Gewalt gegen Migranten und Flüchtlingen seit Pegida-Demos verdoppelt
Mit den Pegida-Demonstrationen hat sich die Anzahl der Übergriffe auf Migranten und Flüchtlingen massiv erhöht. Davor fanden Übergriffe im Schnitt nur jeden dritten Tag statt.
Die Gewalt gegen Flüchtlinge, Migranten und deren Unterkünfte hat sich seit den Pegida-Demonstrationen im Oktober 2014 mehr als verdoppelt, so die Recherche des ARD-Politikmagazins "Report Mainz". Im Vergleich stand das vergangene ierteljahr mit dem Drei-Monatszeitraum davor.
Die Übergriffe auf Migranten und Flüchtlinge sind um 130 Prozent gestiegen
Vor den Pediga-Demonstrationen gab es laut Zählung von "Report Mainz" 33 Übergriffe auf Migranten und Flüchtlinge, danach hat sich die Zahl auf 76 erhöht. Das entspricht einer Zunahme von 130 Prozent. So fanden vor den Demonstrationen Übergriffe jeden dritten Tag statt. Solche Veränderungen konnten für 2013 oder 2012 nicht festgestellt werden.
"Pegida hat ein Klima entfesselt, das Gewalt gegen Migranten, vor allem aber Muslime will. Die Erhöhung um über 100 Prozent an Gewalt gegen Schwächere ist beschämend für die Republik, für uns alle", sagt Rechtsextremismus-Forscher Hajo Funke. "Es ist ein Stück der Interaktion zwischen dieser Stimmung, die entwickelt und mobilisiert wurde, und den Rechtsextremen, die gesagt haben: 'Das ist unsere Stunde. Jetzt ist Attentatszeit.' Also, das ist eine Warnung an uns alle."
Massiver Anstieg bei rassistisch motivierten Angriffen in Dresden
Die vom Bundeskriminalamt geführte "Politisch Motivierte Kriminalität - rechts" (PMK - rechts) zeigte im November 2014 einen Höchststand. Es gab 63 Gewalttaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund. In den Monaten davor waren es durchschnittlich 38. Die Zahlen entsprechen einem Plus von 66 Prozent.
Die Opferberatungsstelle Sachsens hat ebenfalls mehr Vorfälle mit Migranten seit Pegida registriert: "In Dresden fällt natürlich auf, dass wir zumindest seit Oktober, was rassistisch motivierte Angriffe anbelangt, schon einen massiven Anstieg festgestellt haben", sagt Robert Kusche, der Geschäftsführer der Opferberatung. AZ/ots
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