltigt, versklavt, entmenschlicht. Das entspricht der Überzeugung der Terroristen des IS: Ungläubige können von ihnen in Besitz genommen werden, und mit ihnen darf alles gemacht werden.“

Mithilfe ihres neunten Ehemannes gelingt ihr die Flucht aus dem Gebiet des IS. Sie kommt in einem Flüchtlingslager im Irak unter – dort trifft sie auch ihren Vater wieder. In dem Lager leben viele Mädchen, die wie Shirin aus der Sklaverei gerettet wurden. „Den Frauen und den Mädchen, die jetzt noch gefangen sind, wünsche ich den Tod“, sagt ein neunjähriges Mädchen, das selbst von der Terrormiliz gefangen gehalten wurde. Das sei besser, als jahrelang missbraucht zu werden.

Mit ihren traumatischen Erlebnissen hat Shirin noch heute zu kämpfen: „Wenn ich zurückblicke, sehe ich nichts außer Finsternis. Und Angst. Nichts Menschliches darin.“ In der Flüchtlingsunterkunft bietet man ihr die Möglichkeit an, für eine Therapie nach Deutschland zu fliegen – Baden-Württemberg hat sich bereit erklärt, 1000 schutzbedürftige Frauen und Kinder aus IS-Gefangenschaft aufzunehmen und zu behandeln.

Zusammen mit 40 anderen Frauen, Mädchen und Kindern fliegt sie nach Deutschland. Dort versuchen Experten ihr beim Verarbeiten der Vergangenheit zu helfen. Ihre neue Heimat empfindet Shirin als himmlischen Ort des Friedens und der Sicherheit. Das sei ein „großes Geschenk“, sagt die 18-Jährige.

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