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Porträt
04.07.2018

Ihre Niederlage lässt sie nicht los

Heide Simonis war Deutschlands erste Ministerpräsidentin und scheiterte am Ende doch im knallharten Politbetrieb. Heute ist sie auf eine Pflegerin angewiesen

„Das ist für viele Frauen ein eher gruseliges Datum.“ Das sagt Heide Simonis zu ihrem 75. Geburtstag, den sie heute begeht. „Aber es zeigt immerhin: Es gibt einen noch.“ Sarkasmus hat die Frau oft gepflegt, die 1993 in Schleswig-Holstein erste deutsche Ministerpräsidentin wurde und zwölf Jahre später auf beispiellose Weise („Heide-Mord“) ihr Amt verlor.

Dass am 17. März 2005 ein Unbekannter aus den eigenen Reihen das zu ihrer Wiederwahl nötige Ja bei der Abstimmung verweigerte, hat die Sozialdemokratin nie verwunden. Das schimmert auch jetzt im Gespräch in ihrer Kieler Altbauwohnung durch. Ehemann Udo, 80, emeritierter Umweltprofessor, hat sich nebenan in eine Studie vertieft. Simonis sitzt im Rollstuhl. Sie hat seit Jahren Parkinson. Seit einiger Zeit kommt eine Pflegerin ins Haus. Einen Empfang zum 75. gibt es nicht, nur eine kleine Runde mit Weggefährten. Manchmal blitzt im Gespräch ihre Ironie durch, die ihr öfter Ärger eingebrachte. So beschrieb sie 1995 mit den Worten „Wie kleine Jungs, die im Sandkasten mit ihren Förmchen spielen“ den Führungsstreit ihrer Amtskollegen Gerhard Schröder (Niedersachsen) und Oskar Lafontaine (Saarland) mit Parteichef Rudolf Scharping.

Nachdem die gebürtige Bonnerin ihren als Berater tätigen Mann nach Sambia und Japan begleitet hatte, zog sie 1976 als jüngste Abgeordnete in den Bundestag ein. Dort behauptete sich die Volkswirtin im männerdominierten Finanzausschuss. 1988 holte Björn Engholm sie als Finanzministerin nach Kiel in die Landesregierung. Nach Engholms Sturz übernahm sie 1993 das Regierungsruder. Sie brachte das Land auf Modernisierungskurs – aber eine dramatisch wachsende Verschuldung konnte die einst als „Sparkommissarin“ titulierte Politikerin in der damals schlechten Haushaltslage nicht verhindern. Den Sprung ins Bundeskabinett als Finanzministerin versagten ihr Schröder und Lafontaine.

Zwölf Jahre nach ihrer Wahl zur Ministerpräsidentin kam das Ende. Simonis wollte eine rot-grüne Minderheitsregierung führen – mit dem dänisch orientierten SSW (Südschleswigscher Wählerverband) als Tolerierungspartner. Vier quälende Abstimmungen mit einer fehlenden Stimme ließ sie über sich ergehen – dann war Schluss.

Gut ein halbes Jahr nach ihrem Aus im Landtag übernahm sie den Vorsitz von Unicef Deutschland; nach einer Spendenaffäre um das Kinderhilfswerk trat sie Anfang 2008 zurück. 2006 sorgte sie mit Auftritten in der RTL–Show „Let’s dance“ für Aufsehen. Die Zuschauer unterstützten sie, doch der Boulevard verhöhnte sie als „Hoppel-Heide“. Simonis sprach von einer frauenfeindlichen Kampagne. Zu Hause, inmitten von Büchern und Flohmarkt-Trophäen, pflegte Simonis außer dem Bücherschreiben ein weiteres Hobby: Sie nähte nach dem Vorbild amerikanischer Siedlerfrauen Stoffteile zu Quilts zusammen. Auf die Frage nach Wünschen sagt Simonis: „Ich möchte gern mal wieder eine Urlaubsreise nach Pennsylvania machen – zu den Amischen (streng religiöse Glaubensgemeinschaft) und ihren schönen Quilts.“ Wolfgang Schmidt, dpa

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