Hotel in Nairobi wird zur tödlichen Falle
Viele Jahre war Kenias Hauptstadt vor Anschlägen sicher. Doch die Angst ist zurück
Die Angreifer zündeten Bomben vor einem Luxushotel, stürmten die Anlage und lieferten sich dann bis zum Morgen Schusswechsel mit der Polizei: Bei einer Attacke islamistischer Terroristen in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind nach offiziellen Angaben 21 Menschen ums Leben gekommen. Auch fünf Angreifer seien getötet worden, sagte Polizeichef Joseph Boinett.
Informationen über die Opfer sickerten nur langsam durch. Unter den Toten war ein US-Amerikaner, wie das Außenministerium bestätigte. Auch mindestens ein Brite sei ums Leben gekommen, bestätigte die britische Botschaft. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, es lägen keine Hinweise vor, dass Deutsche unter den Opfern sind.Zudem wurden mindestens 30 Menschen verletzt, wie das Rote Kreuz mitteilte.
Der Einsatz rund um das Hotel DusitD2 begann Dienstagnachmittag und endete erst am Mittwochmorgen. Präsident Uhuru Kenyatta sagte danach: „Alle Terroristen sind eliminiert.“ Mehr als 700 Menschen seien während des Einsatzes in Sicherheit gebracht worden. Die mit Al-Kaida verbundene somalische Terrorgruppe Al-Shabaab beanspruchte den Anschlag für sich.
Die Attacke hatte mit einer Explosion vor dem Hotel begonnen, dann sprengte sich ein Selbstmordattentäter im Foyer in die Luft, wie die Polizei erklärte. Einige schwer bewaffnete Angreifer verschanzten sich danach über Stunden in dem Komplex. Augenzeuge Joseph Katana berichtete, die Angreifer hätten wahllos um sich geschossen. „Aber ich hatte Glück, konnte wegrennen und mich verstecken.“ Noch am frühen Mittwochmorgen waren Schüsse zu hören, wie ein dpa-Reporter berichtete. Die somalische Extremistengruppe Al-Shabaab verübt immer wieder Anschläge im Nachbarland Kenia. Die sunnitischen Fundamentalisten wollen in Somalia einen sogenannten Gottesstaat schaffen und haben bei Anschlägen und Angriffen schon tausende Menschen getötet. Kenias Streitkräfte unterstützen die somalische Regierung im Rahmen eines Militäreinsatzes der Afrikanischen Union (AU) im Kampf gegen die Terrormiliz. Das bei Ausländern beliebte Luxushotel liegt in einer relativ zentralen und wohlhabenden Gegend. (dpa)
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