IS droht mit Enthauptung des Touristen Hervé Gourdel
Ein Bergführer aus Nizza ist beim Wandern in Algerien der Terrormiliz IS in die Hände gefallen. Die stellt nun eine Forderung an Frankreich und droht mit seiner Enthauptung.
Der 55 Jahre alte Hervé Gourdel aus Frankreich ist seit Sonntag Geisel von Terroristen. Der Bergführer aus Nizza war der Gruppe Jund al-Khilafa (Die Soldaten des Kalifats) beim Wandern in der Bergregion Kabylei in die Hände gefallen. Die Gruppierung haben Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Die Gruppe Jund al-Khilafa erklärte in einem Video, sie werde ihre Geisel Hervé Gourdel binnen 24 Stunden enthaupten, sollte Frankreich seine Luftangriffe gegen den IS im Irak nicht stoppen.
Enthauptung der französischen Geisel angedroht
Trotz der angedrohten Enthauptung will die Regierung in Paris den Forderungen der islamistischen Entführer nicht nachgeben. "Eine Terrorgruppe kann Frankreichs Haltung nicht verändern", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius am Montag, deshalb seien Drohungen zwecklos. Fabius sagte, Frankreichs Luftangriffe dienten auch der Verteidigung eigener Interessen und "unserer Sicherheit, die auf dem Spiel steht". Das Video zeige die "extreme Grausamkeit" der Geiselnehmer, ändere aber nichts an Frankreichs Position.
Auf dem bei YouTube veröffentlichten Video ist der weißhaarige Tourist auf dem Boden kauernd zu sehen, umgeben von zwei vermummten Männern mit Kalaschnikow-Gewehren. Der Brillenträger wendet sich direkt an den französischen Präsidenten François Hollande und bittet ihn um Hilfe.
Die französische Präsidentschaft erklärte am Montagabend, Frankreich und Algerien arbeiteten "auf allen Ebenen vollständig zusammen", um den Mann zu finden und zu befreien. Hollande habe mit dem algerischen Regierungschef Abdelmalek Sellal über den Fall gesprochen.
IS ruft auf, Bürger aller Staaten zu töten, die gegen sie vorgehen
Kurz nach der Entführung hatte die IS-Miliz ihre Anhänger am Montag aufgerufen, Bürger all der Staaten zu töten, die sich der internationalen Koalition gegen sie angeschlossen haben. In der Drohung wurden insbesondere Franzosen und US-Bürger als Ziel genannt.
Frankreich hatte sich als erstes europäisches Land an den US-Luftangriffen gegen IS-Stellungen im Irak beteiligt. Am Montagabend rief das französische Außenministerium seine Staatsbürger in rund 30 Ländern zu "größter Vorsicht" auf. afp/AZ
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