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Griechenland-Ticker
08.07.2015

Griechische Banken bleiben bis Montag geschlossen

Der Mangel an Bargeld führt dazu, dass Pfandhäuser wie Pilze aus dem Boden sprießen.
2 Bilder
Der Mangel an Bargeld führt dazu, dass Pfandhäuser wie Pilze aus dem Boden sprießen.
Foto: Takis Tsafos (dpa)

Nach dem Referendum in Griechenland gehen die Verhandlungen mit den Gläubigern weiter. Doch die Zeit drängt: Dem klammen Land läuft die Zeit davon. Wir berichten im Liveticker.

  • Mit überraschend deutlicher Mehrheit haben die Griechen per Volksabstimmung die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger abgelehnt.
  • Die Gläubiger haben Griechenland eine "endgültige" Frist gesetzt: Vor einem EU-Gipfel am Sonntag muss Athen einen neuen Antrag auf ein drittes Hilfsprogramm einreichen und "sehr detaillierte Vorschläge" für Reformen unterbreiten.
  • Angesichts der dramatischen Lage bereitet sich die EU auch auf ein Ende der Euro-Mitgliedschaft Griechenlands vor.

16:44 Uhr: Schäuble und Merkel schließen Schuldenschnitt für Griechenland aus

Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland ab. Das bekräftigte sie in Sarajevo: "Ein klassischer Haircut kommt für mich nicht infrage.“ Was den Antrag der griechischen Regierung auf Hilfen des Euro-Rettungsfonds ESM angehe, so sei sie derzeit nicht in der Lage, zu beurteilen, ob er ausreichend sei.

13:41 Uhr: Luxemburgs Finanzminister mahnt Athen: "Die Zeit läuft uns weg"

Griechenland muss nach Ansicht des luxemburgischen Finanzministers Pierre Gramegna dringend seine Reformvorschläge vorlegen. Sie seien sehr enttäuscht gewesen, dass die Vorschläge noch immer nicht auf dem Tisch lägen, sagte Gramegna am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Zeit laufe ihnen weg, auch für die Bevölkerung und die Wirtschaft. "Die Lage wird jeden Tag schlimmer."

11.29 Uhr: Tsipras sucht Mehrheit im Parlament für mögliches Sparprogramm

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Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sucht nach Wegen, eine mögliche Einigung mit den Geldgebern über ein Hilfspaket durch das Parlament zu bringen, ohne einen Bruch des Regierungslagers zu riskieren. Tsipras will die Abgeordneten seines Linksbündnisses Syriza ohne Fraktionszwang nach ihrem Gewissen abstimmen lassen.  Vertreter des linken Syriza-Flügels hatten angekündigt, in jeden Fall gegen ein neues Sparprogramm zu votieren. Insider erwarten bis zu 30 Abweichler. Mit einem Verzicht auf den Fraktionszwang würde der Regierungschef es verhindern, dass es zu einem offenen Bruch im Regierungslager komme, hieß es.

9.40: Lagarde erhöht Druck auf griechische Regierung

In der Griechenland-Krise erhöht der Internationale Währungsfonds (IWF) den Druck auf die Regierung in Athen. Griechenland befinde sich nun in einer gegensätzlichen Position zum Weltwährungsfonds, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Washington. Die griechischen Bürger hätten die letzten Vorschläge der Institutionen und der Europäer bei dem Referendum abgelehnt. Das Land stecke in einer "akuten Krise", sagte Lagarde in ihrer Rede vor dem Institut Brookings. Sie signalisierte zugleich Gesprächsbereitschaft: "Der IWF bleibt der Suche nach einer Lösung, um in Griechenland Stabilität und ein tragfähiges Schuldenniveau wiederherzustellen, voll verpflichtet."

4.03 Uhr: DIW: "Grexit" wäre schlechteste Option für alle"

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor einem Scheitern der Verhandlungen im Schuldenstreit mit Griechenland und einem Euro-Ausstieg Athens gewarnt. "Der "Grexit" ist die absolut schlechteste Option für alle", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Der würde Griechenland in eine fünf bis zehn Jahre dauernde Depression stürzen. Und die deutschen Steuerzahler würden deutlich mehr Geld abschreiben müssen."

22.15 Uhr: IWF-Chefin Lagarde spricht sich für Umschuldung aus

Griechenland muss seine Schulden nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) umstrukturieren. Eine Umschuldung müsse Teil eines Plans zur Rettung der griechischen Finanzen sein, bekräftigte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Washington. Zu diesem Schritt habe der Fonds - zusammen mit der Forderung nach Reformen - stets geraten, und an dieser Ansicht habe sich auch nichts geändert.

21.49 Uhr: Griechische Banken bleiben bis Montag geschlossen

Die Banken in Griechenland bleiben bis kommenden Montag geschlossen. Dies verlautete am Mittwochabend aus dem Finanzministerium in Athen. Die griechischen Banken sind infolge des Scheiterns der Gespräche mit den internationalen Gläubigern bereits seit Tagen geschlossen; die Griechen können täglich nur noch geringe Beträge von ihren Konten abheben.

Den derzeit geschlossenen griechischen Banken könnte schon in wenigen Tagen das Geld ganz ausgehen.
Foto: Alexandros Vlachos (dpa)

20.00 Uhr: Lammert rügt "hochmütigen Unterton" der griechischen Regierung

Vor einer möglichen Abstimmung des Bundestags über neue Griechenland-Hilfen hat Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) das Auftreten der Athener Regierung nach dem jüngsten Referendum kritisiert. Es falle ihm "nicht ganz leicht, den hochmütigen Unterton" der Verantwortlichen zu ignorieren, sagte Lammert der Deutschen Welle am Mittwoch in Berlin. Die griechische Regierung halte ihren Kurs durch das mehrheitliche Nein zu den Sparauflagen der Gläubiger für besonders legitimiert und trete entsprechend selbstbewusst gegenüber den europäischen Institutionen auf. Doch auch die Parlamente der 18 anderen Euro-Staaten seien demokratisch gewählt und mit Mitspracherechten ausgestattet. "Und die Erwartungen der dortigen Bevölkerung an den Umgang mit den Regeln der europäischen Haushaltspolitik und des Euro-Regimes sind erkennbar völlig andere als die in Griechenland", sagte Lammert.

19.00 Uhr: Frist für Reformvorschläge Griechenlands läuft am Donnerstag ab

Griechenland muss den Euro-Finanzministern bis spätestens Donnerstag um Mitternacht eine detaillierte Liste mit Reform- und Sparvorschlägen übermitteln. Nur wenn diese zustimmungsfähig sind, will der EU-Sondergipfel am Sonntag den Weg für ein weiteres Hilfspaket ebnen. Die griechische Regierung hatte am Mittwoch ein dreijähriges Rettungsprogramm beim "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) beantragt, um die Pleite des Staates abzuwenden.

18.54 Uhr: EZB hält Notfallhilfe für Athen unverändert aufrecht

Die Europäische Zentralbank hält die Notfallhilfe für griechische Banken weiterhin unverändert aufrecht. Dies verlautete am Mittwochabend aus Bankenkreisen nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt am Main. Damit bleibt das Programm nun weiter bei 89 Milliarden Euro gedeckelt. Dieser Finanzrahmen soll allerdings fast ausgeschöpft sein.

18.10 Uhr: EZB hält Notkredite für Griechenland auf aktuellem Stand

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Notkredite für griechische Banken (Ela) offenbar auf dem aktuellen Stand von knapp 90 Milliarden Euro. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Notenbank-Kreisen. Laut dem Bericht will die Notenbank erst am kommenden Montag das Kreditvolumen wieder überprüfen. Seit Monaten sind die Banken des hoch verschuldeten Landes vor allem auf Ela-Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance"/Ela) angewiesen. Diese sind eigentlich als vorübergehende Unterstützung im Grunde gesunder Banken gedacht.

17.55 Uhr: EU-Institutionen prüfen Hilfsantrag aus Griechenland

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) damit beauftragt, den griechischen Antrag auf neue Rettungsgelder zu überprüfen. Die Institutionen werden nun die finanzielle Lage des akut pleitebedrohten Landes untersuchen. Die griechische Regierung hatte das Gesuch für eine Drei-Jahres-Plan am Mittwoch gestellt.

17.30 Uhr: Athen hofft auf Steuern für Schwarzgeld-Milliarden in der Schweiz

Die griechische Regierung hofft auf Steuernachzahlungen für griechische Schwarzgeld-Milliarden in der Schweiz. Um Abgaben auf dort gebunkerte Vermögen kassieren zu können, habe Athen eine Steueramnestie angeboten, sagte Griechenlands Minister für Korruptionsbekämpfung, Panagiotis Nikoloudis, der Schweizer Zeitung "Le Temps" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Schätzungen gehen von griechischen Vermögenswerten in der Schweiz zwischen zwei Milliarden und 200 Milliarden Euro aus. Spätestens mit Inkrafttreten des mit der EU vereinbarten automatischen Informationsaustausches im Jahr 2018 dürften auch in der Schweiz verborgene Konten von Griechen auffliegen. 

17.15 Uhr: Eurokurs trotzt der Griechenlandkrise

Der Eurokurs ist am Mittwoch trotz der Unsicherheit um Griechenland gestiegen. Am Nachmittag lag die Gemeinschaftswährung bei 1,1046 US-Dollar, nachdem sie im frühen Handel 1,1010 Dollar gekostet hatte. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1024 Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,9071 Euro. Die Auswirkungen auf den Eurokurs halten sich also weiterhin in Grenzen. Zudem sind auch keine Ansteckungseffekte auf die Anleihen der Krisenländer der Eurozone zu beobachten und werden von den meisten Ökonomen auch nicht erwartet, da Griechenland als Sonderfall gilt.

15.16 Uhr: Noch keine Medikamenten-Engpässe in Griechenland

Wegen der Schuldenkrise in Griechenland gibt es nach Angaben des Verbandes der Pharmagroßhändler des Landes bisher keine nennenswerten Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten. Noch sei die Lage normal, erklärte einer der größten griechischen Pharmagroßhändler am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dies könne sich aber schnell ändern, hieß es. Zu Engpässen könnte es demnach kommen, wenn der zuständige Kontrollausschuss des Finanzministeriums kein grünes Licht für Medikamentenimporte gebe. In Griechenland gelten seit nun fast zehn Tagen Kapitalverkehrskontrollen.

14.50 Uhr: Last-Minute-Buchungen nach Griechenland eingebrochen

Die Zahl der Last-Minute-Buchungen von Reisen nach Griechenland ist dramatisch eingebrochen. Sie sei seit der Ankündigung des inzwischen abgehaltenen Referendums vor anderthalb Wochen um 30 Prozent zurückgegangen, sagte der Chef des griechischen Tourismusverbands, Alexander Lamnidis, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Für gewöhnlich handelt es sich bei etwa jeder fünften Urlaubsreise nach Griechenland um eine Last-Minute-Reise.

14.15 Uhr: Griechenland kündigt detaillierte Reformliste bis Donnerstag an

Griechenlands Regierung hat zugesichert, der Eurogruppe bis spätestens Donnerstag detaillierte Reformvorschläge zur Lösung der Schuldenkrise vorzulegen. In dem lediglich eine Seite umfassenden Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird die Umsetzung erster Reformversprechen für den Beginn kommender Woche angekündigt.

13.39 Uhr: Tsipras strebt Drei-Jahres-Programm der Geldgeber an

Der griechische Premier Alexis Tsipras strebt ein Drei-Jahres-Hilfsprogramm der Geldgeber für sein pleitebedrohtes Land an. Das verlautete am Mittwoch in Brüssel. Ein Betrag wurde nicht bekannt. Griechenland hatte zuvor den Hilfsantrag beim Eurorettungsschirm ESM gestellt. Der Internationale Währungsfonds IWF hatte in der vergangenen Woche geschätzt, dass Athen bis 2018 zusätzlich mehr als 50 Milliarden Euro benötige.

12.07 Uhr: Eurorettungsschirm ESM bestätigt: Hilfsantrag eingetroffen

Der Eurorettungsschirm ESM hat den neuen Hilfsantrag aus Griechenland für neue Rettungshilfen erhalten. "Der ESM hat das griechische Gesuch empfangen", sagte ein Sprecher des ESM am Mittwoch in Luxemburg.

11.44 Uhr: Athen leiht sich kurzfristig rund 1,6 Milliarden Euro

Das schuldengeplagte Griechenland hat sich kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch berichtete, konnten insgesamt 1,625 Milliarden Euro für 26 Wochen in Form kurzlaufender Staatspapiere aufgenommen werden.

10.34 Uhr: Griechenland hat neuen Hilfsantrag gestellt

Das pleitebedrohte Griechenland hat einen neuen Antrag für Rettungsmilliarden beim Eurorettungsschirm ESM gestellt. "Wir haben heute eine Mitteilung an den ESM vorgelegt", sagte der griechische Premier Alexis Tsipras am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. Ziel eines neuen Hilfsprogramms müsse sein, die Belastungen für die Bevölkerung gerechter zu verteilen. "Arbeitnehmer und Rentner können keine zusätzlichen Lasten akzeptieren", sagte Tsipras. Die bisherigen Programme seien zur Rettung der Banken verwendet worden. "Sie kamen nicht beim Volk an", sagte er. "Mit keiner Reform wurde die Funktionsfähigkeit der Staatsmaschine verbessert." Tsipras wurde im Europaparlament mit stürmischem Beifall seiner Anhänger, aber auch mit Protesten empfangen. Einige Parlamentarier hielten Schilder mit dem Aufschrift "No" in die Höhe. "Wir befinden uns an einem Scheideweg für Europa", sagte der Chef der griechischen Links-Rechts-Regierung.

9.54 Uhr: Griechen können nur noch gegen Barzahlung fliegen

Die Griechen können Flugtickets nur noch gegen Barzahlung oder Zahlung mit einer nicht in Griechenland ausgegebenen Kreditkarte erhalten. Mehr als 35 Fluggesellschaften haben die griechischen Reiseagenturen benachrichtigt, dass sie deren Buchungen nicht mehr akzeptieren. Die Kunden müssen stattdessen direkt am Flughafenschalter zahlen. Dies bestätigte die griechische Reiseagentur Thisseas der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. "Es ist leider wahr. Für uns ist es schlimm. Die Reisenden müssen in Bar oder mit nicht in Griechenland ausgegebene Kreditkarten zahlen", sagte eine Sprecherin.

09.20 Uhr: Transport und Verkehr in Griechenland brechen zusammen

Die Kapitalverkehrskontrollen führen in Griechenland zunehmend zum Zusammenbruch des Transportwesens. Die Transportunternehmen können ihre Lastwagen nicht betanken, weil die Besitzer täglich nur 60 Euro aus ihren Konten abheben können. Hunderte griechische Lastwagenfahrer im In- und Ausland haben keine Möglichkeit die Treibstoffe zu bezahlen. "Ein Lastwagenfahrer braucht 4000 Euro um aus Deutschland nach Griechenland zu kommen", sagte Petros Skoulikidis, Präsident der Transportunternehmen Griechenlands (PSXEM) im griechischen Fernsehen. Die griechischen Kreditkarten werden im Ausland nicht mehr akzeptiert. Auch im Inland gebe es große Probleme. Lieferungen auf die Inseln sind nur gegen Barzahlung möglich. Auf den Inseln könne es bald zu Versorgungsengpässen kommen, sagten übereinstimmend Bürgermeister im griechischen Fernsehen.

9.15 Uhr: Ramsauer: Grexit für Griechenland ökonomisch bester Weg

Der stellvertretende CSU-Chef Peter Ramsauer sieht für Griechenland aktuell keinen Platz mehr in der Eurozone. Aus ökonomischer Sicht gebe es nur einen Weg: Griechenland müsse sich mit einer eigenen Währung wieder wettbewerbsfähig machen, sagte Ramsauer im ZDF-Morgenmagazin am Mittwoch. Das Land könne dann nach vier, fünf Jahren wieder in die Eurozone zurückkehren. "Das ist für Griechenland der beste Weg", sagte Ramsauer, der dem Bundestags-Wirtschaftsausschuss vorsteht.

08.38 Uhr: Griechische Presse sieht Land vor der Entscheidung

Die griechische Presse sieht das Ende des Schulden-Dramas spätestens bis Sonntag. Die Regierung müsse sich entscheiden. Einen Blick in die griechischen Tageszeitungen, finden Sie hier.

01:09 Uhr: Tsipras kündigt Reformpaket an

Griechenlands Premier Alexis Tsipras hat wie von den Euro-Partnern verlangt ein Reformpaket angekündigt. "Die Vorschläge enthalten glaubwürdige Reformen, die sozial gerecht sind", sagte Tsipras nach dem Euro-Sondergipfel in der Nacht zum Mittwoch in Brüssel. Im Gegenzug werde Griechenland Unterstützung bekommen, um seinen mittelfristigen Finanzbedarf zu decken. Es sei auch ein Investitionspaket im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit vorgesehen sowie Gespräche über eine Umschuldung. "Das Ziel ist eine sozial gerechte und wirtschaftlich machbare Vereinbarung für Griechenland und für Europa", betonte der Premier.

23.48 Uhr: Merkel nach Euro-Gipfel "nicht ausgesprochen optimistisch"

Kanzlerin Angela Merkel hat sich betont zurückhaltend über die Aussichten für ein neues Hilfsprogramm zur Rettung Griechenlands geäußert. "Sie sehen mich hier nicht ausgesprochen optimistisch", sagte sie am Dienstagabend nach einem Krisengipfel der Euroländer in Brüssel. "Die Diskussion heute war sehr ernsthaft und sehr klar", sagte Merkel. Für Sontag kündigte sie einen Sondergipfel aller 28 EU-Länder an. "Die Ankündigung als solche spricht dafür, dass die Situation vergleichsweise ernst ist."

«Sie sehen mich hier nicht ausgesprochen optimistisch»: Angela Merkel kündigte einen Sondergipfel aller 28 EU-Mitgliedstaaten für Sonntag an.
Foto: Philippe Wojazer (dpa)

23.40 Uhr: EU-Gipfelchef Tusk: Noch fünf Tage Zeit für Kompromiss

Für einen Kompromiss im Streit über die griechische Schuldenkrise bekommt Athen von seinen europäischen Partnern nur noch fünf Tage Zeit. "Die endgültige Frist endet diese Woche", sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk nach knapp vierstündigen Gipfelberatungen am Dienstag in Brüssel. Für den Fall, dass auch dieser keine Lösung bringt, wird in den Brüsseler Institutionen offenbar schon ein "Grexit"-Szenario durchgespielt.

23.33 Uhr: Juncker: EU auf einen Grexit vorbereitet

In der Griechenland-Krise ist die EU-Kommission nach Worten ihres Präsidenten Jean-Claude Juncker auf alle Szenarien vorbereitet. Dies reiche vom Austritt des pleitebedrohten Griechenlands aus dem Euro-Währungsraum ("Grexit") bis hin zum Verbleib in der Euro-Zone.  "Wir haben ein Grexit-Szenario im Detail ausgearbeitet", sagte Juncker am Dienstag nach dem Euro-Sondergipfel in Brüssel. "Wir haben ein Szenario, was die humanitäre Hilfe angeht. Und wir haben ein Szenario - und das ist auch mein Lieblingsplan - mit dem wir dem Problem Herr werden könnten und Griechenland im Euro-Währungsgebiet bleibt." Juncker betonte, er sei gegen ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro. Allerdings müsse Athen dafür Reformen zusagen und umsetzen.

22.44 Uhr: EU-Sondergipfel zu Griechenland am Sonntag

Die 28 EU-Staaten werden am Sonntag bei einem Sondergipfel über die Griechenland-Krise beraten. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag nach Abschluss des Euro-Gipfels in Brüssel an. Die Europartner erwarteten, dass die griechische Regierung bis spätestens Donnerstag Vorschläge mache, wie ein Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aussehen könne, sagte Merkel. Bisher seien die Voraussetzungen für die Aufnahme von Verhandlungen über ein Rettungsprogramm des ESM nicht gegeben. Im Gespräch ist laut EU-Diplomaten ein Überbrückungskredit, damit Griechenland nicht schon im Juli zusammenbreche, sowie ein drittes Hilfspaket. Ein Betrag sei bisher nicht bekannt. Das Spitzentreffen endete nach knapp vier Stunden.

20.47 Uhr: Athen fürchtet Flüchtlingsaufstand - Kein Essen mehr in Auffanglagern

Die schwere Finanzkrise in Griechenland könnte zu Hungeraufständen in den zahlreichen Migrantenlagern vor allem auf den Inseln der Ostägäis führen. "Die Programme (zur Versorgung mit Essen) sind ausgelaufen. Es könnte zu Revolten kommen", warnte die griechische Vize-Ministerin für Migrationspolitik, Tasia Christofilopoulou, am Dienstag im griechischen Parlament. Bereits am Vormittag hatten Regionalgouverneure von den Ägäisinseln vor einer gefährlichen Zuspitzung der Lage in den Migrantenlagern gewarnt. Die Catering-Unternehmen seien seit Monaten nicht bezahlt worden und hätten seit Dienstag die Austeilung von Essen eingestellt, hieß es.

17.55 Uhr: Merkel dämpft Erwartungen an Sondergipfel zu Griechenland

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Erwartungen an den Sondergipfel der Euro-Staaten zur griechischen Schuldenkrise gedämpft. Die Staats- und Regierungschefs wollten beraten, wie es nun weitergehe. "Allerdings können wir uns noch kein abschließendes Bild machen", sagte Merkel am Dienstag in Brüssel. Die Zeit dränge jedoch: "Ich sage aber, dass es hier nicht mehr um Wochen geht, sondern um wenige Tage." Die Bundeskanzlerin pochte darauf, dass Griechenland Reformen umsetzen müsse, um neue Hilfen zu erhalten. Leistung und Gegenleistung gehörten "untrennbar zusammen". "Ohne Solidarität und ohne Reformen ist der Weg, den wir zu gehen haben, nicht möglich." Man werde beim Gipfel hören, was der griechische Premier Alexis Tsipras zu sagen habe.

17.01 Uhr: Griechenland präsentiert in Brüssel kein neues Sparkonzept

Der neue griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos hat wider Erwarten den Euro-Finanzministern keine schriftlichen Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise präsentiert. EU-Diplomaten sagten am Dienstag in Brüssel, man warte nun auf einen neuen Antrag der griechischen Regierung. "Dafür müssen sie einen neuen Brief schicken, der Reformvorschläge enthält", hieß es. Der Minister habe seine Amtskollegen nur mündlich informiert.

16.28 Uhr: Griechenland will laut EU-Diplomaten neuen Antrag auf Hilfen stellen

Euklid Tsakalotos hat den Euro-Finanzministern heute noch keine schriftlichen Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise präsentiert. Allerdings will die Regierung in Athen einen neuen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM stellen, berichten Diplomaten vom Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel. Griechenland muss dafür glaubwürdige Reformvorschläge machen. Regierungschef Alexis Tsipras hatte bereits vor dem Referendum Hilfen in Höhe von 29 Milliarden Euro beantragt.

13.32 Uhr: Schäuble: Keine Finanzhilfe für Athen ohne neues Programm

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hält eine weitere Finanzhilfe der Eurozone für Griechenland nur im Rahmen eines neuen Programms mit Spar- und Reformvereinbarungen für möglich. "Ohne ein Programm gibt es keine Möglichkeiten im Namen der Eurozone Griechenland zu helfen", sagte Schäuble unmittelbar vor einem Treffen der Euro-Finanzminister am Dienstag in Brüssel. Bisher habe Griechenland aber erfolgreich dafür gekämpft, dass es kein Programm gebe. Nun warte man gespannt auf neue Vorschläge der Regierung in Athen. Auf die Frage, ob es einen Schuldenschnitt für Griechenland geben könne, sagte Schäuble: "Wer die europäischen Verträge kennt, weiß, dass ein Schuldenschnitt unter das Bailout-Verbot fällt." Das Bailout-Verbot bedeutet, dass Eurostaaten nicht für die Schulden anderer Länder aufkommen dürfen.  

11.30 Uhr: Italienischer Außenminister nimmt Deutschland in Schutz

Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni hat angesichts der griechischen Schuldenkrise davor gewarnt, die Verantwortung auf die "bösen Deutschen" zu schieben. Die Verantwortung liege vielmehr bei den unterschiedlichen Regierungen, die in Athen in den vergangenen 15 bis 20 Jahren aufeinander gefolgt seien, sagte Gentiloni der Tageszeitung "Corriere della Sera" vom Dienstag.

10.32 Uhr: Kommentar: "Warum sollen alle anderen nach der Pfeife Athens tanzen?"

Die Griechen sind nur eines von 19 Völkern in der Eurozone. Warum sollten die anderen 18 Demokratien nach der Pfeife Athens tanzen und sich weiter erpressen lassen? Dieser Frage geht Walter Roller, Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, in seinem Kommentar nach (zum Artikel).

10.05 Uhr: Fidel Castro gratuliert Tsipras zu "brillantem politischen Sieg"

Der frühere kubanische Präsident Fidel Castro hat dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras zu einem "brillanten politischen Sieg" gratuliert. Er habe das griechische Referendum im Fernsehen verfolgt, schrieb der Revolutionsführer in einem Brief, den das Regierungsportal "Cubadebate" am Montag (Ortszeit) veröffentlichte. Die lateinamerikanische und karibische Bevölkerung bewundere, wie Griechenland seine "Identität und Kultur" gegen Bedrohungen von außen verteidige, schrieb Castro. In einer Volksabstimmung hatten die Griechen am Sonntag die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger abgelehnt.

9.45 Uhr: Juncker will Griechenland in der Eurozone halten

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat sich für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone stark gemacht. "Niemand darf die Griechen hinauswerfen wollen", sagte er am Dienstagmorgen vor dem Europaparlament in Straßburg. Die Verhandlungen mit Athen müssten erneut aufgenommen werden. Zugleich dämpfte Juncker die Erwartungen an das Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Länder mit der Euro-Währung am Abend in Brüssel. Dabei könne es noch keine Lösung geben. "Und wenn es heute eine Lösung geben könnte, dann wäre es wiederum eine zu einfache Lösung", sagte er.

9.15 Uhr: Dax zeigt sich freundlich vor Euro-Gipfel

Vor den nächsten Krisengesprächen zu Griechenland zeigt sich der deutsche Aktienmarkt freundlich. Der Dax notierte nach den ersten Handelsminuten am Dienstag 0,22 Prozent höher bei 10 914,91 Punkten. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex wegen des Neins im Griechenland-Referendum gut 1,5 Prozent an Wert verloren. Zwei Tage nach dem Referendum in Griechenland treffen sich nun erneut Spitzenpolitiker der 19 Eurostaaten, um Auswege aus der zugespitzten Schuldenkrise zu finden. Aus Unternehmenssicht steht eine mögliche Großfusion im deutschen Medienmarkt zwischen Axel Springer und ProSiebenSat.1 im Fokus. Die Aktien beider Häuser legten merklich zu.

7.51 Uhr: Führende Unionspolitiker lehnen neues Hilfspaket ab

Führende Unionspolitiker haben sich vor dem Sondergipfel der Euroländer am Dienstagabend in Brüssel entschieden gegen Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland ausgesprochen. "Griechenland hat Nein gesagt", sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der "Bild"-Zeitung und fügte hinzu: "Nein heißt jetzt für uns auch Nein zu Verhandlungen und zum Hilfspaket." Der Vorsitzendes des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), sagte laut "Bild", das Votum der Griechen beim Referendum sei zwingend als "Nein zu jeglicher Art eines neuen Hilfspakets" zu verstehen. Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion, Christian von Stetten (CDU), verlangte ebenfalls, das "Experiment mit den reformunwilligen Griechen im Euro-Raum" zu beenden. Unionsfraktionsvize Hans-Peter Friedrich (CSU) warnte in der "Bild", Ängstlichkeit und Unentschlossenheit der europäischen Staats- und Regierungschefs seien nun "die größte Gefahr für den Euro". Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) bekräftigte seine Forderung nach einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Das europäische Modell laute "Geld gegen Reformen", das griechische "Geld ohne Reformen", so Söder. "Das sprengt den Grundcharakter des Euro. (...) Wir müssen zu uns selber ehrlich sein und zu den Griechen. Es bleibt wohl nur der Grexit."

7.25 Uhr: Griechenland will auch über eine Umschuldung verhandeln

Griechenland will mit den Euro-Partnern bei dem Sondergipfel auch über eine Umschuldung verhandeln. Auf diese in der Eurogruppe umstrittene Forderung verständigte sich Ministerpräsident Alexis Tsipras bei einem Treffen mit der Opposition in Athen. 

7.00 Uhr: Euroländer erhöhen den Druck auf Griechenland

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem forderte die Regierung in Athen dringend auf, konstruktive Vorschläge zur Lösung der Krise vorzulegen. Ohne klares Reformpaket sei ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone "sehr fraglich", betonte der niederländische Finanzminister am Montagabend im Parlament in Den Haag. Auch Frankreichs Präsident François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machten Druck. "Es gibt Zeitdruck für Griechenland, und es gibt Zeitdruck für Europa", sagte Hollande nach einem Treffen mit Merkel in Paris. 

Bundeskanzlerin Merkel hat am Montagabend mit dem französischen Präsidenten François Hollande über Lösungen in der Griechenland-Krise beraten. Beide erwarten Vorschläge aus Athen.
Foto: Bertrand Guay, AFP

5.40 Uhr: So läuft der Sondergipfel zu Griechenland

Zwei Tage nach dem Referendum in Griechenland kommen Spitzenpolitiker der 19 Eurostaaten am Dienstag in Brüssel zusammen, um Auswege aus der zugespitzten Schuldenkrise zu suchen. Zunächst wollen die Euro-Finanzminister am Dienstag (13 Uhr) beraten, ob mit Athen über ein neues Hilfsprogramm verhandelt werden kann. Anschließend treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten (18 Uhr). An der Toprunde werden auch Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem und der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, teilnehmen.

5.30 Uhr: Griechische Banken bleiben weiter geschlossen

Die griechischen Banken bleiben angesichts der schweren Finanzkrise noch mindestens zwei weitere Tage geschlossen. Die seit gut einer Woche geltende Regelung wurde bis Mittwochabend verlängert. Damit dürfen die Griechen weiterhin maximal 60 Euro am Tag an Geldautomaten von ihren Konten abheben. Überweisungen ins Ausland sind nur nach einer Genehmigung der Zentralbank möglich. Rentner, die keine Bankkarten haben, können in der Woche höchstens 120 Euro abheben. Ausländische Touristen sind von den Einschränkungen nicht betroffen.

4.20 Uhr: EZB lehnt Kreditantrag aus Athen ab

Die EZB habe einen Antrag Athens abgelehnt, die Kredite um drei Milliarden Euro aufzustocken, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Zeitung "Die Welt" nannte sogar einen Betrag von sechs Milliarden Euro. Die Entscheidung zur Beibehaltung der Kredite war von den meisten Experten erwartet worden. Auch nach der Verlängerung droht den griechischen Banken in den nächsten Tagen das Geld auszugehen. Zum Hintergrund: Die griechischen Banken können Auszahlungen nur vornehmen, da sie Notkredite von der EZB erhalten. Diese teilte am Montag in Frankfurt mit, dass die Notkredite auf dem aktuellen Stand von knapp 90 Milliarden Euro gehalten werden. Die EZB passte zudem die Abschläge auf die von Athener Banken eingereichten Sicherheiten an. Kreisen zufolge liegen die Abschläge nun bei 45 Prozent. 

3.30 Uhr: ZEW-Präsident: Euroländer dürfen Griechenland nicht mehr nachgeben

Im Streit um neue Hilfen für Griechenland müssen die Euroländer nach Ansicht des Wirtschaftsexperten Clemens Fuest unbedingt Härte zeigen. "Wir zerstören die wirtschaftlichen Grundlagen der Eurozone, wenn wir den Griechen jetzt nachgeben", sagte der Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) der Deutschen Presse-Agentur. Es könnte zu einer Art Dominoeffekt kommen. So könnten sich die Bürger in Irland und Spanien fragen, warum sie sich anstrengen und ihre Haushalte sanieren mussten, aber die Griechen nicht.

0.58 Uhr: Oettinger sieht weiteren Verbleib Athens in Eurozone skeptisch

Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat Bedenken gegen einen weiteren Verbleib Griechenlands in der Eurozone angemeldet. "Ein insolventes Land, das eine Parallelwährung einführt, passt nicht zur Währungsunion", sagte Oettinger der "Bild"-Zeitung (Dienstag). "Wir haben die kuriose Situation, dass Griechenland zwar Mitglied der Eurozone ist, aber im Moment kaum noch Euros hat." Die griechische Regierung müsse wahrscheinlich bald Löhne, Renten und offene Rechnungen in Form von Schuldscheinen auszahlen.

Griechenland-Liveticker: Das war der Montag

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