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50. Todestag
19.04.2017

Konrad Adenauer: Vater der Republik ist umstritten

Konrad Adenauer war nach dem Krieg 14 Jahre lang deutsche Kanzler. Er führte sein Land zu politischer Stabilität und zum wirtschaftlichen Aufschwung.
Foto: Kurt Rohwedder, dpa (Archivfoto)

Vor 50 Jahren starb Konrad Adenauer. Unter dem ersten deutschen Kanzler wurde Deutschland ein geachtetes Mitglied der Völkerfamilie. Und doch ist er nicht unumstritten.

Die junge Republik hielt den Atem an und erstarrte in kollektiver Trauer. Die Rundfunkanstalten unterbrachen ihr Programm und spielten nur noch ernste Musik, die Fahnen auf allen öffentlichen Gebäuden wehten auf halbmast, Menschen weinten und schwiegen.

Als sich vor 50 Jahren, am 19. April 1967, wie ein Lauffeuer die Nachricht verbreitete, dass der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer um 13.21 Uhr in seinem Haus in Rhöndorf bei Bonn an den Folgen eines Herzinfarkts im Alter von 91 Jahren gestorben war, trauerte das ganze Land wie eine Familie um ihren geliebten Vater, der nun seine Nachfahren alleine ihrem Schicksal überließ.

Konrad Adenauer: Erschütterung über Tod war groß

Entsprechend groß waren die Betroffenheit und die Erschütterung. Ein Deutschland ohne die prägende Gestalt des Patriarchen, der als erster Bundeskanzler nach der menschenverachtenden nationalsozialistischen Diktatur, dem Krieg und dem Holocaust die Geschicke der Bundesrepublik von 1949 bis 1963 leitete und das Land von einem geächteten zu einem geachteten Mitglied der internationalen Völkerfamilie machte, konnten und wollten sich viele vor einem halben Jahrhundert nicht vorstellen.

Selbst der politische Gegner, den Adenauer zeit seines Lebens nie geschont hatte, würdigte das Lebenswerk des „Alten aus Rhöndorf“: „Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor einem Mann, der für sein Volk Großes gewollt und Großes erreicht hat“, sagte der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag (und spätere Bundeskanzler) Helmut Schmidt, der sich mit Adenauer heftige Wortduelle im Parlament geliefert hatte.

Der Berliner Bürgermeister Willy Brandt (M) gratuliert Bundeskanzler Konrad Adenauer (2. v. l.) am 05.01.1961 in Bonn zum 85. Geburtstag. Brandt wird der Kanzler nach Adenauer.
Foto: Kurt Rohwedder , dpa (Archivfoto)

Das Begräbnis wenige Tage später, am 25. April 1967, gilt bis heute als die größte Trauerfeier, die es in Deutschland je gab. Hunderttausende standen an beiden Ufern des Rheins, als der Leichnam in einem Schnellboot der Bundeswehr von Köln, wo im Dom das Requiem stattfand, nach Rhöndorf gebracht wurde, Millionen verfolgten die Zeremonie an den Fernsehgeräten.

Auch 50 Jahre nach seinem Tod gilt Konrad Adenauer unverändert als großer Deutscher, dessen Platz im Geschichtsbuch der Nation nicht infrage gestellt wird – auch wenn der Mensch Adenauer im Umgang mit anderen schwierig und kantig, extrem misstrauisch und äußerst rücksichtslos war, seine Rivalen demontierte, den politischen Gegner dämonisierte, mit zunehmenden Alter immer autokratischer regierte und einen immer größeren Starrsinn an den Tag legte.

Erst jüngst entdeckte Unterlagen belegen, dass er seinen Herausforderer von der SPD, den Berliner Regierenden Bürgermeister Willy Brandt, sogar bespitzeln ließ und belastendes Material sammelte.

Doch das verblasst hinter seinem Lebenswerk: Nach dem Schrecken des Krieges führte er das besiegte, besetzte und geteilte Land wieder in den Kreis der Völkergemeinschaft zurück und bürgte im Innern für politische Stabilität, wirtschaftlichen Aufschwung und sozialen Ausgleich.

Der von ihm eingeschlagene Kurs, innenpolitisch hart umkämpft und äußerst umstritten, für den die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die soziale Marktwirtschaft und die Mitbestimmung, die Westorientierung mit der Einbindung in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und die Nato, die Wiederbewaffnung sowie die Aussöhnung mit Israel und Frankreich standen, erwies sich als dauerhaft richtig und derart stabil, dass er auch den Umbruch des Wendejahres 1989/90 überdauerte. Bis heute ruht Deutschland auf dem von Adenauer gelegten Fundament.

Konrad Adenauer (CDU) wird am 20. September 1949 durch Bundestagspräsident Erich Köhler (r) als erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in Bonn vereidigt.
Foto: dpa (Archivfoto)

Dabei war der am 5. Januar 1876 in Köln geborene überzeugte Rheinländer, Katholik und Konservative schon 73 Jahre alt, als er am 15. September 1949 mit der denkbar knappsten Mehrheit von 202 von 402 Stimmen von den Mitgliedern des ersten Deutschen Bundestags zum Regierungschef gewählt wurde – seine eigene Stimme gab den Ausschlag.

Konrad Adenauer war 14 Jahre deutscher Kanzler

14 Jahre, bis zu seinem erzwungenen Rücktritt am 16. Oktober 1963, sollte er im Amt bleiben – nach der Bundestagswahl 1961 machte die FDP die Neuauflage der Koalition mit der CDU von der Bedingung abhängig, dass der Kanzler spätestens zur Mitte der Legislaturperiode zurücktrat und den Weg für seinen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, den er unter allen Umständen verhindern wollte, frei machte.

Adenauer machte unter Druck der FDP den Posten des Kanzlers für seinen damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard frei. 1963 übernahm Erhard sein Amt.
Foto: Gerhard Heisler, dpa (Archivfoto)

Nur Helmut Kohl amtierte bislang noch länger, 16 Jahre, von 1982 bis 1998, Angela Merkel könnte ihn in zwei Jahren überholen.

Seine politische Prägung erfuhr der Kölner im Kaiserreich, dessen preußische Dominanz der rheinländische Separatist strikt ablehnte. In der Weimarer Republik spielte er als Oberbürgermeister von Köln und Präsident des Preußischen Staatsrates eine nicht unbedeutende Rolle.

Schon kurz nach der Machtübernahme erklärten ihn die Nationalsozialisten am 13. März 1933 für abgesetzt, Adenauer zog sich als Privatmann in sein Haus in Rhöndorf zurück.

1945 setzten ihn die amerikanischen Besatzungstruppen wieder als Oberbürgermeister von Köln ein, aber schon im Oktober 1945 entließen ihn die Briten wegen angeblicher „Unfähigkeit“.

Doch Adenauer zog sich nicht aufs Altenteil zurück, im Gegenteil, als Mitbegründer der CDU im Rheinland, einer völlig neuen Form einer überkonfessionellen christlichen Partei, zog er die Strippen bei der Wiederbegründung des politischen Lebens im Nachkriegsdeutschland, als Präsident des Parlamentarischen Rates 1948/49 schuf er sich eine glänzende Ausgangsposition für seine Karriere in der 1949 gegründeten Bundesrepublik.

Schumacher über Konrad Adenauer: "Kanzler der Alliierten"

Als Kanzler hatte die Aussöhnung mit den Gegnern von einst und die Integration in die freie westliche Welt absolute Priorität. „Kanzler der Alliierten“ schalt ihn deshalb der kämpferische SPD-Chef Kurt Schumacher, ein Vorwurf, der ihn tief traf.

Gleichwohl war der Preis, den Adenauer für seine Politik der Westbindung zahlen musste, hoch, nahm er doch die dauerhafte Teilung Deutschlands in Kauf, was im Bundestag zu heftigen Debatten führte. Innenpolitisch profitierte er vom „Wirtschaftswunder“. 1957 gewann er als bisher einziger Regierungschef die Bundestagswahl mit dem Slogan „Keine Experimente“ mit absoluter Mehrheit.

Charles de Gaulle (r.) und Konrad Adenauer unterzeichnen den Élysée-Vertrag. Adenauer unterzeichnet damit die Errichtung der Europäischen Wirtschafts Gemeinschaft.
Foto: dpa (Archivfoto)

Danach allerdings sank sein Stern rapide. 1959 lieferte er ein unwürdiges Schauspiel um das Amt des Bundespräsidenten, 1961 verhielt er sich seltsam apathisch, als das SED-Regime in Berlin die Mauer baute, 1962 kam es im Zuge der „Spiegel-Affäre“ zu einer schweren innenpolitischen Krise.

Die Zeit war über ihn hinweggegangen. 1963 musste er sein Amt dem populären Wirtschaftsminister Ludwig Erhard übergeben, den er bis zuletzt verhindern wollte, da er ihn für inkompetent und überfordert hielt.

Als Konrad Adenauer im April 1967 starb, wurde mit ihm eine ganze Epoche zu Grabe getragen. Eine neue Zeit kündigte sich an.

Die Ära Adenauer endet mit seinem Tod im April 1967. 1969 zog Willy Brandt (r) ins Kanzleramt ein. Sein Außenminister wurde der FDP-Politiker Walter Scheel (m).
Foto: dpa (Archivfoto)

1968 rebellierten die Studenten gegen die geistige und kulturelle Enge – eine Saturiertheit, die die Adenauer-Ära mitprägte. 1969 zog der SPD-Chef Willy Brandt ins Kanzleramt ein, der mit seinem FDP-Außenminister Walter Scheel die außenpolitischen Fesseln sprengte und nach der Westintegration die zweite wichtige außenpolitische Weichenstellung vornahm – die Entspannung mit dem Osten. Die Bundesrepublik wurde erwachsen.

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