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Zeitgeschichte
28.07.2017

Honeckers emotionale Briefe aus dem Gefängnis

Dieses Bild von Erich Honecker hing in dessen Jagdsitz.
Foto: dpa

Der Schriftwechsel mit einer Verehrerin aus dem Westen zeigt eine neue Seite

Der spröde Erich Honecker hört im Knast Antonio Vivaldi. Eine „liebe Genossin“ aus dem Westen hat dem einstigen DDR-Staats- und SED-Parteichef die „geistige Nahrung“ ins Berliner Untersuchungsgefängnis Moabit geschickt. „Liebe Eva“, schreibt Honecker an die Verehrerin, die seine Standfestigkeit bewundert. Jetzt ist ein Buch mit diesem Briefwechsel erschienen, der eine neue Seite des DDR-Machthabers zeigt. Vor 25 Jahren wurde Honecker nach langem diplomatischen Tauziehen von seiner Fluchtstation Moskau nach Deutschland geflogen, wo er sofort in U-Haft kam.

In dem als historisch eingestuften Prozess wegen der tödlichen Schüsse auf DDR-Flüchtlinge gegen sechs frühere SED-Funktionäre kam es nicht mehr zu einer Bewertung der Rolle Honeckers. Anfang 1993 wurde das Verfahren gegen Honecker wegen dessen Krebserkrankung eingestellt. Er reiste zu seiner Frau Margot ins chilenische Exil, wo er im Mai 1994 mit 81 Jahren starb.

Die westdeutsche Lehrerin Eva Ruppert habe den einstigen Staatsmann erstmals zu dessen 80. Geburtstag im Gefängnis Moabit besucht, es habe sich eine intensive Korrespondenz entwickelt, sagt Frank Schumann, Verleger des nun erschienenen Briefwechsels. Den Schriftwechsel habe die heute 84-Jährige dem Verlag erst vor kurzem übergeben.

Ihre erste Begegnung beschreibt Ruppert in dem Buch mit dem Titel „Liebe Eva“ als Dialog mit wechselseitiger Sympathie: Honecker sei wesentlich kleiner gewesen als er im Fernsehen wirkte, habe aber selbst im Jogginganzug Haltung bewahrt. „Er hat mich stets beeindruckt. Für mich war Honecker die DDR.“ Der Ton in den Briefen wird immer vertrauter. „Lass Dich umarmen, Erich“, unterzeichnet Honecker einen Brief im September 1992 oder schreibt wenige Tage später „Meine liebe kleine Genossin“. Nach Ansicht des Verlages sind die Briefe Dokumente mit zeitgeschichtlicher Bedeutung – sie zeigten das Innenleben Honeckers während der 169 Tage dauernden Haft; nirgendwo anders habe er seine Gefühle so offenbart wie in diesen Briefen.

Es gibt auch andere Dokumente aus dem letzten Lebensabschnitt des DDR-Spitzenmannes. 2012 kamen „Letzte Aufzeichnungen“ heraus, die Honecker ebenfalls in der Untersuchungshaft schrieb. In dem Gefängnis-Tagebuch notierte er: „Eine Diktatur, wie man sie der DDR unterstellt, hat so nicht existiert.“ Die Perestroika sei ein Unglück, Michail Gorbatschow ein Verräter. Und: „Die BRD ist kein Rechtsstaat, sondern ein Staat der Rechten.“

Der Prozess gegen ihn sei Rache und Fortsetzung des Kalten Krieges. Die DDR habe keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Und die Maueropfer? „Dass an der Grenze geschossen wurde, war nichts Besonderes. An fast allen Grenzen wird geschossen, wenn diese verletzt werden“, so Honecker.

In einem Brief an Ruppert offenbart Honecker im Oktober 1992 mehr Persönliches: „So ist es, liebe Eva, alles kann man mit eisernem Willen doch nicht bezwingen – den Krebs, der in mein Leben eingreift, schon gar nicht.“ Honecker beklagt, dass er durch seine Krankheit und Schwäche im Prozess die DDR nicht verteidigen könne. Im November 1992 lässt Honecker seine Brieffreundin wissen: Er habe dafür gekämpft, dass es den anderen besser geht und er habe den Wunsch gehabt, in einer der neuen Plattenbausiedlungen zu leben.

Nach dem Tod Erich Honeckers korrespondiert seine Witwe noch einige Jahre von Chile aus weiter mit der Genossin im fernen Deutschland. Im Mai 2016 stirbt auch Margot Honecker. (dpa)

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