Kommentar: In der Türkei-Krise ist das Ende der Geduld erreicht

Endlich macht die Bundesregierung Ernst und beginnt, den fortgesetzten, unsäglichen Provokationen des Sultans vom Bosporus die Stirn zu bieten. Die ständigen Nazi-Pöbeleien gegen deutsche Politiker. Das Verbot für Bundestagsabgeordnete, die in der Türkei stationierten Bundeswehrsoldaten zu besuchen. Die Festnahme von Deutschen unter fadenscheinigen Gründen – das alles war nicht länger hinzunehmen.

Ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war jetzt die Verhaftung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner, der der Türkei offenbar als eine Art Geisel dienen soll.

Sigmar Gabriels Gardinenpredigt an den türkischen Präsidenten Erdogan hat mehr als Signalwirkung: Die Verschärfung der Reisehinweise könnte den Türkei-Tourismus empfindlich treffen. Richtig ist es auch, die staatlichen Hermes-Bürgschaften für Geschäfte deutscher Unternehmen in der Türkei und die EU-Vorbeitrittshilfen auf den Prüfstand zu stellen. Die Reaktion der Bundesregierung kommt spät und ist noch vergleichsweise zahm, doch sie zeigt in die richtige Richtung.

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