Helmut Kohls Warnung an die EU nach dem Brexit
Eine Woche nach dem Brexit-Referendum hat sich Altkanzler Helmut Kohl zu Wort gemeldet. Er richtet sich mit einer Warnung an die Politiker der EU.
Helmut Kohl lag Europa schon immer besonders am Herzen. Klar, dass der Altkanzler auch etwas zum Brexit zu sagen hat. Helmut Kohl warnt eine Woche nach dem Referendum in Großbritannien vor einer überhasteten politischen Reaktion. Der Bild-Zeitung (Donnerstag) sagte Kohl, es gelte einen vernünftigen Weg im Umgang mit dem Referendum der Briten zu finden. Von EU-Seite jetzt die Türen zuzuschlagen, wäre ein Riesen-Fehler. Das Wichtigste: Das Land müsse selbst entscheiden, was es wolle, so Kohl.
Helmut Kohl plädiert für mehr Respekt vor der Geschichte
Vergangenen Donnerstag hatten rund 52 Prozent der britischen Wähler für einen Brexit gestimmt. Bisher lässt die Regierung in London offen, wann sie das EU-Austrittsverfahren anschieben will. Mehrere Teilnehmer des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs verlangten von Großbritannien, dies zügig zu tun. IMK-Studie: Brexit für deutsche Wirtschaft schmerzlich
Kohl mahnte in der "Bild"-Zeitung, Europa müsse eine Atempause einlegen, einen Schritt zurückgehen und dann langsam zwei Schritte vorangehen - in einem Tempo, das mit den Mitgliedstaaten machbar sei. Er plädierte zugleich erneut dafür, die nationalen und regionalen Eigenständigkeiten und Identitäten der einzelnen Mitgliedstaaten stärker zu achten und im Miteinander auch wieder mehr Respekt vor der Geschichte und Befindlichkeit des anderen zu haben. dpa/AZ
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