Indien wählt seinen Präsidenten: Favorit stammt aus niedrigster Kaste
Indiens Abgeordnete haben am Montag ihre Stimmen abgegeben, das Ergebnis wird am Donnerstag bekannt. Das neue Staatsoberhaupt wird aus der niedrigsten Kaste stammen.
Indien bekommt einen neuen Präsidenten - und dieser gehört aller Wahrscheinlichkeit nach der niedrigsten sozialen Kaste an. Denn sowohl der Favorit als auch die Kandidatin der Opposition stammen aus der Kaste der Dalits.
Die etwa 4900 Abgeordneten des Parlaments in Neu Delhi und der Regionalparlamente haben am heutigen Montag abgestimmt. Das Ergebnis der Wahl wird am Donnerstag bekannt gegeben. Als großer Favorit ging der 71-jährige Ram Nath Kovind ins Rennen.
Der frühere Anwalt ist der Kandidat der hinduistischen Bharatiya Janata Party (BJP) von Regierungschef Narendra Modi. Die Nominierung Kovinds gilt als eine Botschaft an die rund 200 Millionen Dalits in Indien. Modis Partei BJP will sich vor der Parlamentswahl 2019 ihre Unterstützung sichern.
Früher wurden die Dalits als "Unberührbare" bezeichnet
Der Bewerberin Meira Kumar, die von der Opposition ins Rennen geschickt wurde, werden angesichts der BJP-Mehrheit in den Parlamenten nur Außenseiterchancen eingeräumt. Die Politikerin, die 2009 als erste Frau den Posten der Parlamentspräsidentin innehatte, gehört ebenfalls der Dalit-Kaste an, deren Mitglieder früher als "Unberührbare" bezeichnet wurden. Trotz eines Diskriminierungsverbots werden sie auch heute noch ausgegrenzt und gehören zu den ärmsten Indern.
Die größte Demokratie der Welt hatte mit Kocheril Raman Narayanan in den 1990er Jahren bereits einen Staatschef aus der Gruppe der "Unberührbaren". Der Präsident in Indien hat weitgehend repräsentative Aufgaben. AFP
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