"Zittern noch unter Kontrolle": Hans-Jochen Vogel an Parkinson erkrankt
Hans-Jochen Vogel ist an Parkinson erkrankt. In einem Interview sprach der frühere SPD-Vorsitzende nun erstmals über das Nervenleiden - und wie es sein Leben verändert.
Hans-Jochen Vogel hat in einem Interview seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Das Nervenleiden sei vor zwei Jahren festgestellt worden, sagt der 88-Jährige dem Magazin Stern.
Hans-Jochen Vogel spricht über Parkinson-Symptome
"Das Zittern habe ich noch unter Kontrolle, aber es wird wohl unvermeidlich stärker werden. Andere Symptome zeigen sich schon deutlicher. Ich fühle permanent eine leichte Benommenheit. Beim Gehen fällt es mir schwer, die Richtung zu halten", so Vogel. Er stolpere häufiger, sein Namensgedächtnis leide. "Dann hilft mir meine Frau weiter."
Vogel gilt als einer der profiliertesten Politiker der SPD. Von 1960 bis 1972 war er Oberbürgermeister von München. 1983 trat er als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl an. Von 1987 bis 1991 lenkte er als Bundesvorsitzender die Geschicke der Partei. Seit 2006 lebt Vogel mit seiner Ehefrau Lieselotte (87) in einem Altersheim in München.
Hans-Jochen Vogel will Parkinson-Kranken Mut machen
Bei Parkinson handelt es sich um eine unheilbare, fortschreitende Nervenkrankheit, auch unter dem Namen Schüttellähmung bekannt. Vogel sagte, in der Öffentlichkeit habe er bislang nicht darüber gesprochen, seine Familie habe aber von Anfang Bescheid gewusst, und auch Freunden habe er die Krankheit nie verschwiegen.
Dass er jetzt darüber rede, habe auch damit zu tun, dass er anderen Menschen, die an Parkinson leiden, Mut machen wolle - "indem ich ihnen zeige, dass man auch in diesem Zustand noch geraume Zeit ein selbstbestimmtes Leben führen kann". Sich selbst das Leben zu nehmen, komme für ihn nicht infrage. AZ, dpa
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