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Afghanistan
01.06.2017

Kabul wird zum Schlachtfeld

Wo täglich tausende Menschen eine belebte Straßenkreuzung passierten, klafft ein tiefer Krater: Nur 200 Meter von der deutschen Botschaft in Kabul entfernt, zündete ein Selbstmordattentäter eine rollende Bombe aus eineinhalb Tonnen Sprengstoff in einem Tankwagen versteckt.
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Wo täglich tausende Menschen eine belebte Straßenkreuzung passierten, klafft ein tiefer Krater: Nur 200 Meter von der deutschen Botschaft in Kabul entfernt, zündete ein Selbstmordattentäter eine rollende Bombe aus eineinhalb Tonnen Sprengstoff in einem Tankwagen versteckt.
Foto: Rahmat Gul, dpa

Auch die deutsche Botschaft wird beim Bombenangriff im Regierungsviertel schwer beschädigt. Die Hauptstadt des Krisenlands zählt bereits mehr Tote als jede andere Region. Muss die Bundesregierung ihre Abschiebepolitik überdenken?

Die Bürger Kabuls haben in diesem Jahr schon viel Grausames durchlitten. Etwa als Terroristen sieben Stunden in einem Krankenhaus um sich schossen und Granaten in Patientenbetten warfen – 49 Menschen starben. Aber die Lastwagenbombe, die Mittwochmorgen mitten im Diplomaten- und Regierungsviertel der Hauptstadt explodierte, übertrifft die bisherigen Bluttaten noch an Scheußlichkeit.

Der Selbstmordattentäter zündete einen mit eineinhalb Tonnen Sprengstoff gefüllten Abwasser-tanklaster. Die Explosion ließ dutzende von Autos voller Zivilisten in Flammen aufgehen und ausbrennen. Viele Passanten auf der belebten Straßenkreuzung waren sofort tot. Blutüberströmte Überlebende und völlig verängstigte Schülerinnen versuchten sich in Sicherheit zu bringen. In den umliegenden Büros wurden Menschen von den Splittern ihrer Fensterscheiben teils schwer verletzt. Mindestens 90 Menschen sind tot, vermutlich liegen unter den Trümmern noch mehr Opfer. Rund 460 Menschen wurden verletzt, darunter viele Frauen und Kinder.

Vor den Krankenhäusern bildeten sich lange Schlangen verzweifelter Menschen, die ihre Angehörigen suchen. Die Wucht der Detonation war fast einen Kilometer weit zu spüren und hinterließ einen tiefen Krater am Sanbak Platz. Wo die Attentäter mit ihrer fahrbaren Bombe hinwollten, ist unklar. Sie explodierte nur 200 Meter entfernt von der deutschen Botschaft – aber niemand sagt, die Deutschen seien das Ziel gewesen. Dort starb ein Wachmann – offenbar durch Splitter von Gebäudeteilen: Die Fassade ist schwer beschädigt, ebenso die starke Außenmauer, die als Schutz vor Bomben dienen sollte. Vermutlich wird das Gebäude aufgegeben.

Angeblich hinderten afghanische Soldaten den Tanklaster daran, noch weiter in das Regierungsviertel in die stark bewachte „Grüne Zone“ vorzudringen. In unmittelbarer Nähe gab es Ziele zuhauf: der Präsidentenpalast, Ministerien, das Nato-Hauptquartier, viele weitere Botschaften, aber auch große Supermärkte und die Büros von Großunternehmen wie die der Telekommunikationsfirma Roshan.

Vielleicht hatten die Attentäter aber auch die Straßenkreuzung bewusst als Ziel gewählt: an einer Straße zwischen hohen Sprengschutzmauern, die die Druckwelle der Explosion kaum entweichen ließen. Wo jeden Morgen Tausende auf dem Weg zur Arbeit entlangmüssen. Die Terroristen könnten es auf Afghanen abgesehen haben, die für die Regierung und ausländische Behörden arbeiten. Nachdem sich die Taliban sofort von der Tat distanziert hatten, wird die Terrormiliz Islamischer Staat hinter dem Anschlag vermutet.

In Deutschland ändert das Blutbad nichts an der Ansicht von CDU-Innenminister Thomas de Maizière, dass Kabul weitgehend sicher sei für abgeschobene Flüchtlinge. Am heutigen Donnerstagmorgen sollte eigentlich ein weiterer Abschiebeflug mit abgelehnten Asylbewerbern in Kabul landen. De Maizière sagte, angesichts des Anschlags hätten die Mitarbeiter der Botschaft derzeit Wichtigeres zu tun, als sich mit Abschiebungen zu beschäftigen. Der Flug werde „aber baldmöglichst nachgeholt“, betonte der CDU-Politiker.

Oppositionspolitiker und Menschenrechtsorganisationen fordern dagegen einen Abschiebestopp nach Afghanistan. Im vergangenen Jahr sind dort schon so viele Zivilisten gestorben wie seit dem Bürgerkrieg in den Neunzigerjahren nicht mehr. Die Hauptstadt Kabul führt die traurige Liste der Regionen mit den meisten Toten in Afghanistan an. Vor Ort hält sie kaum jemand für sicher: Die staatliche deutsche Entwicklungshilfeorganisation GIZ wird in wenigen Wochen ihre Büros in der Stadt aufgeben und in ein schwer gesichertes Lager am Stadtrand ziehen. (dpa, AZ)

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