Fußball: Jogi, der Balljunge und eine Verschwörungstheorie

Augsburg Fußball-Deutschland war sich einig: Der Jogi, der ist ein cooler Hund. Da läuft gerade der brisante Klassiker gegen den Erzrivalen Niederlande, es steht 0:0 und der Bundestrainer hat nichts Besseres zu tun, als einem Balljungen den Ball zu stibitzen. Fernsehbilder zeigen, wie sich Löw von hinten heranpirscht und eiskalt zuschlägt. Der Bub, seines Balles beraubt, schaut erst reichlich überrascht drein, bekommt dann einen freundschaftlichen Klaps vom Bundestrainer und die Welt ist wieder in Ordnung.

Millionen Zuschauer schmunzelten vor den Bildschirmen, die Uhr links oben zeigte die 22. Spielminute an. Nix mehr Nasenbohren, wie es noch bei der WM 2010 zu sehen war. Nein, ein cooler Jogi, immer zu Scherzen aufgelegt. Wenn, ja wenn da nicht die lästige Wahrheit wäre. Der Stern fand heraus, dass sich die nette Szene schon vor dem Anpfiff abgespielt hatte. Erst die Uefa (der europäische Fußballverband) verlegte den Löw’schen Ballklau in die 22. Minute und ließ zu diesem Zeitpunkt die Szene einspielen.

Ein Skandal. Das ZDF als erster Adressat der Beschwerden ging sofort in Deckung. Auf die Bilder aus den Stadien habe man keinen Einfluss, hieß es aus Mainz. Die stammen nämlich von der Uefa. Zu sehen gibt es weltweit nur das, was der Veranstalter des Turniers auch zeigen will. Das Spiel gegen die Niederlande endete bekanntlich mit einem 2:1-Sieg für Deutschland. Als Beweis hat die Uefa zwei Tore von Mario Gomez eingespielt.

Laut Zeitplan steht am Sonntag (20.45 Uhr) das letzte Gruppenspiel gegen Dänemark an. Die bewegten Bilder dazu sind dann in der ARD zu sehen.

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Für alle anderen: Das Turnier ist schon längst beendet. Die Uefa wird uns einen 3:0-Sieg gegen Dänemark zeigen. Deutschland marschiert bis ins Finale durch und besiegt dort die Spanier. Alle jubeln, nur Jogi ist angefressen. Die Uefa hat die Balljungen vor seiner Bank durch ukrainische Gewichtheberinnen ersetzt.